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Gedenkschrift zur zweiten Stolpersteinverlegung in Bruchsal am 27. Juni 2016

in dieser Broschüre werden unter anderem die Schicksale Angehöriger der Bruchsaler Familien Bornhäuser, Prager, Bär, Kahn und Oppenheimer dokumentiert, allesamt Opfer des NS-Regimes.

in dieser Broschüre werden unter anderem die Schicksale Angehöriger der Bruchsaler Familien Bornhäuser, Prager, Bär, Kahn und Oppenheimer dokumentiert, allesamt Opfer des NS-Regimes.

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Biographie von Berta Fröhlich<br />

geb. Oppenheimer (1898-1941)<br />

Berta Fröhlich geb. Oppenheimer<br />

wurde <strong>am</strong> <strong>27.</strong>11.1898 <strong>in</strong> <strong>Bruchsal</strong><br />

geboren. Bertas Eltern waren Jacob<br />

Oppenheimer und Hedwig<br />

Waelder. Sie wurde oft auch Bertel<br />

genannt. Ihr Wohnort war die<br />

Bahnhofstraße 4 <strong>in</strong> <strong>Bruchsal</strong>. Dort<br />

wuchs sie zus<strong>am</strong>men mit ihrer älteren<br />

Schwester und ihren beiden<br />

jüngeren Cous<strong>in</strong>en auf. Sie war der<br />

Liebl<strong>in</strong>g der Fräule<strong>in</strong> Wolff (Haushälter<strong>in</strong><br />

des Großvaters Louis Oppenheimer)<br />

und d<strong>am</strong>it auch se<strong>in</strong>er.<br />

Vom 15.9.1908 bis <strong>27.</strong>7.1915 besuchte<br />

sie die „Höhere Mädchenschule“<br />

(Vorgängerschule des heutigen<br />

JKG). In ihrer Klasse gab es<br />

von Nicolas Konrad, Klasse 8t<br />

Berta Oppenheimer (l<strong>in</strong>ks) mit ihrem Großvater Louis<br />

Oppenheimer. Dazwischen ihre Schwester Trude (h<strong>in</strong>ten)<br />

und die Cous<strong>in</strong>e Suse (um 1905). Foto: H. Ettl<strong>in</strong>ger<br />

13 Schüler<strong>in</strong>nen, sechs davon waren jüdisch, e<strong>in</strong>e katholisch und sechs evangelisch.<br />

Sie wurde vom Gesangsunterricht befreit und war e<strong>in</strong>e eher mittelmäßige Schüler<strong>in</strong>.<br />

Ihre Klassenlehrer waren Prof. Köllenberger und Prof. Roegele. Am 30.11.1925<br />

heiratete sie <strong>in</strong> <strong>Bruchsal</strong> Gerhard Günther Fröhlich, sie wohnte mit ihm kurzzeitig<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Mit ihm bek<strong>am</strong> sie ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der. Sie ließ sich nach etwa zwei Jahren scheiden<br />

und dann zog sie nach <strong>Bruchsal</strong> zu ihren Eltern <strong>zur</strong>ück. Gerhard war Kaufmann<br />

und ist 1938 mit se<strong>in</strong>er <strong>zweiten</strong> Frau Auguste <strong>in</strong> die USA ausgewandert.<br />

Nach Er<strong>in</strong>nerungen des Neffen Walter Bernkopf litt Bertel an<br />

e<strong>in</strong>er schweren Schilddrüsenerkrankung und war arbeitsunfähig<br />

und häufig bettlägerig. Außerdem war sie Kettenraucher<strong>in</strong><br />

– das wiederum war e<strong>in</strong> Vorteil für den Neffen Walter: Sie gab<br />

ihm nämlich e<strong>in</strong>e Menge hoch<strong>in</strong>teressanter Zigarettenbilder,<br />

zum Beispiel von Zeppel<strong>in</strong>-Weltfahrten. Sie hat allerd<strong>in</strong>gs wohl<br />

zum<strong>in</strong>dest 1934 kurzzeitig <strong>in</strong> der Firma ihrer F<strong>am</strong>ilie mitgearbeitet,<br />

da sie auf e<strong>in</strong>em Foto der Firmenbelegschaft mit abgebildet<br />

ist. 1938 zog sie zus<strong>am</strong>men mit ihrer Mutter nach Frankfurt.<br />

Schließlich wurde sie <strong>am</strong> 20.10.1941 nach Lodz (Litzmannstadt)<br />

deportiert und dort zwei Tage nach ihrer Ankunft erschossen.<br />

Berta Fröhlich 1934.<br />

Foto: H. Ettl<strong>in</strong>ger<br />

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