2013-04
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Nachrichten aus Siegen und Leserbriefe dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
db 2-<strong>2013</strong> Ferien in der Schweiz: Die<br />
Geschichte aus dem Jahr 1949 hat mich<br />
sehr interessiert. Im Jahr 1949 war der<br />
Krieg gerade mal vier Jahre zu Ende. Die<br />
Zeiten waren arm und die Leute hatten<br />
Hunger.Außerdem war die Kleidung sehr<br />
knapp, besonders bei den Kindern. Die<br />
Stadt Siegen erstickte in der Flut der Anträge<br />
auf Bezugscheine für Kinderschuhe<br />
und konnte nicht alle Wünsche erfüllen.<br />
Ich erinnere mich, dass mir in dieser Zeit<br />
"<br />
ein katholischer Priester aus Holland ein<br />
Paar Holzschuhe schenkte. Die Sohle war<br />
aus Holz, die Kappe aus braunem Leder<br />
und hintenherum waren sie völlig offen.<br />
Als ich mit diesen Schuhen über den gefrorenen<br />
Schulhof schlitterte, musste sogar<br />
der Lehrer lachen. Außerdem erhielten<br />
die Schulkinder damals in der Schule<br />
„Quäkerspeise“, eine dicke Suppe, die aus<br />
Keksen oder Grünkern gekocht wurde,<br />
um die Kinder zu ernähren. Die Spenden<br />
für diese Suppe stammte von den Quäkern<br />
aus Amerika. Nur diesen Spenden<br />
ist es zu verdanken, dass die Kinder nicht<br />
verhungerten. Außerdem war ein Jahr zuvor,<br />
also im Jahr 1948, die Währung von<br />
Reichsmark auf D-Mark umgestellt worden.<br />
Sparbücher in Reichsmark waren<br />
stark abgewertet worden und somit fast<br />
wertlos. Als Startkapital erhielt man pro<br />
Person (auch Kinder) eine Summe von<br />
DM 40,00. Damit begann das Leben neu.<br />
Was die beiden Kinder in der Geschichte<br />
„Ferien in der Schweiz“ betrifft, muss ich<br />
sagen, dass es ein Geniestreich der Mutter<br />
war, ihre Kontakte in die Schweiz zu nutzen,<br />
um ihre Kinder dorthin zu schicken,<br />
immer in der Hoffnung, dass diese dort<br />
aufgepäppelt wurden. „Schweiz“ assoziiert<br />
man immer mit „Schokolade“. Die<br />
Mutter muss davon geträumt haben, dass<br />
dort für ihre Kinder „der Himmel voller<br />
Schokolade hängt“. Es war auch ein<br />
weiterer Geniestreich der Mutter, dass<br />
sie ihre Kinder mit dem Roten Kreuz in<br />
die Schweiz geschickt hat, denn eine so<br />
weite Reise hätte sie damals nie bezahlen<br />
können. Übrigens: Die Gegend um Olten<br />
liegt nicht im Hochgebirge. Nicht überall<br />
in der Schweiz ist Hochgebirge, wie das<br />
das Foto weismachen will. Aber das ist<br />
wohl der Fehler des Redakteurs.<br />
Zu der Geschichte „Neun bittere Jahre<br />
in der DDR“ in der gleichen Ausgabe<br />
muss ich sagen, dass damals viele fremde<br />
Menschen im Siegerland aufgenommen<br />
wurden: Da waren zunächst im Jahr 1946<br />
die vielen Vertriebenen aus Schlesien<br />
Dann die Flüchtlinge aus Ostpreußen, die<br />
mit ihren Pferdewagen über das zugefrorene<br />
Haff kamen, und viele politisch Verfolgte<br />
aus der sowjetisch besetzten Zone<br />
bzw. DDR. Sie alle wurden im Siegerland<br />
aufgenommen.<br />
Erna Homolla, Siegen<br />
db 3-<strong>2013</strong> Mammutbäume: Gestatten<br />
Sie mir bitte einen Kommentar zu<br />
Ihrem Artikel „Mammut-Bäume in Freudenberg“.<br />
Der benutzte deutsche Name<br />
Riesen-Mammutbaum ist unüblich, gebräuchlich<br />
ist Berg-Mammutbaum (zur<br />
Unterscheidung von dem etwas empfindlicheren<br />
Küsten-Mammutbaum.).<br />
Auch der botanische Name Sequoia gigantea<br />
ist nicht mehr anerkannt, ebenso<br />
wie die früher benutzte Form Wellingtonia<br />
gigantea. Heute gilt Sequoiadendron<br />
giganteum. In seiner Heimat heißt<br />
der Baum Giant sequoia, Bigtree oder<br />
Sierra redwood. Er kommt nicht an der<br />
Küste, sondern an den Westhängen der<br />
kalifornischen Sierra Nevada in Höhen<br />
von 1.400 – 2.300 m natürlich vor. Als<br />
Stammdurchmesser erreicht er in Brusthöhe<br />
maximal 9 m (also nicht 16 m) und<br />
somit einen Stammumfang von maximal<br />
15 m. Der größte Baum ist das derzeit<br />
größte Lebeswesen der Erde. Die Freudenberger<br />
Bäume stammen offensichtlich<br />
aus der Ende der Vierziger gegründeten<br />
Sequoia-Farm des Zahnarztehepaares Dr.<br />
Martin in Kaltenkirchen am Niederrhein.<br />
Neben den Freudenberger Bäumen befindet<br />
sich ein weiterer Berg-Mammutbaum<br />
im Siegener Schlosspark ganz nahe beim<br />
Rubensbrunnen.<br />
Dr. F. Kötz<br />
db 3-2014 Ein Blick ins Jenseits: Der<br />
Artikel von Eberhard Freundt ist mir zu<br />
einseitig „naturwissenschaftlich“. Die<br />
göttliche bzw. christliche Seite kommt<br />
m.E. (absichtlich?) zu kurz. Ich verweise<br />
dazu auf die beiden Bücher, die ich mir<br />
zu diesem Thema gekauft habe: Horst<br />
Stricker „Heute noch im Paradies“ und<br />
Johannes Michels „Berichte von der Jenseitsschwelle“<br />
Im Gegensatz zu IhremArtikel<br />
werden dort auch negative Nahtoderlebnisse<br />
geschildert, wo Nahtode von der<br />
„Lichtwelt“ ausgeschlossen waren (vgl.<br />
den reichen Mann in der Bibelstelle vom<br />
reichen Mann und dem armen Lazarus).<br />
Insgesamt ist nicht zu verkennen, dass<br />
die Nahtoderlebnisse ein Bestätigung der<br />
Bibel sind und wir uns darauf einstellen<br />
müssen, dass mit dem leiblichen Tod unser<br />
geist-seelisches Leben nicht beendet<br />
ist, sondern unmittelbar in die Totenwelt<br />
(Vorhimmel und Vorhölle) eingeht.<br />
Es gibt also auch ein „Ausgeschlossen<br />
sein“ nach dem Tode. Warum ist Jesus<br />
nach dem Sterben am Kreuz drei Tage in<br />
die Totenwelt gegangen? Nach meiner<br />
persönlichen Meinung ist das kein Widerspruch<br />
zu dem eben genannten Ausschluss<br />
von der „Lichtwelt“. Jesus wird<br />
dort denjenigen Gelegenheit zur Entscheidung<br />
gegeben haben, die das zu ihren<br />
Lebzeiten nicht konnten. Übrigens ist<br />
mir als pensioniertem Richter logisches<br />
Denken und Bewerten von Zeugenaussagen<br />
nicht fremd.<br />
Ich möchte noch auf ein wichtiges Buch<br />
aus christlicher Sicht hinweisen: Dr. med.<br />
Maurice S. Rawlings, Jenseits der Todeslinie<br />
– neue klare Hinweise auf die Existenz<br />
von Himmel und Hölle. Rawlings<br />
schreibt hierzu aus seiner Erfahrung als<br />
Herzspezialist und setzt sich auch kritisch<br />
mit den Ausführungen seiner Kollegen<br />
wie z.B. Frau Kübler-Ross auseinander.<br />
Gerhard Henrich<br />
db 3-2014: Die Septemberausgabe des<br />
durchblick war für mich eine wertvolle<br />
Fundgrube.<br />
Bei uns in Bad Berleburg wird der bekannte<br />
Goetheplatz mit Zuschüssen aus<br />
Landesmitteln städtebaulich neu geplant.<br />
Wer ihn kennt, weiß, dass es ein Schmuckstück<br />
des Bad Berleburger Altstadtkerns<br />
mit seinem mehr als hundertjährigen<br />
Baumbestand (Linden und die sogenannte<br />
Friedenseiche) ist, dazu umgeben von<br />
gern besuchten Restaurants und einem Café.<br />
Für mich unfassbar, aber für planende<br />
Arbeitskreise sehr naheliegend und in sehr<br />
übereinstimmender Auffassung: Die Linden<br />
stören die geplanten Baumaßnahmen<br />
und sollen möglicherweise durch pflegeleichte<br />
Neuanpflanzungen beseitigt werden.<br />
Ein endgültiger Beschluss ist jedoch<br />
– glücklicherweise – noch nicht gefallen.<br />
In den nächsten Monaten weiß man mehr.<br />
Meine Gegenmaßnahme: In den Monaten<br />
September und Oktober führte ich<br />
kurze „Lesungen unter Bäumen“ durch,<br />
natürlich direkt vor Ort am Goetheplatz,<br />
mit dem Ziel: Die Bürger sollen wissen,<br />
was geplant ist und hoffentlich merken,<br />
was sie möglicherweise verlieren. Die<br />
örtliche Presse unterstützt mich dabei gut<br />
und der durchblick (Septemberausgabe)<br />
mit seinen bestens passenden Beiträgen.<br />
Günter Matthes, Bad Berleburg<br />
4/<strong>2013</strong> durchblick 77