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8<br />

3 Theoretische Vorüberlegungen zu den Einflussfaktoren auf die Finanzierungsstrategien<br />

von KMU<br />

Grundsätzlich sind Entscheidungen über die Struktur der Unternehmensfinanzierung<br />

komplex und vielfältig. Sie orientieren sich primär an den (Unternehmens-)Zielen,<br />

die mit ihnen erreicht werden sollen (vgl. Thommen/Achleitner<br />

2006, S. 581; Nöll/Wiedemann 2008, S. 1 f.). Doch hierbei können Zielkonflikte<br />

entstehen. Finanzwirtschaftliche Zielsetzungen, wie bspw. Rentabilitäts-,<br />

Wachstums- und/oder Risiko-(im engeren Sinn Liquiditäts-)vorgaben, können<br />

den Interessen einiger am Unternehmen Beteiligter (Stakeholder) entgegen<br />

stehen (vgl. Ahrweiler/Börner 2003, S. 9). Gleiches gilt für ein mögliches "Unabhängigkeitsstreben"<br />

mittelständischer Unternehmen, bei denen die Einheit<br />

von Eigentum und Leitung möglichst gewahrt werden soll (vgl. Pape/Seehausen<br />

2012, S. 253).<br />

Darüber hinaus wird die Wahl der Finanzierungsform von Informationserfordernissen,<br />

Überwachungs- und Kontrollaspekten oder steuerlichen Vorschriften<br />

beeinflusst, die gegeneinander abzuwägen sind. Zwar erfüllen sowohl Eigen-<br />

wie auch Fremdkapital die Finanzierungsfunktion, aber nur Eigenkapital<br />

hat zusätzlich eine Ausgleichs- und Gläubigerschutzfunktion im Falle auftretender<br />

Verluste. 2 Es dient des Weiteren der effizienten Risikoallokation, da nur<br />

mit ausreichend hohem Eigenkapital Investitionen getätigt werden können, deren<br />

Risiken Fremdkapitalgeber nicht zu tragen bereit sind (Risikofunktion des<br />

Eigenkapitals). Über die Höhe des Eigenkapitals wird externen Kapitalgebern<br />

außerdem die Solvenz und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens<br />

signalisiert (Vertrauensfunktion des Eigenkapitals). Daher wird dem Eigenkapital<br />

auch noch eine indirekte Finanzierungsfunktion zugeschrieben, weil<br />

es ganz grundsätzlich die Möglichkeiten der Außenfinanzierung verbessert<br />

(vgl. Ahrweiler/Börner 2003, S. 11; Schulz/Titze 2011, S. 181 f.).<br />

Mit der Abwägung zwischen einzelnen Finanzierungsformen sind auch Überlegungen<br />

hinsichtlich der Kapitalkosten und damit der Renditeforderungen der<br />

Eigen- und Fremdkapitalgeber verbunden. Die Kosten des Fremdkapitals ergeben<br />

sich aus der Effektivverzinsung der Darlehen und lassen sich aus den<br />

Kreditverträgen ableiten. Die Eigenkapitalkosten lassen sich demgegenüber<br />

2 In der Regel übersteigt der tatsächliche "Verlustpuffer" eines Unternehmens das bilanziell<br />

ausgewiesene Eigenkapital, weil zumeist auf zusätzliche Haftungszusagen (Haftung mit<br />

dem Privatvermögen der Gesellschafter, Garantien, Bürgschaften usw.) zurückgegriffen<br />

werden kann (vgl. Schäfer 2002, S. 18).

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