Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 11/2006
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<strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
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wie etwa Selbstbehalttarifen in der AOK gehalten<br />
werden. Paffraths Ziel ist es, alle <strong>Ausgabe</strong>nbereiche<br />
mindestens auf Durchschnittsniveau<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung zu senken.<br />
Dabei will er die Nähe zum Versicherten und<br />
den in Befragungen als gut bewerteten Service<br />
aber nicht antasten. „Wir wollen weiterhin in<br />
jedem größeren Ort präsent sein.“ Über 60 Geschäftsstellen<br />
und Filialen hat die Kasse zwischen<br />
Nord- und Ostsee. „Das bleibt so, weil die<br />
Versicherten das schätzen“, stellt Paffrath klar.<br />
Klar ist für ihn aber auch, dass der Fusionspro-<br />
Sankt Elisabeth Krankenhaus in Kiel<br />
Ambulantes Schlafzentrum<br />
Jürgen Marx, Matthias Hentschel,<br />
Ellen Rudow<br />
Seit Mitte dieses Jahres wurde am Sankt Elisabeth<br />
Krankenhaus in Kiel ein Schlaflabor eingerichtet.<br />
Die unmittelbare Nähe zu einem Krankenhaus<br />
hat auch für die Patienten Vorteile,<br />
insbesondere für ihre Sicherheit und den Komfort<br />
(Betreuung, Frühstück und Weiteres).<br />
Für viele Menschen gehören Schlafstörungen<br />
zum Alltag. Tagesmüdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit,<br />
Gedächtnisstörungen, Antriebslosigkeit<br />
bis hin zur Depression sind die Folgen.<br />
Für viele Volkskrankheiten, wie Hypertonie<br />
oder Schlaganfall zeigen neue Studien einen<br />
kausalen Zusammenhang zu Atmungsstörungen<br />
im Schlaf. Rund 30 Prozent der 50- bis 80-Jährigen<br />
klagen über Schlafstörungen. Betroffene<br />
halten deshalb oft tagsüber ein Nickerchen.<br />
Häufig ist auch der Griff zur Schlaftablette. Das<br />
führt langfristig zur Gewöhnung bis hin zur Abhängigkeit.<br />
Die Ursachen der Schlafstörungen<br />
müssen gefunden und behandelt werden, was<br />
gegenwärtig noch zu selten geschieht. Patienten<br />
mit chronischen Schlafstörungen sollten einen<br />
Schlafmediziner aufsuchen.<br />
Manchmal lassen sich externe Ursachen finden<br />
und beseitigen. Mangelnder Schlafrhythmus,<br />
psychische Störfaktoren, zu viel oder zu wenig<br />
körperliche Aktivität sind von Bedeutung. Die<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2006</strong><br />
zess innerhalb des AOK-Systems erst am Beginn<br />
steht. Der Zusammenschluss zwischen Rheinland<br />
und Hamburg war nach seiner Ansicht erst<br />
der Start für weitere länderübergreifende Fusionen.<br />
Auch die AOK <strong>Schleswig</strong>-Holstein halte<br />
sich alle Optionen offen. Paffrath weiß zwar,<br />
dass nicht alle Vorstandskollegen innerhalb des<br />
AOK-Systems Fusionen so aufgeschlossen gegenüber<br />
stehen wie er, die Entwicklung hin zu<br />
einer AOK Deutschland innerhalb von zehn<br />
Jahren lässt sich nach seiner Meinung aber<br />
nicht mehr aufhalten. (di)<br />
Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf durch<br />
Verlegung der oberen Atemwege) stellt einen<br />
bisher noch zu häufig übersehenen Risikofaktor<br />
für arterielle Hypertonie, Arrhythmien und<br />
Herzinsuffizienz dar. Die Erkennung und Therapie<br />
nächtlicher Apnoen spielt auch in der<br />
Primär- und Sekundärprävention von Schlaganfällen<br />
eine wesentliche Rolle. Die Atempausen<br />
sind in der Regel mit Arousals (partiellen<br />
Weckreaktionen) verbunden, die vom Patienten<br />
unbemerkt bleiben, da sie meistens nicht<br />
zum Erwachen führen. Auch ein so genanntes<br />
obstruktives Schnarchen (lautes, unregelmäßiges<br />
Schnarchen), sowie Beinbewegungen im<br />
Schlaf können zu Arousals führen. In der Folge<br />
finden sich oft eine zunehmende Tagesmüdigkeit<br />
mit Einschlafneigung in Ruhephasen sowie<br />
ein erhöhtes Unfallrisiko.<br />
Durch eine gezielte Anamnese, klinische Untersuchung,<br />
standardisierte Fragebögen, Untersuchungen<br />
zu Hause mittels eines portablen Gerätes<br />
(Polygraphie) lässt sich die Ursache der<br />
Schlafstörung häufig herausfinden. Sofern die<br />
Diagnose nicht zu stellen ist, erfolgt die weitere<br />
Diagnostik im Schlaflabor (Polysomnographie).<br />
Die ambulante Polysomnographie ist mit dem<br />
EBM 2000plus möglich geworden und wird im<br />
ambulanten Schlafzentrum am Sankt Elisabeth<br />
Krankenhaus in Kiel mit den gleichen Qualitätsstandards<br />
angeboten, die bisher für das Verfahren<br />
in Kliniken galt. Die Behandlung einer<br />
Schlafapnoe durch Einleitung einer nächtlichen<br />
CPAP-Therapie (continuous positive airway