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UNIon - Europa-Universität Viadrina Frankfurt

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Forum 51<br />

[<strong>UNIon</strong>]<br />

Publikation zu Stand und Gegenstrategien der<br />

Berichterstattung in Ost- und Südosteuropa<br />

Seit 2002 widmen sich die <strong>Frankfurt</strong>er Medienrechtstage<br />

der vergleichenden Bestandsaufnahme<br />

der Theorie und Praxis des Rechts der<br />

Medien und deren Entwicklung in Mittel-, Ostund<br />

Südosteuropa. „Staatliche Maßnahmen<br />

zur Behinderung freier Berichterstattung in<br />

Ost-/Südosteuropa – Stand und Gegenstrategien“<br />

war das Thema der 9. <strong>Frankfurt</strong>er Medienrechtstage,<br />

die vom 24. bis 25. November<br />

2010 an der <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Viadrina</strong> in<br />

<strong>Frankfurt</strong> (Oder) stattfanden. Der Studien- und<br />

Forschungsschwerpunkt Medienrecht an der<br />

<strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Viadrina</strong> und die Deutsche<br />

Gesellschaft für Osteuropakunde e. V. hatten<br />

Wissenschaftler, Journalisten, Medienunternehmer<br />

und Verbandsvertreter aus dem Inund<br />

Ausland eingeladen, um aktuelle Entwicklungen<br />

und Probleme bei der Sicherung und<br />

Durchsetzung freier Berichterstattung zu beleuchten<br />

und über Gegenstrategien zu diskutieren.<br />

Die Freiheit der Medien und ihrer Arbeit ist in<br />

allen Ländern <strong>Europa</strong>s verfassungsrechtlich garantiert.<br />

Das hindert staatliche Einrichtungen<br />

und Verantwortliche nicht daran, freie Berichterstattung<br />

durch Ausnutzung administrativer<br />

oder gesetzlicher Spielräume zu behindern<br />

oder gar zu verhindern. Die Presse kann ihre für<br />

das Funktionieren einer freien demokratischen<br />

Gesellschaft unerlässliche Rolle als Wächter aus<br />

diesem Grund vielfach nicht wahrnehmen.<br />

Die 9. <strong>Frankfurt</strong>er Medienrechtstage machten<br />

deutlich, dass sich die Bedingungen freier Berichterstattung<br />

in einigen Ländern Ost- und<br />

Südosteuropas nach dem Beitritt zur Europäischen<br />

Union verschlechtert haben. Neben einer<br />

Stärkung der Gewaltenteilung zur Wahrung<br />

Neu erschienen im Nomos-Verlag<br />

„Landesrecht Brandenburg”<br />

Landesrecht Brandenburg<br />

Textsammlung<br />

Herausgegeben<br />

von Prof. em. Dr. Alexander von Brünneck<br />

und RA Prof. Dr. Matthias Dombert, FAVerwR<br />

15. Auflage 2011, 881 S., brosch., 24 Euro<br />

ISBN 978-3-8329-6393-4<br />

Die Textsammlung mit Stand 1. März 2011 enthält<br />

eine systematische Auswahl der für das<br />

Land Brandenburg wichtigen Rechtsvorschriften.<br />

Neben den Studierenden profitieren auch<br />

Richter, Verwaltungsbeamte, Rechtsanwälte<br />

und Verbandsjuristen in ihrer täglichen Praxis<br />

von der Zusammenstellung der Sammlung.<br />

Ein umfangreiches Sachregister, eine alphabetische<br />

Schnellübersicht und eine detaillierte Bibliographie<br />

ermöglichen den schnellen Zugang<br />

zu den einschlägigen Problemen des Landesrechts.<br />

Die Sammlung ist zu den Staatsexamina<br />

zugelassen.<br />

rechtsstaatlicher Prinzipien ist vor allem mehr<br />

Transparenz erforderlich, um die Eigentümerverhältnisse<br />

und die damit verbundenen wirtschaftlichen<br />

Einflüsse auf die Medien offenzulegen.<br />

Dabei nehmen die europäischen Institutionen<br />

ihre Einflussmöglichkeiten zur Förderung<br />

der Medienfreiheit bisher nur unzureichend<br />

wahr. Ob das Internet ein geeignetes Instrument<br />

ist, um die Medienfreiheit zu sichern,<br />

wird unter anderem davon abhängen, wie weit<br />

es sich den Versuchen staatlicher Regulierung<br />

widersetzen kann. Die entscheidende Schlüsselfunktion<br />

für eine couragierte und qualitätsvolle<br />

Berichterstattung haben aber letztlich die<br />

Journalisten selbst. Das Verständnis für die<br />

Aufgaben und Standards unabhängiger Medien<br />

muss sich in Politik und Öffentlichkeit, vor<br />

allem aber bei den Medienvertretern selbst,<br />

noch stärker entwickeln.<br />

Dank der großzügigen Unterstützung durch die<br />

FAZIT-Stiftung und das OPEN SOCIETY INSTITU-<br />

TE war es wieder möglich, einen Großteil der<br />

Beiträge der 9. <strong>Frankfurt</strong>er Medienrechtstage<br />

zu veröffentlichen. Die Herausgeber hoffen,<br />

dass sie damit all jenen, denen die Herstellung,<br />

Förderung und Sicherung freier Berichterstattung<br />

in ihren Ländern ein Anliegen ist, nützliche<br />

Anregungen und Argumente an die Hand<br />

geben können.<br />

Johannes Weberling / Gabriele Freitag (Hrsg.):<br />

9. <strong>Frankfurt</strong>er Medienrechtstage 2010 „Staatliche<br />

Maßnahmen zur Behinderung freier Berichterstattung<br />

in Ost- und Südosteuropa<br />

Stand und Gegenstrategien", Osteuropa-Recht<br />

Beilage zu Heft 1 (März)/2011, ISBN 978-3-<br />

8305-1932-4, 64 S., 9,80 Euro.<br />

Landesrecht Brandenburg<br />

Studienbuch<br />

Herausgegeben<br />

von Prof. Dr. Hartmut Bauer<br />

und Prof. Dr. Dr. h.c. Franz-Joseph Peine<br />

2. Auflage 2011, 350 S., brosch., 29,90 Euro<br />

ISBN 978-3-8329-6259-3<br />

Das Studienbuch stellt in übersichtlicher und<br />

systematischer Form die wichtigsten ausbildungsrelevanten<br />

Teile des brandenburgischen<br />

Verfassungs- und Verwaltungsrechts dar. Mit<br />

Verfassungsrecht, Verwaltungsorganisationsrecht,<br />

Kommunalrecht, Polizei- und Ordnungsrecht<br />

sowie Umwelt- und Bauordnungsrecht<br />

werden die für Examen und Praxis relevanten<br />

Kerngebiete unter Einbeziehung von Rechtsprechung<br />

und Literatur abgehandelt.<br />

Zahlreiche Beispiele vereinfachen das Verständnis,<br />

und Klausurhinweise schärfen den Blick für<br />

fehlerträchtige Fragestellungen.<br />

Honorarliste für<br />

Journalisten erstellt<br />

Die im Wintersemester 2010/11 im Studien- und<br />

Forschungsschwerpunkt Medienrecht der Juristischen<br />

Fakultät der <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong> errichtete<br />

„Arbeitsstelle Vergütung” ermittelt jährlich, erstmals<br />

für 2010, empirisch die in den neuen Ländern<br />

Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen tatsächlich<br />

an freie redaktionelle Mitarbeiter gezahlten<br />

Honorare und veröffentlicht diese jeweils im ersten<br />

Quartal des Folgejahrs. Die Studie stellt weder<br />

eine Marktempfehlung noch eine Tarif-Forderung<br />

dar.<br />

„Die wirtschaftliche Lage der ostdeutschen Tageszeitungsverlage<br />

seit der Wiedervereinigung unterscheidet<br />

sich aufgrund der unterschiedlichen<br />

wirtschaftlichen Verhältnisse in Ostdeutschland<br />

und Westdeutschland strukturell von der wirtschaftlichen<br />

Situation der Tageszeitungsverlage in<br />

Westdeutschland. In den „neuen Ländern“ richtet<br />

sich die angemessene Vergütung freier Text-Redakteure<br />

mangels hier geltender gemeinsamer<br />

Vergütungsregeln nach der dortigen Branchenübung.<br />

Die am 1. Februar 2010 in Kraft getretenen<br />

Gemeinsamen Vergütungsregeln für freie<br />

hauptberufliche Journalisten an Tageszeitungen<br />

des Deutschen Journalistenverbandes e. V. (DJV),<br />

der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft<br />

(ver.di) und des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger<br />

e. V. (BDZV) gelten aufgrund des<br />

beschränkten Verhandlungs- und Abschlussmandats<br />

des BDZV nur für hauptberuflich tätige freie<br />

Text-Redakteure nur in den „alten Ländern“ mit<br />

Ausnahme von Hessen”, erläutert der Leiter der<br />

Arbeitsstelle „Vergütung”, Rechtsanwalt Prof. Dr.<br />

Johannes Weberling.<br />

Und weiter: „Bei freien Fotografen existieren in<br />

den neuen Ländern ebenfalls keine gemeinsamen<br />

Vergütungsregeln. Trotzdem legt die Rechtsprechung<br />

bei ihren Honorarentscheidungen – von<br />

wenigen Ausnahmen abgesehen – die von Interessenverbänden<br />

entwickelten Honorarempfehlungen<br />

der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing<br />

(MFM-Empfehlungen) als Ausgangspunkt<br />

für die richterliche Schadensschätzung zugrunde.<br />

Als Gegenbeweis akzeptieren die Gerichte durchweg<br />

kein einfaches Bestreiten der Richtigkeit der<br />

MFM-Richtlinien, sondern nur ein substantiiertes<br />

Vorbringen einer anders lautenden Branchenübung.<br />

Ohne den Nachweis der tatsächlichen<br />

Branchenübung der Höhe der in den neuen Ländern<br />

an freie Text-Redakteure gezahlten Vergütungen<br />

besteht deshalb die Gefahr, dass die Gerichte<br />

in den neuen Ländern die Gemeinsamen<br />

Vergütungsregeln bei Honorarauseinandersetzungen<br />

zwischen Verlagen und freien redaktionellen<br />

Mitarbeitern trotz der erheblichen Unterschiede<br />

der Marktverhältnisse in den neuen Ländern<br />

im Vergleich zu den alten Ländern als Ausgangspunkt<br />

für die richterliche Schadensschätzung<br />

zugrunde legen. In Anbetracht der strukturell<br />

schlechteren wirtschaftlichen Verhältnisse der<br />

ostdeutschen Tageszeitungsverlage würde dies<br />

die Tageszeitungsverlage in den neuen Ländern<br />

unvertretbar, da den Marktverhältnissen nicht<br />

entsprechend, wirtschaftlich belasten und dadurch<br />

das derzeit bestehende redaktionelle Angebot<br />

zum Schaden für alle gefährden.” B.<br />

www.frankfurter-honorarliste.de

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