UNIon - Europa-Universität Viadrina Frankfurt
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[<strong>UNIon</strong>]<br />
Tagungen<br />
Symposium zur grenzüberschreitenden Unternehmenskooperation<br />
„Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft und Wirtschaft“ beging 20-jähriges Jubiläum<br />
Anlässlich ihres runden Geburtstags lud die<br />
„Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft<br />
und Wirtschaft“ (GFWW) am 17. Juni 2011 zu<br />
einem wissenschaftlichen Symposium ins Collegium<br />
Polonicum (CP) in Słubice ein.<br />
Das Symposium „Grenzüberschreitende Unternehmenskooperation“<br />
gestalteten zahlreiche<br />
hochkarätige Referenten der <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong><br />
<strong>Viadrina</strong>, der Fraunhofer-Gesellschaft (München),<br />
der Arcelor Mittal GmbH (Eisenhüttenstadt),<br />
des Manager Production Plant Germany<br />
(Ichtershausen), der Hochschule Heilbronn und<br />
der Allresist GmbH (Strausberg).<br />
Nach der Begrüßung der Gäste durch <strong>Frankfurt</strong>s<br />
Oberbürgermeister, Dr. Martin Wilke, eröffnete<br />
Prof. Dr. Hans Richter (Vorstandsvorsitzender der<br />
GFWW) das Symposium mit seinem Vortrag<br />
„Von der Findung regionaler Identität zur globalen<br />
Vernetzung“.<br />
Diesem schloss sich der Vortrag von Prof. Dr. Ulrich<br />
Buller (Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft)<br />
mit dem firmeneigenen Thema aus der<br />
Sicht als Partner der Wirtschaft im In- und Ausland<br />
an.<br />
Prof. Dr. Alfred Kötzle (<strong>Viadrina</strong>-Vizepräsident)<br />
stellte anschließend „Das Management der Integration<br />
grenzüberschreitender Kooperationen<br />
und Fusionen“ vor.<br />
Mit einem Beitrag über die „Grenzüberschreitende<br />
Unternehmenskooperation am Beispiel<br />
VAE/Deutschland“ informierte Gisela Wolters<br />
(Manager Production Plant Germany, Masdar<br />
PV) ihr Auditorium im gut besuchten Collegium<br />
Polonicum.<br />
Den zweiten Teil eröffnete MBA-Programm-Direktor<br />
Dr. Hans-Georg Lilge (Foto unten). In seinem<br />
kurzweiligen Vortrag machte sich Dr. Lilge<br />
zusammen mit den Gästen auf „Die Suche nach<br />
dem europäischen Manager“ und beleuchtete<br />
dieses Thema vor dem Hintergrund personalwissenschaftlicher<br />
Implikationen und grenzüberschreitender<br />
Kooperationen. Durch Nennung<br />
einiger Kennzahlen zu <strong>Europa</strong> brachte Lilge<br />
sein Auditorium zum Staunen: „Es gibt weltweit<br />
46 souveräne Staaten, davon gehören 27<br />
der Europäischen Union (EU) an. Die souveränen<br />
Staaten haben insgesamt 770 Millionen Einwohner,<br />
davon leben 500 Millionen in der EU.<br />
Insgesamt existieren 125 eigenständige Sprachen,<br />
von denen 23 als offizielle Amtssprachen<br />
in der EU gelten.“ Auf dem Hintergrund seines<br />
Themen-Focus, dem europäischen Manager,<br />
erörterte Lilge die Frage, ob es allgemein akzeptierte<br />
und kulturübergreifend effektive Führungsverhalten,<br />
Führungsattribute und organisationale<br />
Praktiken gäbe, widerlegte diese jedoch<br />
mit der Auffassung von Geert Hofstede –<br />
einem bekannten niederländischen Experten<br />
für Kulturwissenschaften.<br />
Nach Hofstede seien die Muster von Denken,<br />
Fühlen und Handeln durch Kultur geprägt, was<br />
der Forscher als „mentale Programmierung“ definiert.<br />
„Die Bedeutung von sozialer Intelligenz in inter-<br />
FOTOS: ADAM CZERNENKO<br />
Der Oberbürgermeister von <strong>Frankfurt</strong> (Oder), Dr. Martin Wilke, begrüßte die Gäste und verwies auf<br />
die netzwerkfördernde Rolle der GFWW.<br />
aktiven Prozessen nimmt immer mehr zu. Das<br />
Schlüsselwort heißt ‘interkulturelle Kompetenz‘,<br />
und das ist ausschlaggebend für die Lernfähigkeit<br />
und das Verhalten im interkulturellen Kontext“,<br />
so Lilge.<br />
In seinem Redebeitrag präzisierte der Leiter des<br />
Collegium Polonicum, Dr. Krzystof Wojciechowski,<br />
Lilges Thesendarstellung von Hofstede<br />
und bezog sich im eigenen Focus auf den kulturellen<br />
Transferprozess zwischen ost- und westeuropäischen<br />
Ländern. Anhand eines Beispiels<br />
aus der Physik veranschaulichte Wojciechowski<br />
den „Gleichstand des Selbstwertgefühls in<br />
kommunizierenden Röhren“, der durch mehrere<br />
Schritte erfolgt: einfache Kontaktaufnahme,<br />
Bereitschaft zur Kooperation, Entwicklung einer<br />
gemeinsamen Identität und gemeinsamer<br />
Regeln sowie eines gemeinsamen Erfolgsgefühls.<br />
Ihren kompakten Beitrag schlossen der<br />
CP-Leiter und der Programm-Direktor mit der<br />
These, dass es keinen universal-kulturellen europäischen<br />
Manager und damit auch keine<br />
„transkulturelle Allzweckwaffe“ in diesem Rahmen<br />
gäbe. Die Determinanten des Erfolgs seien<br />
eine starke individuelle Sensibilität, das Lernvermögen<br />
und die Offenheit im interkulturellen<br />
Kontext.<br />
Im weiteren Verlauf des Symposiums referierten<br />
Prof. Dipl.-Ing. Manfred Dorsch, Leiter des<br />
Steinbeis Transferzentrums Angewandte Elektronik<br />
an der Hochschule Heilbronn, zum Thema<br />
„Wirtschaft, Wissenschaft: Wege zur effektiven<br />
Zusammenarbeit“ sowie zahlreiche Referenten<br />
der <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Viadrina</strong>. Darunter<br />
auch Prof. Dr. Knut Richter vom Lehrstuhl<br />
der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre, der<br />
in Kooperation mit dem GFWW-Vorsitzenden<br />
Prof. Dr. Hans Richter über „Wirtschaftsnetzwerke<br />
– Traum und Wirklichkeit“ referierte.<br />
Prof. Dr. Christian Almeder, Professor für Betriebswirtschaftslehre<br />
an der <strong>Viadrina</strong>, informierte<br />
sein Publikum über die aktuellen Trends<br />
im Supply Chain Management. Katja Glöde und<br />
Daniel Kaatz trugen mit ihren Beiträgen über<br />
die „Gestaltung einer Lieferkette für Rotorblätter<br />
von Windkraftanlagen“ und der „Simulation<br />
und Optimierung der Linienproduktion bei First<br />
Solar“ ebenfalls zum gelungenen Symposiumsablauf<br />
bei.<br />
Mit seinen „Innovativen Lösungen aus Brandenburg<br />
für den globalen Markt“ schloss Matthias<br />
Schirmer, Geschäftsführer der Allresist<br />
GmbH/Strausberg, das Symposium ab.<br />
MBA