MOTORRAD Classic 06/2016

SZENE I
Nachrichten, Termine, Tipps
Wandern mit
Oldtimern
Wer bei der Ausfahrt mit seinem Klassiker
stressfrei schöne Landschaft genießen will,
könnte sich für die Rheinlandfahrt begeistern.
Auf den kurvigen Strecken können „sportliche
Wanderer“ es auch mal flotter angehen
lassen, ältere Semester wohl eher ruhiger
Fotos: ADAC Nordrhein
Der Begriff „Kraftfahrzeug-Wandern“ entstand in den 30er-
Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Presse schwärmte
damals: „Das Wandern mit dem Kraftfahrzeug ist Verbindung von
Motor(rad)fahren und Kultur, von Natur und Technik, ist ein Erlebnis
der Natur durch die Technik, eine Zeitlosigkeit und ein glückliches
sich leiten lassen von der Landschaft, von der Sonne, von
der Natur.“ In Umsetzung dieses bewährten Konzepts schreibt der
ADAC Nordrhein vom 21. bis 24. JULI seine neue Veranstaltung
„Rheinlandfahrt – Oldtimerwandern mit historischen Motorrädern“
aus. Startberechtigt sind Motorräder und Gespanne mit einem
Mindestalter von 30 Jahren.
Den START- UND ZIELPUNKT für die drei Fahrtage bildet
jeweils die historische Innenstadt von TRIER. Die Regionen Mosel,
Hunsrück, Nahe, Saargau und Sauer bieten mit ihren attraktiven
Strecken eine traumhafte Kulisse für die Motorrad-Klassiker des
letzten Jahrhunderts. Neben den Technik­
Enthusiasten kommen auch die Natur- und
Kulturliebhaber bei der Rheinlandfahrt voll
auf ihre Kosten. Oldtimerwandern bedeutet,
stressfrei, entspannt und ohne Orientierungsprobleme die
Landschaft und die Sehenswürdigkeiten zu genießen. Die täglichen
Touren mit einer Länge zwischen 180 und 200 Kilometern sind
durch ein vorausfahrendes Team komplett „ausgepfeilt“ – soll
heißen: Der Fahrer kann sich ganz auf seine Maschine und die eindrucksvolle
Landschaft konzentrieren. Für Abwechslung sorgen
die ausgewählten Wanderpausen (WP´s), welche den Teilnehmern
Einblicke in die Kultur und die Region geben. Das Nenngeld beträgt
330 Euro pro Fahrer. Für den Sozius oder die Sozia beträgt das
Startgeld nur 160 Euro. Anmeldeschluss ist der 25. Mai 2016.
Weitere Informationen auf www.rheinlandfahrt.de
Mittelgasse
für Biker tabu
Durchschlängeln im Stau bleibt auch
weiterhin verboten. Jeder Motorradfahrer
kennt das: Man steht im Stau, von oben
brütet die Sonne, unten glühen Asphalt und
Motor. Eingepackt in Schutzkleidung ist das
kein Spaß. Langsam durchfahren wäre die
Lösung, ist aber nicht erlaubt – 80 Euro
Strafe drohen. Dieter Balboa, Vielfahrer aus
Offenbach, startete deshalb 2014 eine Petition,
um Durchschlängeln per Gesetz zu erlauben.
Am 21. September 2015 nahm der
Vertreter des Bundesverkehrsministeriums
die 135 248 Stimmen der Befürworter in
Berlin entgegen. Jetzt hat der Bundestag
darüber entschieden – und abgelehnt. In der
Begründung dazu heißt es, dass die gleiche
Forderung schon 2009 von den Bundesländern
abgelehnt worden war. Außerdem
sei es im Stau stets Sache der Polizei, zu
Man höre und stau(n)e: Selbst noch so umsichtiges Durchschlängeln durch die
Mittelgasse bleibt für Biker auch künftig verboten, Petition abgelehnt
entscheiden, wer in Extremfällen, etwa bei
enormer Sommerhitze, auf der Standspur
aus einem Stau flüchten dürfe. Bei Gefahr
für Leib und Leben (z.B. durch drohenden
Hitzekollaps) könnten sich Motorradfahrer ja
auch auf „rechtfertigenden Notstand“ berufen.
In sonstigen Fällen jedoch halte man es
Motorradfahrern gegenüber „für angezeigt,
den Motor abzustellen und das Motorrad
mit dem Ständer im Stand zu halten“.
Foto: Jörg Künstle
46 MOTORRAD CLASSIC 6/2016
www.motorrad-classic.de