Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science
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gewisse Grundrechte (Recht auf Leben, Meinungs- und Glaubensfreiheit, Recht auf Bildung<br />
und Frieden, Freiheit, keine Folter usw.) haben sollten, egal welcher Hautfarbe, welchem<br />
Status, welcher Ethnie oder Religion sie angehören. Die meisten Staaten haben internationale<br />
Menschenrechtsabkommen ratifiziert, trotzdem gibt es noch viele Orte, wo deren Einhaltung<br />
nicht gesichert ist und auch nicht überprüft wird. Laut Aussagen der SchülerInnen bedeutet<br />
soziale Nachhaltigkeit auch, auf Dauer sicherzustellen, dass alle Menschen diese Grundrechte<br />
erhalten und deren Einhaltung zu überprüfen. Ausgehend von den Menschenrechten geht es<br />
noch genauer auch um Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Gleichberechtigung bezieht<br />
sich vor allem auf die Gleichbehandlung beider Geschlechter, die Chancengleichheit bezieht<br />
sich auf die Verbesserung allgemeiner Arbeitsbedingungen, sowie auf die Forderung nach<br />
gleichen Chancen auf Bildung, Aufklärung und politischer Teilnahme für alle Menschen. Hier ist<br />
wieder die globale Perspektive erkennbar, da sich letztere Punkte vor allem auf die<br />
Verminderung der globalen, sozialen Ungleichheit beziehen. Bei diesem Punkt schwingt auch<br />
implizit eine Kritik schiefer Machtverhältnisse mit. Ungerecht empfundene soziale Strukturen<br />
(z.B. Hierarchien) oder die Unterdrückung einzelner Gruppen sind Grund für eine ungerechte<br />
Verteilung von Ressourcen und soziale Nachhaltigkeit steht für eine Entschärfung dieser<br />
Ungerechtigkeiten. Dass Gerechtigkeit als übergeordnetes Prinzip bei den Jugendlichen einen<br />
besonderen Stellenwert hat, wurde auch in Kapitel 2.4.1.1 erwähnt und hat sich in<br />
vorliegender Untersuchung wie auch in anderen Studien bestätigt (vgl. Shell Jugendstudie<br />
2010, 24; 168f; vgl. Riepl et al. 2009, 28; 44). Die SchülerInnen kritisierten auch eine allgemein<br />
gängige Praxis, die Einteilung der Erdteile in Zahlen von der ersten bis zu dritten Welt. Ein paar<br />
SchülerInnen waren der Meinung, dass diese Einteilung als eine Hierarchisierung nur dazu<br />
beiträgt, das Problem zu verschlimmern. Egal ob Arm oder Reich, egal ob aus Ost oder West –<br />
alle Menschen sind gleich und daher sollten auch keine Einteilungen vorgenommen werden,<br />
die daran zweifeln lassen.<br />
Die Verbesserung der medizinischen Versorgung ist wieder ein klassisches Querschnittsthema,<br />
das Verteilung von Information und Medikamenten, Aufklärung, das Recht auf Versorgung und<br />
Gleichbehandlung vereint und von den Jugendlichen als eine wichtige soziale Aufgabe<br />
betrachtet wird. Sicher aus einer persönlichen Betroffenheit heraus sehr oft erwähnt wurde<br />
das Bildungssystem bzw. die Notwendigkeit von Bildung und Aufklärung. Alle Kinder sollen ein<br />
Recht auf Bildung haben, unabhängig von ihrer Lebenslage. Vorschläge und Forderungen der<br />
SchülerInnen um das Bildungssystem zu verbessern waren: qualifiziertere LehrerInnen,<br />
kleinere Klassen, mehr Geld für Bildung und Bildung für alle. Auch von bewusstseinsbildenden<br />
Maßnahmen und persönlicher Weiterbildung war die Rede. Bildung erhöhe das Bewusstsein<br />
gegenüber der Welt und damit die eigenen Möglichkeiten. Wörter wie „erkennen“ und<br />
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