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Praktische Abschaffung des Asylrechts in Deutschland

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12<br />

se<strong>in</strong>.<br />

(3) Die Eltern haben<br />

e<strong>in</strong> vorrangiges<br />

Recht, die Art der Bildung<br />

zu wählen, die<br />

ihren K<strong>in</strong>dern zuteil<br />

werden soll.<br />

Artikel 30<br />

Ke<strong>in</strong>e Bestimmung<br />

dieser Erklärung<br />

darf dah<strong>in</strong> ausgelegt<br />

werden, dass<br />

sie für e<strong>in</strong>en Staat,<br />

e<strong>in</strong>e Gruppe oder<br />

e<strong>in</strong>e Person irgend<br />

e<strong>in</strong> Recht begründet,<br />

e<strong>in</strong>e Tätigkeit<br />

auszuüben oder<br />

e<strong>in</strong>e Handlung vorzunehmen,<br />

welche<br />

die Beseitigung der<br />

<strong>in</strong> dieser Erklärung<br />

verkündeten Rechte<br />

und Freiheiten zum<br />

Ziel hat.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Erklärung<br />

der Menschenrechte<br />

Alle Menschen verfügen<br />

von Geburt<br />

an über die gleichen,<br />

unveräußerlichen<br />

Rechte und Grundfreiheiten.<br />

Die Vere<strong>in</strong>ten Nationen<br />

bekennen sich<br />

zur Gewährleistung<br />

und zum Schutz der<br />

Menschenrechte je<strong>des</strong><br />

E<strong>in</strong>zelnen. Dieses<br />

Bekenntnis erwächst<br />

aus der Charta der<br />

Vere<strong>in</strong>ten Nationen,<br />

die den Glauben<br />

der Völker an die<br />

Grundrechte <strong>des</strong><br />

Menschen und an<br />

die Würde und den<br />

Wert der menschlichen<br />

Persönlichkeit<br />

bekräftigt.<br />

Alternativer Menschenrechtsbericht für Nürnberg<br />

Die Bedeutung von Perspektive für Flüchtl<strong>in</strong>ge sowie die Forderung,<br />

dieses Anliegen auch fest im Verwaltungshandeln zu verankern,<br />

bleibt weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> ganz zentrales Anliegen der Verfasser/<br />

<strong>in</strong>nen <strong>des</strong> AMB 2011.<br />

In den vergangenen zwei Jahren seit dem Ersche<strong>in</strong>en <strong>des</strong> letzten<br />

Berichtes wurden wir immer wieder mit der Verzweiflung von<br />

Menschen konfrontiert, die sich tief <strong>in</strong> ihrer Würde verletzt fühlten.<br />

Die Menschen bef<strong>in</strong>den sich im Würgegriff der unerbittlichen<br />

Gesetzesauslegung der Ausländerbehörde sowie anderer Behörden<br />

mit jeweils unterschiedlichen Zuständigkeiten.<br />

In der praktischen Arbeit zeigen sich die Konsequenzen <strong>in</strong> oft<br />

erschreckendem Ausmaß. Permanente Unsicherheit, das ergebnislose<br />

Anrennen gegen unüberw<strong>in</strong>dbare bürokratische Hürden,<br />

die Strenge der Gesetzesanwendung ohne großzügigere Ermessensauslegung<br />

führen <strong>in</strong> zunehmendem Maße zu psychischen<br />

Erkrankungen. Die Menschen verzweifeln, resignieren, reagieren<br />

mit psychischen und psychosomatischen Symptomen. Sie begehren<br />

auf und fallen doch wieder <strong>in</strong> die Hoffnungslosigkeit zurück.<br />

E<strong>in</strong>e starke Lobby für ihre Anliegen fehlt.<br />

Dr. Michael Krennerich vom Nürnberger Menschenrechtszentrum<br />

schrieb <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Grußwort im AMB 2007: „Gerade im Umgang<br />

mit schwachen und verletzlichen Bevölkerungsgruppen zeigt sich<br />

die wahre Menschenrechtskultur e<strong>in</strong>er Gesellschaft. Die unantastbare<br />

Menschenwürde ist hier der Maßstab.“ (AMB 2007, Seite 7).<br />

Für die E<strong>in</strong>haltung dieses Maßstabes im Umgang mit Flüchtl<strong>in</strong>gen<br />

setzten sich die Verfasser/<strong>in</strong>nen <strong>des</strong> AMB auch 2011 wieder e<strong>in</strong>.<br />

Wir haben <strong>in</strong> den vergangenen zwei Jahren wieder den Ausländerämtern<br />

auf die F<strong>in</strong>ger geschaut. Wir haben über e<strong>in</strong>schlägige<br />

Veröffentlichungen <strong>in</strong> Fachzeitschriften oder auch durch Berichte<br />

von Organisationen oder Flüchtl<strong>in</strong>gen selbst aus anderen Kommunen<br />

oder anderen Bun<strong>des</strong>ländern Vergleiche ziehen können<br />

über Möglichkeiten und Praxis <strong>in</strong> der Ausübung von Ermessensspielräumen.<br />

Wir appellieren an politisch Verantwortliche auf den<br />

unterschiedlichen Ebenen, die Menschenwürde als Richtschnur<br />

gesetzlicher Vorgaben, Erlasse und Verwaltungshandeln zu beachten.

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