11.12.2012 Aufrufe

Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hauptverantwortung hierfür bei den reichen Industrieländern und weitere 59% glauben, dass<br />

vor allem die armen Länder die Folgen tragen müssen. Zwei von drei Jugendlichen sehen durch<br />

den Klimawandel die Existenz der Menschen bedroht und nur 14% setzen auf Wissenschaft<br />

und Technik als Lösung und sehen keine Veranlassung für eine Verhaltensveränderung. Die<br />

große Mehrheit (71%) lehnt diese Aussage ab. Auch bei der Sichtweise zu diesem Thema<br />

lassen sich drei unterschiedliche Typisierungen vornehmen: die Kritiker des Klimawandels<br />

(53%), die den reichen Industrieländern die Schuld für die ökologischen Veränderungen geben;<br />

die Klimaoptimisten (26%), die, auch wenn sie den Klimawandel für ein Problem halten, die<br />

öffentliche Darstellung dieses Phänomens übertrieben finden und schließlich die fatalistischen<br />

Beobachter (21%), die davon ausgehen, dass es bereits zu spät sei, etwas gegen den<br />

Klimawandel zu unternehmen.<br />

2.4.1.2 Nachhaltiges Handeln von Jugendlichen<br />

Jugendliche verfügen nicht über dieselben Dispositionsspielräume und finanziellen Mittel wie<br />

Erwachsene und in Bezug auf das Umweltverhalten erklärt dies, wieso sich Jugendliche in<br />

ihrem Umweltverhalten untereinander ähnlicher sind als die Erwachsenen. Nimmt man<br />

beispielsweise das Verkehrsverhalten, so fehlt ihnen die entscheidende Zugangserlaubnis, der<br />

Führerschein. Schon alleine aus dem genannten Grund verhalten sich Jugendliche<br />

„automatisch“ umweltfreundlicher – sie fahren keine Autos, bauen keine Häuser, nur wenige<br />

benutzen das Flugzeug für Reisen und bis zur Pubertät verbrauchen sie auch nicht Mengen an<br />

Warmwasser (vgl. de Haan/Kuckartz 1996, 164; 166). Weil sie dadurch nur in beschränktem<br />

Maße in der Lage sind umweltschonende Maßnahmen eigenverantwortlich, d.h. ohne<br />

Anleitung oder Unterstützung der Eltern oder anderer Bezugspersonen, auszuführen, ist<br />

umwelt- bzw. nachhaltigkeitsorientiertes Handeln von Jugendlichen schwer zu messen. Im<br />

Haushalt und beim Konsum gibt es jedoch Handlungsspielräume. In einer vom ÖIJ 2004<br />

durchgeführten Studie zum „Umweltverhalten im Alltag österreichischer Jugendlicher“ 69<br />

konnte bei ca. zwei Drittel der Jugendlichen konkretes Alltagshandeln festgestellt werden. Für<br />

88% ist Mülltrennen ein fester Bestandteil des Alltags geworden und 68% gehen sparsam mit<br />

Wasser und Strom um. Auch beim Konsum zeigen sich nachhaltige Handlungen: 67% kaufen<br />

keine Getränke in Dosen, 54% kaufen biologisch angebaute Lebensmittel und 44% verwenden<br />

biologische Reinigungsmittel (vgl. Umweltverhalten im Alltag österreichischer Jugendlicher<br />

2004, 9). Auch in der deutschen Shell Jugendstudie 2010 konnte festgestellt werden, dass<br />

aufgrund der oben erwähnten Besorgnis der Jugendlichen bzgl. des Klimawandels (siehe<br />

69<br />

In dieser Studie wurden von April bis Juni 2003 1000 Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren mit<br />

Internetzugang österreichweit zum persönlichem Umweltverhalten befragt. Download unter:<br />

http://www.ppoe.at/scoutdocs/themen/oeij_Umweltstudie%202004.pdf, 13.03.2011.<br />

- 56 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!