11.12.2012 Aufrufe

Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

einem späteren Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Zerstörung der Umwelt<br />

bedeutet somit für die Jugendlichen das Ende der Welt. Daraus ergibt sich vielleicht die bereits<br />

beschriebene Sorge um die gesellschaftliche Entwicklung und Zukunft (siehe Kapitel 2.3.3) (vgl.<br />

Riepl et al. 2009, 26; 57; 73).<br />

Auch in der Umweltbewusstseinsforschung kommt den Jugendlichen eine besondere<br />

Bedeutung zu, weil sie durch ihren Status als Nicht-Berufstätige einen klaren Blick auf<br />

Umweltprobleme haben müssten, der nicht durch berufliche Interessenlagen getrübt ist. So<br />

beschäftigen sich auch de Haan und Kuckartz mit einer differenzierten Betrachtung des<br />

Umweltbewusstseins nach den Lebensformen 65 ihrer Träger und kommen zu dem Schluss, dass<br />

Kinder und Jugendliche stark von Umweltängsten betroffen sind und viele Untersuchungen<br />

unisono eine hohe Sensibilität für Umweltprobleme bescheinigen (vgl. de Haan/Kuckartz 1996,<br />

162). Im Grad an Betroffenheit und im Ausmaß von Ängsten, die mit Umweltproblemen<br />

verbunden sind, differieren sie von den Erwachsenen. „Die Resultate aller Studien verweisen<br />

darauf, dass SchülerInnen sich sehr stark von Umweltproblemen bedroht fühlen“ 66 (de<br />

Haan/Kuckartz 1996, 167). Eine nennenswerte Studie „Kind und Umwelt“, die von Michael<br />

Gebauer durchgeführt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass vor allem jüngere SchülerInnen<br />

Umweltthemen bzw. dem Umweltschutz besonderen Stellenwert zuschreiben (vgl. Gebauer<br />

1994, 108f). Auch in der Shell Jugendstudie ist es die jüngste Altersgruppe der 12-14jährigen,<br />

die dem Umweltschutz die höchste Bedeutung beimisst, in den höheren Altersgruppen nimmt<br />

die Wertigkeit ab (vgl. Grunenberg/Kuckartz 2007, 204). Mit zunehmendem Alter messen die<br />

Jugendlichen Problemstellungen in den Bereichen Soziales und Wirtschaft mehr Bedeutung zu.<br />

Dies weist auf eine zunehmende Sensibilisierung hin, der eine veränderte Wahrnehmung der<br />

eigenen Verantwortlichkeit für soziale Fragen und zunehmender Erfahrungshintergrund<br />

zugrunde liegen (vgl. Riepl et al. 2009, 68). Auch beim Geschlecht gibt es leichte Unterschiede:<br />

Mädchen zeichnen sich durch eine positivere Einstellung und eine größere Betroffenheit aus<br />

(vgl. Unterbrunner 1991 zit. nach de Haan/Kuckartz 1996, 163). Wie in Kapitel 2.2 schon<br />

erwähnt wurde, lässt sich, neben dem Einflussfaktor Alter und Geschlecht, generell feststellen,<br />

dass das Thema Umweltschutz durch wesentliche Verbesserungen in den letzten Jahrzehnten<br />

etwas an Schwungkraft verloren hat. Diese Verschiebung hin zu anderen nachhaltigen Themen<br />

65<br />

Unter Lebensform wird hier vor allem der Haushaltskontext und die Teilnahme am Erwerbsleben<br />

verstanden (vgl. de Haan/Kuckartz 1996, 129).<br />

66<br />

Siehe auch die Studie von Gebauer 1994: „Welche der folgenden Probleme bedrücken dich am<br />

meisten?“ Antworten sind: giftige Stoffe in unserer Umwelt, Natur wird durch Straßen zugebaut und<br />

saurer Regen sowie Waldsterben (vgl. Gebauer 1994, 106).<br />

- 52 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!