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Einführung in die Fachdidaktik Deutsch - Sprachdidaktik - nibuki

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6.3 - Erzählen (nach Boueke/Schüle<strong>in</strong>): „Story Grammars“ oder „Narratives Strukturmodell“<br />

Laut Boueke und Schüle<strong>in</strong> setzt sich <strong>die</strong> Erzählfähigkeit aus <strong>in</strong>teraktiven (kommunikativen und<br />

personalen) Fähigkeiten und formal-strukturellen Aspekten zusammen. Den Schwerpunkt zu sehr auf<br />

e<strong>in</strong>e Seite zu legen, sei überholt. Da zur Zeit der Veröffentlichung ihres Aufsatzes (1988) <strong>die</strong>ser noch<br />

e<strong>in</strong>deutig auf den <strong>in</strong>teraktiven Fähigkeiten gelegen habe, versuchen sie mit den „Story Grammars“ e<strong>in</strong><br />

Gegengewicht zu etablieren, ohne wiederum zu me<strong>in</strong>en, dass „das Problem des „Erzählen-Lernens“<br />

<strong>in</strong> der Schule alle<strong>in</strong> durch <strong>die</strong> Brücksichtigung von Strukturmodellen lösbar würde.“<br />

Diese „Story Grammars“ stellten den bis dah<strong>in</strong> fortgeschrittensten Versuch dar, „<strong>die</strong> Struktur von<br />

Erzählungen auf verschiedenen Ebenen zu beschreiben.“ Dabei handle es sich um „Grammatiken<br />

e<strong>in</strong>facher Geschichten“, also für Alltagserzählungen und weniger für literarische, künstlerische Texte.<br />

Diese Grammatiken s<strong>in</strong>d hierarchische Modelle, <strong>die</strong> „sowohl Strukturelemente der „fertigen“<br />

Geschichte als auch <strong>die</strong> bei ihrer Entstehung wirksamen kognitiven „Muster““ abbilden.<br />

Man könne davon ausgehen, dass <strong>die</strong> meisten <strong>Deutsch</strong>lehrer e<strong>in</strong> Modell von e<strong>in</strong>er „guten“ Erzählung<br />

im Kopf haben. Es bestünde jedoch <strong>die</strong> Gefahr, dass <strong>die</strong> Erzählungen von K<strong>in</strong>dern an <strong>die</strong>sen starren<br />

Mustern gemessen werden, was freilich zu vermeiden sei. Eben darum dürften narrative<br />

Strukturmodelle auch nicht „missbraucht“ werden.<br />

Als Basis für <strong>die</strong> Entwicklung der narrativen Strukturmodelle <strong>die</strong>nten zwar Texte, man nehme jedoch<br />

an, dass <strong>die</strong>se zugleich auch kognitive Schemata abbilden. Im Vergleich zu Labovs l<strong>in</strong>earem Modell,<br />

gebe es bei „Story Grammars“ hierarchisierte und untergliederte Strukturelemente. In den narrativen<br />

Strukturmodellen kommen zwar auch <strong>die</strong> Elemente von Labov vor, <strong>die</strong>se s<strong>in</strong>d jedoch weiter<br />

ausdifferenziert. Zu beachten ist, dass <strong>die</strong>se Modelle nicht starr verstanden werden. Die Form der<br />

Abfolge der Elemente sei weder „kanonisch“, noch müssten immer alle Elemente realisiert werden.<br />

Narratives Strukturmodell nach Boueke/Schüle<strong>in</strong><br />

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