2013-04

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Gesellschaft HEUTE GEH ICH ZUR CHARLOTTE Das Zeitpaten-Projekt ist eine Erfolgsgeschichte Zeitpatin Charlotte Böhme-Link und Marthe Mittagszeit an einem Mittwoch am Rosterberg. Charlotte Böhme-Link (66), eine Zeitpatin der evangelischen Frauenhilfe Siegerland, setzt sich ins Auto und fährt auf den Giersberg. Es ist Zeit, Marthe (9) von der Waldorfschule abzuholen. Denn Charlotte und Marthe verbringen dann nachmittags die Zeit miteinander. Und das schon seit mehr als fünf Jahren, denn das Tandem (so der Fachterminus) war 2008 das erste dieser Art. Marthe lebt abwechselnd bei ihrer Mutter oder ihrem Vater, die getrennt leben und beide arbeiten müssen. Da ist es geradezu ideal, dass eine Ersatzoma sich einen ganzen Nachmittag für sie Zeit nimmt. Wie wird man Zeitpate? Charlotte Böhme-Link lächelt: „Ich war Erzieherin und vermisste die Kinder, als ich in die Ruhephase meiner Altersteilzeit ging“. Sie hörte vom Zeitpaten-Projekt und dachte, das könnte das Richtige sein, und griff zu. Sie besuchte zuerst die Familie des Patenkindes und schon bald hatte man sich aneinander gewöhnt. Mittwochs heißt es nun schon lange: „Ich geh heute zur Charlotte“, und die beiden genießen die Zeit miteinander. „Zeitpaten“ ist ein Projekt der Evangelischen Frauenhilfe, Bezirksverband Siegerland, das ins Leben gerufen wurde, um Kindern zu ermöglichen, die Erfahrung von Vertrauen, Gemeinschaft und Geborgenheit zu machen. Erika Spreckelmeyer vom Bezirksvorstand und Marianne Müller als Projekt-Koordinatorin zeichnen verantwortlich für dieses Aufgabenspektrum. Im Flyer dazu wird das Ziel der Hilfe so angegeben: „…ist es, Kinder zu fördern, das Miteinander der Generationen zu stärken, Erfahrungen weiterzugeben, Verlässlichkeit und Vertrauen zu schenken“. Natürlich muss auch genau geschaut werden, wer vom Wesen und von den Interessen her zueinander passt. Aber an die Paten werden auch Anforderungen gestellt: Das geht vom polizeilichen Führungszeugnis über intensive Vorgespräche bis hin zu regelmäßiger Fortbildung zu Einzelthemen und Supervision, denn sowohl Paten als auch Patenkinder oder Eltern können schon mal Probleme miteinander haben, die geklärt werden müssen. Inzwischen bestehen 36 Patenschaften und einige weitere befinden sich in der Vorbereitungsphase. Außerdem stehen 26 Kinder auf der Warteliste und Frau Müller sucht verzweifelt neue Zeitpaten. Das können selbstverständlich auch Männer sein, denn fünf junge Männer und zwei im Rentenalter gehören jetzt schon dazu. Für ein bestimmtes Alter von Jungen (z.B.10 – 12 Jahre) sind Männer als Zeitpaten geradezu ideal, denn sie spielen mit ihnen Fußball, arbeiten mit Holz und unternehmen Dinge, die in diesem Alter in sind. Wie die Zeit miteinander gestaltet wird, muss zwischen den beiden vereinbart werden. Charlotte und Marthe berichteten, dass sie gerne malen und basteln, auch mal zusammen backen, Ausflüge machen und vieles mehr. Und darum geht es: Gemeinsam etwas tun, die Kinder zu fördern und zu stärken. Die Erziehungsberechtigten der Kinder sind für diesen Dienst der Zeitpaten sehr dankbar. Schirmherrin des Projektes ist die Burbacher Unterneh- Autorenfoto merin Annette Hering, die sich sehr für Foto:Heringbau Burbach „Zeitpaten“-Schirmherrin Annette Hering 50 durchblick 4/2013
Gesellschaft „Leihoma“-Organisatorin Christiane Luke Foto: Leihoma-Service-Siegerland die Arbeit einsetzt und von der Aufgabe der Paten sehr beeindruckt ist: „Es ist nicht leicht, zu einem fremden Kind Vertrauen aufzubauen.“ Wer an der Arbeit als „Zeitpate“ interessiert ist, kann sich bei Marianne Müller (℡ 02737/592496) oder im Internet unter www. zeitpaten.de informieren und anmelden. Die Aufgabe wird ehrenamtlich übernommen, eineAufwandsentschädigung kann gezahlt werden. Ein neues und anderes Konzept der Kinderbetreuung ist der Leihoma-Service-Siegerland. Dieses soziale Werk wurde von der Siegenerin Christiane Luke gestartet. Es vermittelt Omas für eine zeitlich begrenzte Kinderbetreuung. Ob die Mutter des zu betreuenden Kindes zum Friseur möchte, einen Arztbesuch wahrnehmen muss oder auch einfach einmal ein Abendessen zu zweit ansteht – die Hilfe der Leihomas kann für diese Zwecke genutzt werden. Für ein Entgelt von zehn Euro pro Stunde kann eine Familie dieses Angebot nutzen. Es geht also hierbei um eine stundenweise Betreuung und bietet sich deshalb auch gerade für Notfälle an, beispielsweise die plötzliche Krankheit eines Kindes. Weitere Informationen zu demAngebot gibt es unter www.leihomasevice-siegerland.de. Horst Mahle MIN PATIENDEVERFÖJONG von Helga Düringer Ech sin dr Henner Schlaumaier va dr Schdatt on sä au hemet, wat ech well, on wat ech net well! Wenn ech aimo sowit sin, dat ech neme ka, well ech net gereaddet wearn! Ech well och net a Schliche dahinwegediern, ech well aifach en Roh gelose wearn! Ech well net offgebombt wearn, wenn ech kenn Loft me ha, on well och net a en Maschin ageschlosse wearn! On ech well net könstlich erneart wearn, ech well aifach en Roh gelose wearn! En Noatarzt well ech och net ha. Ech hoffe, dat es hemet klar. Mache ech de Aue zo, da lost mech aifach nur en Roh! Da eset äwe so wit, alles hätt sin Zitt! Seje, em Dez. 2013, Henner Schlaumaier Rechtsanwaltskanzlei Dr. Buß & Coll. Dr. jur. Annette Buß Tätigkeitsschwerpunkt - Erbrecht - Familienrecht - Erstellung von Patientenverfügungen Marienborner Str. 104 www.dr-buss.de 0271 / 3 13 06 62 4/2013 durchblick 51
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