11.12.2012 Aufrufe

Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Prestigeorientierung darstellt). Diese Erkenntnis soll in Bezug auf die<br />

Nachhaltigkeitskommunikation mit Jugendlichen nicht heißen, sich nur auf die Zielgruppe zu<br />

konzentrieren, wo sich die besten Voraussetzungen wiederfinden (in diesem Fall die<br />

Nachhaltigkeitsorientierten), sondern verdeutlicht ein weiteres Mal die Wichtigkeit der<br />

zielgruppenspezifischen Kommunikation, da die verschiedenen Gruppen auch über<br />

unterschiedliche Medien erreicht werden können.<br />

Medien werden von den Jugendlichen multifunktional genutzt. Individualmedien, deren<br />

Masken auch für die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können, nehmen stark zu, auch<br />

Massenmedien bekommen immer mehr „Individual-Elemente“, die die Möglichkeit geben, als<br />

Einzelne/r in Interaktion mit anderen zu treten. Beispielsweise kann man bei Online-Zeitungen<br />

Kommentare abgeben bzw. Diskussionen über das Gelesene starten oder darauf reagieren.<br />

Fast alles im Internet ist veränderbar oder kommentierbar. Dadurch ändert sich auch die<br />

Einstellung zu Information. Für die Jugendlichen ist es einfach, im Internet zu partizipieren, sich<br />

auszutauschen, Meinungen zu „posten“ – die Zugangshürden sind durch die Entwicklungen in<br />

den letzten Jahren diesbezüglich sehr gering geworden. Der eigene PC oder das Handy mit all<br />

seinen Einstellungen ist für die SchülerInnen etwas sehr Individuelles und Privates, mit dem sie<br />

sich auch stark identifizieren. Nachdem sowohl die Massenmedien als auch die<br />

Individualmedien für die Konstruktion und Artikulation von Identitäten Jugendlicher und deren<br />

spezifischer Lebensstile von großer Bedeutung sind, ist die Wahl eines Kommunikationsmittels<br />

daher auch zugleich ein „Statement“ und hat viel mit Zugehörigkeiten zu tun. Das Handy<br />

beispielsweise ist mehr als ein Kommunikationsmittel für die Jugendlichen – es vereint die<br />

materielle Dimension (symbolischer Artefakt) mit der Art und Weise wie kommuniziert wird.<br />

Hier zeigt sich besonders die identitätsstiftende Funktion der Medien, die gerade für<br />

Jugendliche eine sehr Wichtige ist (vgl. Zubke 2006, 47; vgl. Düvel 2008, 407). Ähnlich verhält<br />

es sich mit den Programmen oder Webdiensten, die verwendet werden. Auch sie stehen für<br />

starke Zugehörigkeit oder Abgrenzung von einer Gruppe. Die empirische Untersuchung zeigt,<br />

dass die SchülerInnen ein bis drei gewohnte Webdienste haben, die sie regelmäßig nutzen.<br />

Neben gesamtgesellschaftlichen Trends können Kriterien wie das Alter oder auch die besuchte<br />

Schule ausschlaggebend für die Wahl des bevorzugten Webdienstes sein. Beispielsweise<br />

nutzen Jüngere mehr Netlog, Ältere kommunizieren mehr über Facebook – die SchülerInnen<br />

einer Schule nutzen weit mehr MSN, die SchülerInnen der anderen Schule bevorzugen ein<br />

anderes Programm mit ähnlichen Funktionen. Diese Ergebnisse zeigen, dass es nicht unbedingt<br />

um die Qualität oder um technische Parameter geht, sondern vielmehr darum, was die<br />

Menschen im Umkreis des/der Schülers/in verwenden. Das soziale Umfeld beeinflusst<br />

- 159 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!