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Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 11/2006

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<strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

26<br />

Interview mit dem Paracelsus-Medaillen-Träger<br />

<strong>2006</strong>, Prof. Dr. Carl Schirren<br />

Pionier der Andrologie<br />

Horst Kreussler<br />

Am 23. Mai bei der Eröffnung des 109.<br />

Deutschen Ärztetages in Magdeburg<br />

hat Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, der<br />

Präsident der Bundesärztekammer,<br />

Prof. Dr. Carl Schirren aus Midlum/Föhr<br />

als einen von drei Ausgezeichneten<br />

mit der Paracelsus-Medaille geehrt,<br />

der höchsten Auszeichnung der Deutschen<br />

Ärzteschaft. Geehrt wurde Carl<br />

Schirren auf Vorschlag der Ärztekammer<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein für sein Lebenswerk,<br />

in dessen Mittelpunkt die Einführung<br />

der Andrologie in die klinische<br />

Praxis, Forschung und Lehre (speziell<br />

der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf)<br />

stand. Über seine Aktivitäten und<br />

Gedanken gab der aus der „Kieler Dermatologen-Dynastie“<br />

Schirren stammende<br />

Preisträger dem <strong>Schleswig</strong>-Holsteinischen<br />

<strong>Ärzteblatt</strong> ein Interview.<br />

SHÄ:<br />

Herr Professor Schirren, was bedeutet die hohe<br />

Ehrung für Sie persönlich?<br />

PROF. ROF.<br />

SCHIRREN<br />

SCHIRREN:<br />

Die Paracelsus-Medaille bedeutet für mich eine<br />

öffentliche Anerkennung meiner gesamten Arbeit<br />

in 50 Jahren als Arzt, als Hochschullehrer,<br />

ja als Diener der Gemeinschaft. Ich bin immer<br />

ein sehr aktiver Mensch gewesen, auch heute<br />

noch, und habe mich auf verschiedenen Gebieten<br />

betätigt. Das war einmal die Andrologie,<br />

aber auch die Beschäftigung mit den Beziehungen<br />

zwischen Haut- und inneren Krankheiten.<br />

Dazu kamen aber auch außermedizinische Tätigkeiten<br />

etwa in der Synode der Nordelbischen<br />

Kirche oder als langjähriger Vorsitzender von<br />

Landeselternbeirat und Landesschulbeirat.<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2006</strong><br />

SHÄ:<br />

Sehen Sie als Hauptgrund für die Auszeichnung<br />

Ihre führende Rolle in der Andrologie - Sie werden<br />

heute als „Nestor der deutschen Andrologie“<br />

bezeichnet?<br />

PROF. ROF.<br />

SCHIRREN<br />

SCHIRREN:<br />

Ja, „Nestor“<br />

ist insofern zutreffend,<br />

als<br />

fast alle meine<br />

Weggefährten<br />

verstorben<br />

sind. Inhaltlich<br />

bin ich<br />

seit meiner<br />

Emeritierung<br />

(vor 20 Jahren)<br />

nicht<br />

mehr hautnah<br />

dabei und<br />

kann die im-<br />

Prof. Dr. Carl Schirren (Fotos: hk)<br />

merspezielleren Entwicklungen des Faches nicht mehr begleiten.<br />

Mein Schwerpunkt war von Anfang an,<br />

den Begriff der Andrologie bekannt zu machen<br />

und die Grundlagen dafür zu legen, dass Ärzte<br />

in Klinik und Praxis Andrologie betreiben<br />

konnten. Das bedeutete einmal die klinische<br />

Untersuchung, zum anderen die Laboranalyse.<br />

Ich habe den Schwerpunkt gelegt auf das Gespräch<br />

mit dem Patienten und in vielen Fällen<br />

auch als Gespräch zu dritt unter Einschluss der<br />

Frau.<br />

SHÄ:<br />

Hat Sie ihre besondere Familiengeschichte geprägt<br />

- Sie stehen in einer Reihe von Dermatologen?<br />

PROF. ROF.<br />

SCHIRREN<br />

SCHIRREN:<br />

Das ist sicher so. Die väterliche Praxis (am Kieler<br />

Schlossgarten 13) hat uns sieben Geschwister<br />

beeinflusst. Ich wollte anfangs nicht etwa<br />

Dermatologe werden, sondern Gynäkologe. Ich<br />

hatte schon früh hospitiert in einer Kieler Privatfrauenklinik<br />

und im St. Franziskus-Hospital

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