Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

4.4.4 Kommunikationsinhalte
Bis jetzt wurde dargestellt, mit welchen Kommunikationsmitteln die Jugendlichen
kommunizieren und welche Medien sie konsumieren. Nun ist auch interessant, was sie denn
eigentlich kommunizieren bzw. welche Themen sie beschäftigen. An den Protokollen und
Forschungstagebüchern konnte man sehen, dass es den Jugendlichen schwer gefallen ist
aufzuschreiben, über was/welche Themen sie sich den ganzen Tag unterhalten. Sie selbst
können sich oft kaum daran erinnern, da es meist um viele verschiedene „Kleinigkeiten“ geht
und es für sie nicht leicht war, diese zu erfassen und zu benennen. Generell kann gesagt
werden, dass sich viel in der Alltagskommunikation um das soziale Umfeld und die
Organisation des Alltagslebens dreht. Die Kommunikationsinhalte, die im Folgenden
dargestellt werden, wurden nach der Häufigkeit der Erwähnung in den Forschungstagebüchern
der SchülerInnen gereiht und in drei große Themenblöcken zusammengefasst. Es sei hier zu
beachten, dass dies keine vollständige Auflistung aller Themen ist und aufgrund der Stichprobe
jene auch nicht allgemeingültig verstanden werden können. Nachstehende Ausführungen
sollen eher als Momentaufnahme dienen, geben aber einen guten Einblick über Tendenzen in
der Unterhaltungskultur der Jugendlichen.
Ca. doppelt so oft wie andere häufig erwähnte Themen steht an ungeschlagener Stelle das
Thema Schule. Darunter fallen alle Unterhaltungen von ‚ „wie die Schule ist“ ‚ „welche Fächer
besonders schwer/leicht sind“, LehrerInnen, MitschülerInnen, Nachhilfeunterricht etc. Die
Schule ist etwas, das alle SchülerInnen verbindet, einen großen Teil ihrer Tageszeit einnimmt
und die Lebenswelt jedes/r Einzelnen unmittelbar betrifft. Ebenfalls zum ersten Themenblock,
über den sehr häufig kommuniziert wird, gehören Liebe und Beziehungen, die
Wochenendplanung, Partys, Fortgehen und „Klatsch & Tratsch“. Liebe und Beziehungen ist
nach der Schule das Thema, welches in den Unterhaltungen am meisten vorkommt. Dies ist
nicht verwunderlich, bedenkt man, dass sich die meisten der Befragten in der Pubertät
befinden und Liebe, Sexualität und Beziehungen oft erstmals erfahren. Häufige Erwähnung
fanden auch organisatorische Angelegenheiten, die vor allem die Wochenendplanung
betreffen: „Wo geht man hin“, „wer geht mit“, „welche Lokale sind gerade ‚angesagt‘“, „bei
wem ist eine Party und wer ist aller eingeladen“ etc. Auch noch unter den häufigsten Themen
ist die Kategorie „Klatsch & Tratsch“, wo sich alles um Meinungen und Geschichten über
andere Menschen dreht. Diese Kategorie ist von den Ausführungen der Jugendlichen her eher
negativ konnotiert, was man als „Lästern“ bezeichnen könnte. Es geht um „Leute die wir nicht
mögen“, „die sich wichtig machen wollten“, also allgemein um Eigenschaften die man an
anderen nicht gut findet. So negativ dies auf den ersten Blick wirken mag, so wichtig ist es
wohl für die Jugendlichen, solche Unterhaltungen zu führen um sich abzugrenzen, eine eigene
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