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Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

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eigentlich bedeuten bzw. was sie alles umfassen. Ihre Ängste und Sorgen können in zwei<br />

wesentliche Aspekte zusammen gefasst werden:<br />

(1) Die Sicherheit im Internet, Fragen des Datenschutzes sowie Überwachung.<br />

Beim Web 2.0-Workshop war auch von „Paranoia“ die Rede, von der Angst, dass im Internet<br />

„hinter jeder Ecke jemand ist, der Böses will“ (P3WebRG, 367-377). Die Ängste, die von den<br />

Jugendlichen erwähnt wurden, erinnern an die Big Brother Vorstellung aus George Orwells<br />

Buch 1984. Ständige Überwachung und damit verbundener Kontrollverlust sind befürchtete<br />

Szenarien, die sie als beängstigend empfinden. Die Wortwahl der Jugendlichen in diesem<br />

Zusammenhang mit Wörtern wie „gefährlich“, „arg“ oder „brutal“ widerspiegelt doch eine<br />

gewisse Härte und Betroffenheit diesen Themen gegenüber. Der Informationsstand der<br />

Jugendlichen zur Sicherheit und zum Datenschutz ist teilweise mangelhaft – nur sehr wenige<br />

SchülerInnen haben sich die Privacy Settings bei Facebook schon einmal genau angeschaut –<br />

was vermutlich auch daran liegt, dass Entwicklungen so rasch passieren, dass es schwer ist<br />

ihnen zu folgen. Außerdem sind viele der Meinung, ohnehin keine Wahl zu haben.<br />

Unsicherheit herrscht auch über die Informationen die man preisgibt und die eventuell<br />

„Auswirkungen aufs Leben“ haben können, wie zum Beispiel bei der Jobsuche. Durch die vielen<br />

Spuren die man im Netz hinterlässt, ist den SchülerInnen nicht klar, welche Informationen<br />

beispielsweise für einen zukünftigen Arbeitgeber zuträglich sind, welche nicht bzw. wie man<br />

jene wieder löschen kann. Das Tempo mit dem junge Menschen neue Informationen oder<br />

Dateien ins Internet stellen und darin navigieren, sowie die gewachsene Komplexität sind<br />

sicher wesentliche Erklärungen für diese Einstellungen. Dadurch ist es häufigen BenutzerInnen<br />

so gut wie nicht möglich, sich über jeden Schritt, den sie machen, vorher zu informieren. Wenn<br />

bei jedem Song, Bild oder Video vorher eine genaue Erkundung über Datenschutz und<br />

Rechtslage stattfindet, würde dies das Tempo des Anwenderverhaltens stark reduzieren –<br />

übliches jugendliches Web-Userverhalten steht dem entgegen. Für viele ist das eine<br />

akzeptierte Tatsache. Genau diese Tatsache fördert bei anderen kritische Einstellungen und<br />

Ängste. Oft gibt es neue Anwendungen früher, als es überhaupt eine Rechtsgrundlage dazu<br />

gibt oder komplizierte oder unzureichende Regelungen, deren Aneignung viel Zeit und<br />

Anstrengung kosten. Daher ist es für Jugendliche oft schwer einzuschätzen, in welchem<br />

(Grau)bereich sie sich gerade befinden oder ob sie betrügerischen Aktivitäten zum Opfer fallen<br />

(könnten).<br />

(2) Der zweite Punkt betrifft das persönliche Anwenderverhalten und damit verbundene<br />

Konsequenzen auf das Leben. Von einigen kritisch gesehen wird die viele Zeit, die vor dem<br />

Computer verbracht wird und die Gefahr, süchtig zu werden. Was die Jugendlichen zum Teil<br />

bei ihren Freunden und MitschülerInnen sehen und erfahren, führt zu Besorgnis und ist wohl<br />

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