PS 06/2016
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TEST<br />
APRILIA TUONO V4 1100 FACTORY<br />
DONNER<br />
GLORIA<br />
Endlich haben wir eine<br />
Tuono Factory in die<br />
Hände bekommen – die<br />
Edelvariante des derzeit<br />
wohl elektrisierendsten<br />
Naked Bikes. Thunder,<br />
nananana...<br />
Text: Tobias Münchinger; Fotos: Arturo Rivas<br />
Eines vorweg: Um auf der Landstraße<br />
extrem sportlich fahren<br />
zu können, braucht es schon<br />
lange kein Motorrad mit Vollverkleidung<br />
und Stummellenker mehr.<br />
Fast alle „Super Nakeds“ haben richtig<br />
Dampf im Kessel. Eine dieser starken<br />
Nackten sticht besonders hervor, und<br />
zwar die Aprilia Tuono. Schon das<br />
V4-Motorkonzept sorgt für ein Alleinstellungsmerkmal,<br />
kein anderes Naked<br />
Bike ist wie sie. Der Autor musste vor<br />
gar nicht allzu langer Zeit eine kaufen,<br />
nachdem schon die ersten paar Testkilometer<br />
die bedrohliche Bedeutung<br />
des Wortes „Dispo“ von seiner Festplatte<br />
gelöscht hatten.<br />
Doch plötzlich kam die auf 1077<br />
cm 3 aufgebohrte 1100er, die leider<br />
noch mehr Spaß macht als die Tausender.<br />
Ihr Motor drückt in der Mitte deutlich<br />
kräftiger, scheint spon taner anzusprechen<br />
und befreiter hochzudrehen.<br />
Das Bessere ist eben des Guten Feind,<br />
schon klar. Aber die Tuono V4 1100<br />
Factory schießt einfach den Vogel ab.<br />
Ihr fetziges Design mit den leuchtend<br />
roten Rädern und dem filigranen<br />
RSV4-Heck machen so an.<br />
Am Hinterrad ist serienmäßig ein<br />
fetter Pirelli Supercorsa SP in der Dimension<br />
200/55 montiert – das spricht<br />
eine klare Sprache, und die heißt Attacke!<br />
Natürlich gehört ein Öhlins-Fahrwerk<br />
ebenfalls zur DNA der Edel-Tuono.<br />
Lenkungsdämpfer, Gabel und Federbein<br />
kommen aus Schweden. Wir hätten<br />
gerne längst mal eine der Factorys<br />
getestet, aber leider unterhält der Importeur<br />
keine im Pressefuhrpark. Eine<br />
Strategie, die man durchaus mal hinterfragen<br />
könnte. Denn wie die Verkaufszahlen<br />
belegen, scheinen die V4 aus<br />
Noale noch immer nicht in den Köpfen<br />
deutscher Kunden angekommen zu<br />
sein. So stellte uns Aprilia-Händler<br />
Grebenstein aus Gera eines dieser<br />
Edel-Donnereisen vor die Türe. Auf<br />
nach Südfrankreich, die Bergrennstrecke<br />
ruft!<br />
Diesen Ritt vergisst man nicht<br />
Es mag jetzt niemanden überraschen,<br />
dass das Testergebnis „Euphorie“<br />
war. Schon die Tuono V4 1100 RR mit<br />
Sachs-Fahrwerk ist ein Granatenhobel,<br />
der brutale Fahrleistungen und traumhafte<br />
Handlingeigenschaften mitbringt<br />
und in unserem Vergleichstest in <strong>PS</strong><br />
08/2015 schon Nägel einschlug. Die<br />
Art, wie präzise das V4-Naked Bike in<br />
die Kurve sticht, wie viel Rückmeldung<br />
es dem Fahrer liefert und wie brutal<br />
12 <strong>PS</strong> 6/<strong>2016</strong>