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Einführung in die Fachdidaktik Deutsch - Sprachdidaktik - nibuki

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Auf <strong>die</strong> vier Wissensbereiche angewendet:<br />

deklaratives Wissen Wissen über <strong>die</strong> Strukturen der Grammatik (ke<strong>in</strong>e Voraussetzung, um<br />

<strong>Deutsch</strong> sprechen zu können)<br />

prozedurales Wissen grammatisch korrekte Sätze äußern können, ohne lange darüber<br />

nachdenken zu müssen (<strong>die</strong>ses Wissen ist meist vorhanden über <strong>die</strong><br />

Sprache im Umfeld des Sprechers, zum Beispiel e<strong>in</strong> Dialekt, jedoch<br />

nicht über <strong>die</strong> Standardsprache, implizit)<br />

problemlösendes Wissen zum Beispiel Wissen, wo man sich bei Unsicherheiten <strong>in</strong>formieren<br />

kann oder wie man herausf<strong>in</strong>det, was e<strong>in</strong>e Norm ist und was nicht<br />

metakognitives Wissen über se<strong>in</strong> eigenes grammatisches Können und Wissen reflektieren<br />

können<br />

9.2 - Welche Kompetenzen/Lehr-Lern-Ziele gelten für den Grammatikunterricht? (Was soll eigentlich<br />

gelernt/gelehrt werden?)<br />

Wie bereits bekannt ist, gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch ke<strong>in</strong>e Bildungsstandards für <strong>die</strong><br />

Sekundarstufe II, so dass im Folgenden lediglich Primar- und <strong>die</strong> Sekundarstufe I berücksichtigt<br />

werden können. Dort ist Grammatik Thema <strong>in</strong>nerhalb des Lernbereichs „Reflexion über Sprache“.<br />

E<strong>in</strong> Abgleich der Bildungsstandards mit den Lehrplänen zeigt, dass das grundlegende grammatische<br />

Wissen bereits am Ende der vierten Klasse erworben se<strong>in</strong> soll. Von der fünften bis zur achten Klasse<br />

wird <strong>die</strong>ses Wissen lediglich wiederholt und bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad ausgebaut, wirklich neues<br />

wird jedoch nicht mehr behandelt. Am Ende der achten Klasse endet der Grammatikunterricht.<br />

Generell, so Gornik, dürfe Grammatikunterricht sich nicht <strong>in</strong> der Beseitigung grammatischer Fehler<br />

und dem E<strong>in</strong>schleifen der Term<strong>in</strong>i erschöpfen, zumal Lehrer oft schon Abweichungen von der Norm<br />

als „Fehler“ <strong>in</strong>terpretieren, ohne zu h<strong>in</strong>terfragen, ob <strong>die</strong>se vielleicht durchaus angebracht s<strong>in</strong>d.<br />

9.3 - Methoden des Grammatikunterrichts - Wie soll Grammatikunterricht gestaltet werden?<br />

Zwei Großformen unterteilen <strong>die</strong> Methoden des Grammatikunterrichts <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en deduktiven und e<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>duktiven Grammatikunterricht:<br />

deduktiver Grammatikunterricht <strong>in</strong>duktiver Grammatikunterricht<br />

es wird von den Begriffen ausgehend<br />

Sachwissen vermittelt, zu e<strong>in</strong>em gramm. Begriff<br />

wird e<strong>in</strong>e Regel genannt und gelernt, dazu dann<br />

Übungen durchgeführt<br />

54<br />

es wird von den E<strong>in</strong>zelfällen ausgegangen,<br />

<strong>die</strong>se werden gesammelt, dann Regularitäten<br />

festgestellt, daraus e<strong>in</strong>e Regel abgeleitet<br />

Im Gegensatz zum deduktiven Unterricht benötigt der <strong>in</strong>duktive sehr viel mehr Zeit, was<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich im Schulalltag se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zig wirkliche, aber entscheidende Schwäche ist.

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