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Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

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Jugendliche sehen Bildung als den Heilsbringer schlechthin (vgl. Riepl et al. 2009, 44). Erst auf<br />

Grundlage umfassenden Wissens fühlen sich die Jugendlichen auch handlungsfähig.<br />

Entsprechende Informationen suchen sie in den verschiedenen Medien bzw. in Materialien aus<br />

dem Schulunterricht (vgl. Riepl et al. 2009, 76). Dies verdeutlicht wiederum, warum Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung bei der Nachhaltigkeitskommunikation mit Jugendlichen neben den<br />

Medien eine sehr große und zentrale Rolle einnimmt.<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BfNE) steht für mehr als die reine Vermittlung von<br />

Wissen. Schlussfolgerungen aus der Umweltbewusstseinsforschung liefern auch für die BfNE<br />

und die Nachhaltigkeitskommunikation wichtige Ergebnisse. Eine zentrale Erkenntnis der<br />

Umweltbewusstseinsforschung besteht in der Zurückweisung der Annahme,<br />

Wissensvermittlung stelle eine hinreichende Bedingung für Umwelthandeln dar (vgl. Zubke<br />

2006, 58). Dieser Befund ist für Bildungsstrategien für nachhaltige Entwicklung von großer<br />

Bedeutung, denn neben dem Wissen rücken immer mehr Kontextvariablen des Lernens in den<br />

Fokus. Man kann in der Praxis von Umweltbildung und Umweltkommunikation seit Mitte der<br />

1990er Jahre einen Wiederaufschwung beobachten, verbunden mit einem enormen<br />

Professionalisierungsschub, der sicher mit BfNE in Zusammenhang steht (vgl. Franz-Balsen<br />

2001, 70).<br />

Doch wie gestaltet sich Nachhaltigkeitskommunikation in den Schulen tatsächlich? Es lässt sich<br />

vorweg schicken, dass vor allem quantitativ enormes Entwicklungspotential besteht. In<br />

Deutschland wird in bislang 5% aller Schulen Nachhaltigkeit kommuniziert, in Österreich sind<br />

ähnliche Zahlen zu erwarten. Auch wenn diese Zahl vielleicht pessimistische<br />

Schlussfolgerungen zulässt, gilt es auch zu erkennen, wie aussichtsreich sie ist. In Vorreiter-<br />

Schulen engagieren sich LehrerInnen, ohne auf die Erfahrungen einer breiten Masse<br />

zurückgreifen zu können – sie sind Pioniere der Nachhaltigkeit. Ihnen werden mit der Zeit viele<br />

folgen und durch bereits vorhandene Austauschprogramme 87 werden die positiven<br />

Erfahrungen von Bildung für nachhaltige Entwicklung in weiteren Schulen verankert. Ziel ist es,<br />

in den nächsten Jahren rund 10% aller allgemein bildenden Schulen zu erreichen (vgl. Bormann<br />

2007, 794ff). Auf dem Weg dorthin sind die einzelnen AkteurInnen mit einer Reihe von<br />

Herausforderungen konfrontiert. Neben der bereits erwähnten grundsätzlich problematischen<br />

Kommunizierbarkeit der Nachhaltigkeitsidee ist die Organisation Schule begleitet von einer<br />

empirisch untermauerten „Trägheit“. Veränderungen lassen sich daher nur recht langsam<br />

87<br />

Wie zum Beispiel Transfer 21, http://www.transfer-21.de/, 24.03.2011.<br />

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