Das große Lesen

Teil 3 Übungen
ROLLENKARTEN
FRAUEN
Ich stehe morgens um 6 Uhr auf, um das Feuer
anzuzünden und um Essen zu kochen. Dann
muss ich Wasser holen. Mittags bringe ich
meinem Mann das Mittagessen zur Arbeit. Ich
muss auf die Kinder aufpassen, die Hausarbeit
machen und meinem Mann bei der Arbeit helfen.
Aber meine Kinder werden bald mit der
Schule anfangen und ich möchte ihnen bei
den Hausaufgaben helfen können. Außerdem
könnte ich eine bessere Arbeit finden, wenn
ich lesen und schreiben könnte. Und ich könnte
anderen Frauen helfen.
REGIERUNG
Wir sind stolz auf unser Bildungsangebot.
Diese Regierung hat Schulen gebaut und
Schulgebühren abgeschafft. Aber viele Menschen
sehen Bildung für Frauen als nicht so
wichtig an. Dagegen können wir wenig unternehmen.
Viele Menschen leben in Armut. Die Alphabetisierung
von Frauen hat für sie keine Priorität.
Ein großes Problem ist, dass es nicht
genug Lehrkräfte gibt. Wir haben die internationale
Gemeinschaft um Hilfe gebeten, aber
obwohl große Reden geschwungen werden,
steht kaum Geld zur Verfügung.
MÄNNER
Jeder Tag ist ein Überlebenskampf. Wir schaffen
es gerade so, genug Geld für das Essen zusammenzubekommen.
Meine Frau muss mir bei
der Arbeit helfen. Und es muss sich ja auch jemand
um die Kinder kümmern. Und wer soll die
Hausarbeiten machen, wenn meine Frau lernt?
Und wir haben nicht das Geld, damit sie lesen
und schreiben lernt. Außerdem ist es doch gar
nicht nötig, dass sie lesen und schreiben kann.
Es reicht doch, wenn ich das kann.
INTERNATIONALE
FRAUENRECHTSORGANISATION
Wir sind eine große internationale Organisation,
die auf der ganzen Welt aktiv ist. Wir sind davon
überzeugt, dass es für den Kampf gegen Armut
notwendig ist, auch Frauen zu alphabetisieren.
Weltweit gibt es rund 776 Millionen Analphabeten
und 64% davon sind Frauen. Dabei ist es viel
wahrscheinlicher, dass Kinder alphabetisierter
Frauen selbst zur Schule gehen. Darüber hinaus
wächst mit jedem zusätzlich absolvierten Schuljahr
das Einkommen junger Frauen in armen
Ländern um 10-20% und Kinder von Müttern,
die lesen und schreiben können, haben eine um
50% höhere Chance, älter als fünf Jahre alt zu
werden, als Kinder von Analphabetinnen.
LEHRER/INNEN
Die Regierung sagt, dass Bildung kostenlos ist,
aber man muss trotzdem für Bücher, Schuluniform
und Tests bezahlen. Ich verstehe, dass viele
sich das nicht leisten können, aber ich möchte
ja auch bezahlt werden.
Außerdem brauchen wir mehr lokale Schulen,
damit der Schulweg verkürzt wird und es für
Frauen sicherer ist, zur Schule zu gehen, da sie
nicht so leicht überfallen werden können. Und
wir brauchen mehr Lehrer, mit besserer Bezahlung
und Krankenversicherung, damit sie,
wenn sie erkranken, wieder gesund werden
und weiterarbeiten können.
ÖRTLICHE
FRAUENRECHTSORGANISATION
Wir sind eine Frauenorganisation, die für Frauen
in unserer Gemeinde arbeitet. Wir sind davon
überzeugt, dass es für den Kampf gegen
Armut notwendig ist, auch Frauen zu alphabetisieren.
Zu viele Frauen hatten nie die Chance,
zur Schule zu gehen, weil sie verheiratet wurden
und sich um die Familie kümmern mussten.
Dabei würden
Frauen, die lesen und schreiben können, die
Gesundheitssituation der gesamten Gemeinde
verbessern.
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