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Einführung in die Fachdidaktik Deutsch - Sprachdidaktik - nibuki

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Durch <strong>die</strong>ses Vorgehen soll vermieden werden, dass <strong>die</strong> Korrektur durch <strong>die</strong> Schüler ohne bleibenden<br />

Lernerfolg erfolgt. Bislang waren es immer „Oberflächenkorrekturen“, nach Ivo soll nun jedoch e<strong>in</strong><br />

Fehlerschwerpunkt ausgewählt werden, den alle<strong>in</strong> der Schüler dann berichtigen muss. So soll durch<br />

<strong>die</strong> Konzentration auf e<strong>in</strong>zelne Fehler der Lernerfolg beim Schüler maximiert werden. Hat der Schüler<br />

irgendwann <strong>die</strong>sen <strong>in</strong>dividuellen Fehlerschwerpunkt ausgemerzt, kann der Lehrer dessen<br />

Aufmerksamkeit auf e<strong>in</strong>en neuen lenken.<br />

Problematisch bei <strong>die</strong>ser Methode ist unter anderem, dass bei dem Schüler der E<strong>in</strong>druck entstehen<br />

könnte, dass er ke<strong>in</strong>e weiteren Fehler gemacht hat als jene, <strong>die</strong> ihm angestrichen wurden. Das<br />

wiederum könnte dann zu e<strong>in</strong>em „E<strong>in</strong>schleifen“ eben <strong>die</strong>ser unkorrigiert gebliebenen Fehler führen.<br />

Umgehen ließe sich <strong>die</strong>ses Problem, <strong>in</strong> dem der Lehrer <strong>die</strong> Fehler, <strong>die</strong> er nicht gekennzeichnet hat, im<br />

Unterricht thematisiert. Problematisch ist auch, dass <strong>die</strong> nicht gekennzeichneten Fehler dennoch <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Bewertung mit e<strong>in</strong>fließen.<br />

Schüler als Beurteiler - Schreibkonferenz<br />

Bei <strong>die</strong>ser Methode beurteilen <strong>die</strong> Schüler geme<strong>in</strong>sam und im Dialog Texte ihrer Mitschüler. Der<br />

Vorteil ist, dass sich <strong>die</strong> Texte dann auch wirklich an e<strong>in</strong>em Publikum orientieren müssen, allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist <strong>die</strong>se Art der öffentlichen Stellungnahmen gerade <strong>in</strong> Schulklassen e<strong>in</strong> heikles Thema und muss<br />

geübt werden.<br />

Valent<strong>in</strong> Merkelbach - Beurteilung mehrerer Fassungen<br />

Merkelbachs Methode ist ausschließlich e<strong>in</strong>er prozessorientierten Schreibdidaktik verpflichtet. Die<br />

Korrektur von Aufsätzen gliedert er <strong>in</strong> fünf Phasen:<br />

1. Der Aufsatz wird mit ausreichend Raum für e<strong>in</strong>e spätere Bearbeitung geschrieben und vom<br />

Lehrer e<strong>in</strong>gesammelt, jedoch ohne <strong>die</strong>se durchzusehen.<br />

2. Nach e<strong>in</strong>er gewissen Zeit gibt der Lehrer <strong>die</strong> Aufsätze zurück an <strong>die</strong> Schüler, welche <strong>die</strong>se<br />

dann <strong>in</strong>haltlich und sprachlich überarbeiten dürfen. Dabei s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> jedoch auf sich alle<strong>in</strong><br />

gestellt, dürfen jedoch Hilfsmittel wie Wörterbücher nutzen. Auch <strong>die</strong>smal sammelt der Lehrer<br />

<strong>die</strong> Texte anschließend wieder e<strong>in</strong>.<br />

3. Der Lehrer korrigiert <strong>die</strong> Texte wie üblich. Von den formalen Fehlern (z.B. Rechtschreibung)<br />

abgesehen, <strong>die</strong> nun gekennzeichnet werden, formuliert der Lehrer Verbesserungsvorschläge,<br />

deren Umsetzung jedoch im Ermessen des jeweiligen Schülers liegt. Der Lehrer hat <strong>die</strong><br />

Arbeiten zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt bereits <strong>in</strong>tern, also nur für sich, bewertet.<br />

4. Die Schüler br<strong>in</strong>gen ihren Text <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>schrift<br />

5. Der Lehrer bewertet <strong>die</strong> Re<strong>in</strong>schrift - <strong>in</strong>wiefern erste und zweite Note jedoch mite<strong>in</strong>ander<br />

verrechnet oder anderweitig <strong>in</strong> Bezug gesetzt werden, muss der Lehrer entscheiden. So kann er<br />

es bei der ersten Note belassen, oder aber beide Noten prozentual mite<strong>in</strong>ander verrechnen. Er<br />

kann aber auch <strong>die</strong> erste Note als schriftliche Note werten und <strong>die</strong> zweite als e<strong>in</strong>e mündliche.<br />

Der Vorteil <strong>die</strong>ser Methode liegt auf der Hand: Die Schüler erhalten <strong>die</strong> Möglichkeit, ihre Texte zu<br />

überarbeiten. Dieser wichtige Schritt <strong>in</strong> der Textproduktion tauchte bereits bei Hayes und Flower auf,<br />

f<strong>in</strong>det aber <strong>in</strong> der Schule praktisch ke<strong>in</strong>e Berücksichtigung (wobei jeder professionelle Schreiber se<strong>in</strong>e<br />

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