03.07.2016 Aufrufe

Gedenkschrift zur zweiten Stolpersteinverlegung in Bruchsal am 27. Juni 2016

in dieser Broschüre werden unter anderem die Schicksale Angehöriger der Bruchsaler Familien Bornhäuser, Prager, Bär, Kahn und Oppenheimer dokumentiert, allesamt Opfer des NS-Regimes.

in dieser Broschüre werden unter anderem die Schicksale Angehöriger der Bruchsaler Familien Bornhäuser, Prager, Bär, Kahn und Oppenheimer dokumentiert, allesamt Opfer des NS-Regimes.

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derer, für die Stolperste<strong>in</strong>e verlegt wurden. Bei der Verlegung der Stolperste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der<br />

Bismarckstraße 18 begleitete Efraim Sicher die Zeremonie durch e<strong>in</strong> traditionelles jüdisches<br />

Gebet im Gedenken an die Verstorbenen; e<strong>in</strong> Gebet und Segenswünsche für se<strong>in</strong>e<br />

Großeltern, se<strong>in</strong>e Tante und se<strong>in</strong>en Vater.<br />

Der Eigentümer des Hauses <strong>in</strong> der<br />

Wilderichstraße 23, vor dem Stolperste<strong>in</strong>e<br />

für die Dreifuß-F<strong>am</strong>ilie verlegt<br />

wurden, begleitete zus<strong>am</strong>men mit<br />

se<strong>in</strong>er Tochter die Zeremonie musikalisch.<br />

Er sagte, es hätte ihn sehr<br />

überrascht als er erfuhr, dass an dieser<br />

Stelle früher e<strong>in</strong>e jüdische F<strong>am</strong>ilie<br />

wohnte, die zwangsweise weg musste.<br />

Er ergänzte jedoch: „Ich glaube<br />

schon lange nicht mehr an Zufälle. Als<br />

ich festgestellt habe, dass der Mann der<br />

F<strong>am</strong>ilie wie ich auch Altphilologe war,<br />

hat sich das für mich nicht mehr als Die Hausbewohner der Wilderichstraße zus<strong>am</strong>men mit der<br />

Oberbürgermeister<strong>in</strong>. Foto: J. Schoner<br />

re<strong>in</strong>er Zufall darstellen lassen.“ Zumal<br />

auch e<strong>in</strong>e weitere Verb<strong>in</strong>dung besteht; die Ehefrau des Hauseigentümers ist Israelit<strong>in</strong>.<br />

An der dritten Stolperste<strong>in</strong>stelle <strong>in</strong> der Württemberger Straße 34 ehrte Ottmar Rapp<br />

von der Friedens<strong>in</strong>itiative <strong>Bruchsal</strong> die Ermordeten durch das S<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en alten<br />

Melodie und erbat für die ermordeten Lotte und Walter Jordan „Schalom“, also Frieden.<br />

Larry Jordan aus Denver und se<strong>in</strong>e Tochter Liv saßen noch lange bei den Stolperste<strong>in</strong>en<br />

für Lotte und Walter Jordan (siehe Foto auf der Rückumschlagseite). Larry Jordan versuchte<br />

se<strong>in</strong>er Tochter den Holocaust zu erklären. Ob er das Geschehene se<strong>in</strong>er Tochter<br />

begreiflich machen konnte? Wohl kaum. Den Holocaust kann man nicht verstehen. Niemand<br />

kann nachfühlen, was die Opfer erlitten haben.<br />

E<strong>in</strong> Besuch im Herbst 2015<br />

Zu dem Term<strong>in</strong> der ersten <strong>Bruchsal</strong>er <strong>Stolperste<strong>in</strong>verlegung</strong> konnten Verwandte der F<strong>am</strong>ilie<br />

Dreifuß leider nicht aus den USA nach Deutschland reisen. Dies holten sie aber<br />

im Spätjahr des vergangenen Jahres nach. Ende Oktober 2015 trafen <strong>in</strong> <strong>Bruchsal</strong> fünf<br />

Gäste aus der <strong>am</strong>erikanischen Großstadt Denver <strong>in</strong> Colorado e<strong>in</strong>. Darunter Judy Wolfe<br />

und Miri<strong>am</strong> Groll, Enkeltöchter e<strong>in</strong>es Bruders von Mathilde Dreifuß, sowie Jay K.<br />

Epperson, e<strong>in</strong> Urenkel. Die Gäste überbrachten der <strong>Bruchsal</strong>er Oberbürgermeister<strong>in</strong><br />

die besten Glückwünsche von ihrer Mutter Gertrude (Trudy), e<strong>in</strong>er Nichte von Mat-<br />

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