09.03.2016 Aufrufe

econstor

n?u=RePEc:zbw:ifmmat:242&r=ent

n?u=RePEc:zbw:ifmmat:242&r=ent

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

11<br />

Asymmetrische Informationen bilden auch die Grundlage der "Pecking-Order-<br />

Theorie" nach Myers/Majluf (1984). Manager bevorzugen demnach die Innenfinanzierung<br />

aus dem betrieblichen Cashflow, gefolgt von externem Fremdkapital,<br />

welches wiederum externem Eigenkapital vorgezogen wird. 5 Nach diesem<br />

Ansatz existiert allerdings keine optimale Kapitalstruktur. Vielmehr ergibt<br />

sich der Verschuldungsgrad aus der Differenz von Innenfinanzierungskraft und<br />

Kapitalbedarf des Unternehmens (vgl. Pape/Seehausen 2012, S. 250 f.).<br />

Hinsichtlich der Frage nach einer optimalen Kapitalstruktur kommen die<br />

exemplarisch herausgegriffenen, wenn auch sehr prominenten Theorien zu<br />

sich widersprechenden Ergebnissen. Daraus ergibt sich für die Kapitalstrukturtheorien<br />

das Problem, konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten.<br />

Zudem sind Aussagen zu den Bestimmungsfaktoren der Kapitalstruktur<br />

von KMU nur bedingt möglich.<br />

Dies liegt einerseits daran, dass selbst die auf breiter Ebene anerkannte Trade-off-Theorie<br />

nicht unbedingt einer empirischen Überprüfung Stand zu halten<br />

scheint. Abgesehen von Studien, die hinsichtlich der Gültigkeit der Theorie zu<br />

unterschiedlichen Ergebnissen gelangen (siehe z.B. Bradley et al. 1984;<br />

Givoly et al. 1992; Mackiie-Mason 1990 oder Trezevant 1992), besteht offenkundig<br />

eine deutliche Diskrepanz zwischen den nach der Trade-Off-Theorie zu<br />

erwartenden und den tatsächlich beobachtbaren durchschnittlichen Verschuldungsgraden<br />

von Unternehmen (vgl. Berens/Cuny 1995, S. 1187). 6<br />

Andererseits können grundlegende Annahmen dieser Modelle nicht immer ohne<br />

weiteres auf die Situation von KMU übertragen werden. Mehrheitlich liegt<br />

der Schwerpunkt der Kapitalstrukturtheorien auf börsennotierten bzw. großen<br />

Unternehmen, wobei in der Regel ein uneingeschränkter Zugang zum Kapitalmarkt<br />

und die Unternehmenswertsteigerung als dominierendes Ziel unternehmerischen<br />

Handels unterstellt werden (vgl. Grichnik 2003, S. 83; Pape/<br />

Seehausen 2012, S. 245).<br />

5 Diese Reihenfolge folgt aus der Annahme, dass das Management Informationsvorteile<br />

bezüglich des Unternehmenswertes besitzt, während Kapitalgeber Rückschlüsse auf den<br />

Unternehmenswert aus der Finanzierungspolitik des Unternehmens ziehen müssen (vgl.<br />

Pape/Seehausen 2012, S. 250 f.).<br />

6 Die empirisch festzustellende starke negative Korrelation zwischen Profitabilität und dem<br />

Verschuldungsgrad steht ebenfalls nicht im Einklang mit der Trade-Off-Theorie (vgl. hierzu<br />

auch Rajan/Zingales 1995).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!