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Das große Lesen

Weil sie als Kind keine Mögichkeit hatten, zur Schule zu gehen, können viele Erwachsene weder lesen noch schreiben. Diese Broschüre hält Geschichten und Übungen zum Thema Alphabetisierung bereit.

Weil sie als Kind keine Mögichkeit hatten, zur Schule zu gehen, können viele Erwachsene weder lesen noch schreiben. Diese Broschüre hält Geschichten und Übungen zum Thema Alphabetisierung bereit.

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Teil 2 Hintergrundinformationen<br />

2.8. LÄNDERPROFILE 22<br />

2.8.1. El Salvador<br />

2.8.2. Kenia<br />

2.8.3. Vietnam<br />

2.8.4. Tansania<br />

2.8.1. EL SALVADOR<br />

El Salvador, das kleinste der mittelamerikanischen<br />

Länder, ist ungefähr so groß wie Hessen, mit seinen<br />

rund sieben Millionen Einwohnern aber dichter<br />

besiedelt. Soziale Ungleichheiten und<br />

Naturkatastrophen haben die Geschichte<br />

El Salvadors geprägt. In den 80er Jahren<br />

San Salvador<br />

des letzten Jahrhunderts herrschte ein<br />

blutiger Bürgerkrieg. Nahrung für den lange<br />

lodernden Konflikt lieferten unter anderem die<br />

<strong>große</strong>n sozialen Ungleichheiten zwischen einer kleinen und<br />

wohlhabenden Elite, die die Politik und Wirtschaft des Landes dominierte<br />

und der <strong>große</strong>n Mehrheit der Bevölkerung, von der viele in Armut<br />

lebten und heute immer noch leben. Nicht nur die kriegerischen Auseinandersetzungen<br />

trafen das Land hart: Mehrmals wurde El Salvador von Naturkatastrophen heimgesucht. Besonders<br />

verheerend waren der Hurrikane Mitch 1998 und mehrere Erdbeben, die mehr als 1200<br />

Menschen das Leben kosteten und mehr als eine Million Menschen obdachlos machten.<br />

Ein Sechstel der Erwachsenen 23 in El Salvador können heute weder lesen noch schreiben. Besonders<br />

betroffen sind Frauen; sie machen 61% der Analphabeten aus. Darüber hinaus gehen 39 000<br />

Kinder nicht zur Schule. Nur 17% der öffentlichen Ausgaben El Salvadors gehen in den Bildungssektor.<br />

24 Dennoch ist der salvadorianische Staat bemüht, den Analphabetismus zu bekämpfen,<br />

beispielsweise mit dem Programm „Educación con Participación de la Comunidad“. Mit dezentralen<br />

Entscheidungsstrukturen unter starker Einbeziehung der Kommunen, der Lehrkräfte und<br />

der Eltern werden insbesondere Menschen in armen ländlichen Regionen erreicht. Staatliche und<br />

nichtstaatliche Programme zur Verbesserung der Bildungssituation tragen, wenn auch langsam,<br />

Früchte. Heute können rund 16% der Erwachsenen nicht lesen und schreiben, im Zeitraum von<br />

1985 bis 1994 waren es noch 26%. Dieser positive Trend zeigt sich auch darin, dass immer mehr<br />

Jugendliche alphabetisiert werden. 25<br />

22 Die Übersichten zu den ausgewählten Ländern basieren auf dem UNESCO Global Monitoring Report 2009, online: http://www.<br />

unesco.org/en/efareport.<br />

23 Nach UNESCO-Definition ist ein Erwachsener 15 Jahre und älter, ein Jugendlicher ist zwischen 15 und 24 Jahren alt.<br />

24 Die Globale Bildungskampagne fordert einen Anteil von mindestens 20%.<br />

25 Nach Angaben der UNESCO sind allerdings immer noch 5% der Jugendlichen Analphabeten. Von diesen wiederum sind 45%<br />

Frauen.<br />

29

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