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UNIon - Europa-Universität Viadrina Frankfurt

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38<br />

[<strong>UNIon</strong>]<br />

„Schüler machen Uni” – Juniorstudium als neues Projekt der Wiwis<br />

Aller Anfang ist schwer – vor allem in der Volkswirtschaft.<br />

Um mehr Abiturienten für ein Studium<br />

der Volkswirtschaftslehre an der <strong>Europa</strong>-<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Viadrina</strong> zu begeistern, hat der<br />

Lehrstuhl für Makroökonomie das Juniorstudium<br />

ins Leben gerufen. Nun gibt es erste Ergebnisse.<br />

Max Regenberg ist 16 Jahre alt und kommt aus<br />

Bad Freienwalde. Der Brandenburger besucht<br />

die 11. Klasse am Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium<br />

in <strong>Frankfurt</strong> (Oder), wo er im Internat<br />

wohnt. Sein Lieblingsfach: Wirtschaft. Alles<br />

hört sich nach einem ganz normalen Schüler<br />

an. Nur eins ist anders: Max hat schon studiert.<br />

Er ist einer der ersten Juniorstudenten der<br />

<strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Viadrina</strong>. Seine erste Vorlesung:<br />

Makroökonomie. „Mich interessiert das,<br />

ich möchte später auch mal in diese Richtung<br />

gehen“, sagt Max.<br />

Das Juniorstudium ist ein neues Projekt der<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der<br />

<strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Viadrina</strong> in <strong>Frankfurt</strong> (Oder).<br />

Hier wird Schülern die Möglichkeit geboten,<br />

schon während der Schulzeit erste Vorlesungen<br />

und Prüfungen zu absolvieren.<br />

„Die Teilnahme soll Schüler der Oberstufe bei<br />

der Berufsfindung unterstützen“, sagt Professor<br />

Georg Stadtmann, VWL-Professor an der <strong>Viadrina</strong>.<br />

Seine Vorlesung zur Makroökonomie von<br />

April bis Mai war die erste, zu der auch Juniorstudenten<br />

zugelassen waren. Stadtmann: „Die<br />

Schüler können so schon einmal sehen, wie der<br />

Alltag von Studenten aussieht.“<br />

Insgesamt gab es in diesem Semester 25 Juniorstudenten,<br />

die sich trauten, mal in das Studentenleben<br />

hinein zu schnuppern. Zusammen lernten<br />

sie, wozu man Mathematik auch gebrauchen<br />

kann, nämlich für das große Ganze: Die Ursachen<br />

von Arbeitslosigkeit und Konjunkturzyklen,<br />

das Errechnen und Darstellen von Finanzin-<br />

FOTO: DECKER<br />

strumenten und die Gründe für Inflationen. Genau<br />

das gefiel Max. Später möchte er in einer<br />

Bank arbeiten, vielleicht sogar ein duales Studium<br />

absolvieren. „Ich finde es gut, schon vorher<br />

zu wissen, wie das in der Uni später aussehen<br />

wird“, sagt er. Studieren macht ihm Spaß. Nur<br />

deshalb konnte er sich auch abends um sechs<br />

Uhr, nach der Schule noch überwinden und zur<br />

Uni gehen.<br />

Max` Bemühungen wurden belohnt – die<br />

Klausur hat er mit einer Note von 2,0 bestanden.<br />

Damit war er besser als der Durchschnitt,<br />

der lag nur bei 3,4. Doch Max gibt sich bescheiden.<br />

„Wenn man regelmäßig da war, war<br />

Schule<br />

Professor Georg Stadtmann (l.) mit den Juniorstudenten vom <strong>Frankfurt</strong>er Gauß-Gymnasium: Florian<br />

Kugler und Max Regenberg.<br />

das inhaltlich gar nicht so schwer zu verstehen“,<br />

erzählt der 16-Jährige. „Natürlich musste<br />

ich einiges noch einmal nachlesen, weil es<br />

mir zu kurz kam in der Vorlesung, aber alles in<br />

allem war es gut.“ Das Juniorstudium könne<br />

er jedem empfehlen.<br />

Zusammen mit den anderen wird er im Herbst<br />

deshalb voraussichtlich seinen zweiten Uni-<br />

Schein machen, dieses Mal bei der Vorlesung<br />

über das „externe Rechnungswesen“. Dann<br />

lernt er beispielsweise, wie eine ordentliche<br />

Buchhaltung funktioniert und wie ein Unternehmen<br />

den Neukauf eines Autos abschreiben<br />

kann …<br />

LOUISA THOMAS<br />

<strong>Europa</strong>schule Warendorf aus Nordrhein-Westfalen auf Bildungsreise<br />

in <strong>Frankfurt</strong> (Oder) und Słubice – 400 Schüler besuchten die <strong>Viadrina</strong><br />

FOTO: HEIDE FEST<br />

400 Schüler der <strong>Europa</strong>schule Warendorf in<br />

Nordrhein-Westfalen waren Anfang Juni auf<br />

Bildungsreise in <strong>Frankfurt</strong> (Oder) und Słubice<br />

und informierten sich an der <strong>Viadrina</strong> über die<br />

Studienmöglichkeiten in den drei Fakultäten<br />

und die europäische und deutsch-polnische<br />

Ausrichtung der Studiengänge.<br />

Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke hielt einen<br />

Impulsvortrag zum Thema „Der Großraum<br />

<strong>Frankfurt</strong> (Oder) und Słubice als Teil der Europäischen<br />

Union”. In kleineren Arbeitsgruppen<br />

ging es mit Vorlesungen von <strong>Viadrina</strong>-Professoren<br />

weiter: So erläuterte unter anderem Prof.<br />

Dr. Stephan Kudert „Deutsch-polnische Wirtschaftsbeziehungen<br />

aus steuerlicher Sicht an<br />

praktischen Beispielen”, Dr. Krzysztof Wojciechowski<br />

referierte zum Thema „Deutsch-polnische<br />

Nachbarschaft vor Ort: Gesinnungswandel<br />

in der Bevölkerung?!”, und Dr. Thomas Vogel<br />

informierte über „Mehrsprachigkeit in der<br />

Grenzregion”. MICHAELA GRÜN

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