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Gedenkschrift zur zweiten Stolpersteinverlegung in Bruchsal am 27. Juni 2016

in dieser Broschüre werden unter anderem die Schicksale Angehöriger der Bruchsaler Familien Bornhäuser, Prager, Bär, Kahn und Oppenheimer dokumentiert, allesamt Opfer des NS-Regimes.

in dieser Broschüre werden unter anderem die Schicksale Angehöriger der Bruchsaler Familien Bornhäuser, Prager, Bär, Kahn und Oppenheimer dokumentiert, allesamt Opfer des NS-Regimes.

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Jette Wälder (Mutter, l<strong>in</strong>ks) und Hedwig Oppenheimer,<br />

um 1925. Foto: H. Ettl<strong>in</strong>ger<br />

Doch im Jahr 1933 änderte sich<br />

alles: Im September starb plötzlich<br />

Jacob Oppenheimer an e<strong>in</strong>em<br />

Herzanfall. Bei se<strong>in</strong>er Beerdigung<br />

nahm die ganze christliche und<br />

jüdische <strong>Bruchsal</strong>er Öffentlichkeit<br />

ehrenvoll Abschied. Grund für<br />

das Nazihetzblatt „Der Führer“,<br />

<strong>Bruchsal</strong> heftig zu kritisieren. Nun<br />

leitete Otto alle<strong>in</strong>e den Tuchgroßhandel.<br />

Es wurde immer mühs<strong>am</strong>er<br />

für ihn. Die ges<strong>am</strong>te F<strong>am</strong>ilie<br />

verließ nach und nach Deutschland,<br />

bis im Oktober 1938 nur noch<br />

Dankschreiben 1933 von Hedwig Oppenheimer. Foto: StA <strong>Bruchsal</strong><br />

war Stadtverordneter und führend<br />

<strong>in</strong> mehreren caritativen und<br />

kulturellen Vere<strong>in</strong>igungen tätig.<br />

Hedwig begleitete wohl ke<strong>in</strong>e öffentlichen<br />

Aufgaben und hat sich<br />

ums Häusliche gekümmert. Enkel<br />

Walter schreibt: „Oma war oft<br />

<strong>in</strong> der Küche, wo ich zuschaute,<br />

wie sie die D<strong>in</strong>ge zubereitete, die<br />

ich gerne aß, wie W<strong>in</strong>dbeutel und<br />

Kar<strong>am</strong>elcreme“. Sie genoss aber<br />

sicher die Anerkennung, die ihr<br />

Mann <strong>in</strong> <strong>Bruchsal</strong> erlebte.<br />

V. li.: Siegfried Bernkopf, Bertel Fröhlich, Gertrude Bernkopf<br />

und Hedwig Oppenheimer, um 1925. Foto: H. Ettl<strong>in</strong>ger<br />

Hedwig und ihre kranke Tochter<br />

Bertel <strong>in</strong> Deutschland blieben.<br />

Sie zogen nach Frankfurt,<br />

um sich <strong>in</strong> der Großstadt zu<br />

verbergen. Das letzte Lebenszeichen<br />

von Hedwig war, als sie<br />

<strong>am</strong> 9.8.1942 e<strong>in</strong>e Karte an Otto<br />

und Emma <strong>in</strong> die USA schickte.<br />

Doch schon <strong>am</strong> 1.9.1942 wurde<br />

sie von Frankfurt <strong>in</strong>s Ghetto<br />

Theresienstadt deportiert. Dort<br />

starb sie nach wenigen Wochen<br />

<strong>am</strong> 11. Oktober 1942.<br />

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