Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 11/2006
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<strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
30<br />
Integrationsvertrag<br />
1,3 Millionen für ein Jahr<br />
von AOK bereitgestellt<br />
Rund 19 000 Rheumapatienten gibt es in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />
Viele von ihnen müssen vor der<br />
Behandlung lange Wartezeiten in Kauf nehmen,<br />
manchmal werden ihre Krankheitsschübe<br />
gar nicht oder erst spät erkannt. Mit einer intensiveren<br />
Begleitung der Patienten in der integrierten<br />
Versorgung soll dies geändert werden.<br />
Die AOK <strong>Schleswig</strong>-Holstein und das Städtische<br />
Krankenhaus Kiel wollen dabei eng mit<br />
niedergelassenen Ärzten zusammenarbeiten.<br />
Prof. Dr. Johann Oltmann<br />
Schröder<br />
„Viele Patienten erhalten<br />
nicht die<br />
Therapie, die sie<br />
benötigen“, sagte<br />
Prof. Dr. Johann<br />
Oltmann Schröder<br />
bei der Vorstellung<br />
des Integrationsvertrages<br />
am 25. September<br />
in der Kieler<br />
AOK-Direktion. Der<br />
Leiter der ArbeitsgruppeRheumatologie<br />
am Universitätsklinikum<br />
<strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein im Städtischen<br />
Krankenhaus<br />
Kiel berichtete von<br />
Dr. Dunja Petersen (Fotos: di)<br />
einer zu geringen<br />
Zahl niedergelassener Spezialisten in ganz<br />
Deutschland. Er führt dies etwa auf eine unzureichende<br />
Honorierung für die sprechende Medizin<br />
zurück.<br />
Folgen können etwa körperliche Behinderungen,<br />
Invalidität, Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit<br />
und bei Komplikationen auch vorzeitiges<br />
Auftreten von Herzinfarkten und Schlaganfällen<br />
sein. Die Lebenserwartung der Patienten ist<br />
deutlich verkürzt. Um dies zu ändern, werden<br />
seit Oktober zunächst 200 Patienten aus dem<br />
Kieler Raum über einen Integrationsvertrag be-<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>11</strong>/<strong>2006</strong><br />
Interview mit Dr. Ventzke<br />
Das Städtische<br />
Krankenhaus<br />
Kiel beteiligt<br />
sich am Integrationsprojekt<br />
zur besseren<br />
Versorgung von<br />
Rheumapatienten<br />
und be-<br />
Dr. rer. pol. Roland Ventzke<br />
müht sich in<br />
verschiedenen<br />
anderen Projekten um eine enge<br />
Zusammenarbeit mit niedergelassenen<br />
Ärzten der Region. Dabei beweist<br />
es, dass auch kommunal geführte<br />
Krankenhäuser nicht zwangsläufig<br />
rote Zahlen schreiben müssen. Mit<br />
Geschäftsführer Dr. Roland Ventzke<br />
sprach Dirk Schnack.<br />
SHÄ:<br />
Herr Dr. Ventzke, Ihr Haus beteiligt sich am<br />
Integrationsprojekt für Rheumapatienten. Warum<br />
ist ausgerechnet Ihre Klinik als Partner interessant?<br />
DR. V<br />
. VENTZKE<br />
ENTZKE:<br />
Wir verfügen mit der Rheumaambulanz über<br />
die fachliche Kompetenz, um diese Versorgung<br />
anzubieten und haben der AOK zudem ein gutes<br />
Konzept angeboten. Darüber hinaus sind<br />
wir bei den Krankenkassen als Vertragspartner<br />
anerkannt und bei den Patienten etabliert.<br />
SHÄ:<br />
Letzteres würde jeder Geschäftsführer von seinem<br />
Haus behaupten. Können Sie das mit<br />
Zahlen belegen?<br />
DR. V<br />
. VENTZKE<br />
ENTZKE:<br />
Wir schreiben seit drei Jahren keine roten Zahlen<br />
mehr. Seit 2003 schließen wir die Geschäftsjahre<br />
mit einem positiven Betriebsergebnis ab.