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Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

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„Angehörige der Lebensphase Jugend die Vorreiter einer modernen Lebensführung seien, die<br />

auf die ökonomischen, kulturellen, sozialen und ökologischen Bedingungen der gegenwärtigen<br />

Gesellschaft jeweils eine spontane und intuitive Antwort geben“ (Hurrelmann 2007, 8).<br />

Jugendliche werden deshalb als „gesellschaftliche Seismografen“ verstanden, die in sensibler<br />

Weise auf die sich abzeichnenden gesellschaftlichen Entwicklungen eingehen.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen ist es einleuchtend, dass es Sinn macht, sich in der<br />

Nachhaltigkeitskommunikation gesondert auf die Zielgruppe der Jugendlichen zu<br />

konzentrieren und dass diese Bevölkerungsgruppe für die Entwicklung einer nachhaltigen<br />

Entwicklung eine Art Schlüsselrolle einnimmt. Durch die Ausdehnung der Jugendphase nimmt<br />

auch die Vielfalt an Möglichkeiten der Neugestaltung und der Neudefinition des persönlichen<br />

Lebensentwurfs zu. Durch den Eintritt in neue Lebensabschnitte sind auch neue<br />

Korrekturmöglichkeiten gegeben. Die (Aus)Bildung des Lebensstils ist in der Jugendphase noch<br />

nicht abgeschlossen. Trotzdem werden in diesem Abschnitt des Lebens im Grunde alle für die<br />

Lebensbewältigung typischen Anforderungen ein erstes Mal erprobt (vgl. Hurrelmann 2007,<br />

18). Auch aus diesem Grund ist unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten eine<br />

zielgruppenspezifische Kommunikation mit Jugendlichen sinnvoll und empfehlenswert.<br />

2.3.2 Kommunikationsverhalten und Mediennutzung der Jugendlichen<br />

Kinder und Jugendliche wachsen heute in und mit komplexen und pluralen Medienwelten 33<br />

auf. Sie wachsen wie selbstverständlich in die globale Informations- und Mediengesellschaft<br />

hinein, die ihr Kommunikationsverhalten entscheidend prägt. Medien aller Art sind<br />

gegenwärtig ein lebensweltlich zentrales Element im Prozess des Heranwachsens und<br />

moderne Medien sind auch eine mächtige Sozialisationsinstanz (vgl. Hurrelmann 2007, 142f).<br />

Neben Familie, Schule und Peergroups 34 bilden die Medien heute eine vierte wichtige<br />

Sozialisationsinstanz, die die Welterfahrung von Jugendlichen nachhaltig prägt und strukturiert<br />

(vgl. Vollbrecht 2002, 1). Die meisten Jugendlichen verfügen frei über vielfältige Medien mit<br />

denen sie flexibel, virtuos und souverän umzugehen verstehen. Vor allem über die<br />

Massenmedien 35 ist Jugendlichen heute eine informative Teilnahme an allen Lebensbereichen<br />

33<br />

„Medienwelten sind in der Regel durch ein Medium oder mehrere (auch verschiedene) Medien und<br />

durch den (auch übergreifenden) vernetzten räumlichen und sozialen Kontext definiert, in dem sich die<br />

Medien (als Gerätschaften, Übertragungskanäle, Server, Institutionen, Software-Anbieter) befinden“<br />

(Ferchhoff 2007, 366).<br />

34<br />

Peergroups ist ein aus der amerikanischen Jugendsoziologie stammender Begriff für spontan gebildete<br />

Spiel- und Freizeitgruppen von Kindern und Jugendlichen mit großer Bedeutung für die Sozialisation;<br />

kurz auch "Gruppe von Ähnlich-Altrigen" oder "Gruppe von Gleichgestellten" (vgl. Das Lexikon für<br />

Österreich 2006, Bd. 13, 474).<br />

35<br />

Massenmedien sind technische Mittel für die Massenkommunikation durch Bild, Schrift und/oder Ton,<br />

d. h. Kommunikationsprozesse bei denen Aussagen öffentlich (d.h. allgemein zugänglich), indirekt und<br />

einseitig über technische Übertragungsmittel an ein weit verstreutes anonymes Publikum verbreitet<br />

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