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UNIon - Europa-Universität Viadrina Frankfurt

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Events 39<br />

[<strong>UNIon</strong>]<br />

UNITHEA 2011 – Eine ungewöhnliche Zeitreise<br />

„TRIP" von White Horse. Copyright: Stefan Mark Färber<br />

Vom 7. bis 9. Juni 2011 fand das 14. deutschpolnische<br />

Theaterfestival UNITHEA in <strong>Frankfurt</strong><br />

(Oder) und Słubice statt, das diesmal unter<br />

dem Motto „ODER 3” stand und alle Theaterbegeisterten<br />

auf eine Zeitreise einlud in das Gestern,<br />

Heute und Morgen.<br />

Das von Studierenden der <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong><br />

<strong>Viadrina</strong> konzipierte und durchgeführte Festival<br />

beeindruckte wieder durch das breite und<br />

originelle kulturelle Angebot nicht nur viele<br />

Studierende, sondern auch zahlreiche Bürgerinnen<br />

und Bürger der Oder-Städte.<br />

Am 9. Juni beschloss UNITHEA den letzten von<br />

drei Festivaltagen. Auch am dritten Tag waren<br />

die Zuschauerräume derart gefüllt, dass nicht<br />

alle einen Sitzplatz bekommen konnten.<br />

Die abschließende Party in der Galerie der Gerstenberger<br />

Höfe nahm erst gegen 5 Uhr mor-<br />

gens ein Ende und hinterließ erschöpfte, aber<br />

auch glückliche Festival-Organisatoren.<br />

Im Rückblick auf das Festival liegt sehr viel Gutes.<br />

Man wird sich gern an die diesjährige Ausgabe<br />

erinnern, angefangen bei den heroischen<br />

Gesten im Stück „TRIP“ über das einfühlsame<br />

„Skype Duet“ in der Großen Scharrnstraße,<br />

nackte Haut im Stadtraum bei „Wenn die Sonne<br />

untergeht“, über laszive Tanzszenen in der<br />

Tiefgarage des Collegium Polonicum in „Sylvia:<br />

Medea“, die Geschichten von Michael Ende in<br />

„Am Anfang heiß ich Ende“, die großartige Vorstellung<br />

„Dywidenda“ auf dem Platz der Helden<br />

in Słubice und das Känguru in „Traumzeit“<br />

im Theater des Lachens bis zur abschließenden<br />

„Casablanca Therapy“ – UNITHEA konnte sich<br />

wirklich sehen lassen und wurde auch bemerkt.<br />

Erstmals gab es in diesem Jahr auch einen Fotowettbewerb<br />

im Vorfeld des Festivals. Die vielen<br />

Einsendungen der Beiträge für den Fotowettbewerb<br />

zeigten schnell, wie hoch das Interesse<br />

an UNITHEA ist – die Gewinnerin des Wettbewerbs,<br />

Cristina Andronic mit ihrem Foto „Knocking<br />

on Heavens Door“, wurde auf der Eröffnungsveranstaltung<br />

bekannt gegeben. Ihr Bild<br />

kann auf www.unithea.com angesehen werden.<br />

Die im Vergleich zum Vorjahr mehr als doppelt<br />

so hohen Zuschauerzahlen zeigen, dass UNI -<br />

THEA trotz aller Kürzungen von Bedeutung für<br />

die Kulturlandschaft der Region ist und von vielen<br />

geschätzt wird. Ein großer Dank geht an alle<br />

Medien- und Kooperationspartner, Förderer,<br />

Sponsoren und Unterstützer, die uns auch in<br />

diesem Jahr begleitet haben. WERNER EGGERATH<br />

106 Dezibel Applaus – <strong>Viadrina</strong>-Präsident Dr. Gunter Pleuger<br />

gewann den 2. <strong>Viadrina</strong>-Science-Slam vor über 400 Gästen<br />

Über 400 Studenten verfolgten am 19. April<br />

2011 den 2. <strong>Viadrina</strong>-Science-Slam des Allgemeinen<br />

Studentischen Ausschusses im großen Saal<br />

des Kleist Forums. Fünf Teilnehmer – darunter<br />

Professoren, Studenten, aber auch die künstlerische<br />

Leiterin des Kleist-Forums, Petra Paschinger,<br />

und <strong>Viadrina</strong>-Präsident Dr. Gunter Pleuger –<br />

traten im Redner-Wettstreit um den unterhaltsamsten<br />

zehnminütigen populärwissenschaftlichen<br />

Kurzvortrag gegeneinander an. Die Zuschauer<br />

waren aufgerufen, per Akklamation den<br />

Gewinner des Abends zu wählen – und <strong>Viadrina</strong>-<br />

Präsident Dr. Gunter Pleuger setzte sich in einem<br />

„Stich-Applaus“ mit gemessenen 106 Dezibel<br />

gegen den Studenten Max Koziolek durch.<br />

Die Themen des Abends waren allesamt brisant<br />

und reichten von Kriminalität im Internet über<br />

das Guttenberg’ sche Plagiat, Tipps und Tricks<br />

der Diplomatie, bis hin zu Nacktheit auf der<br />

Theaterbühne und der Unsportlichkeit von<br />

Schulanfängern.<br />

Den Auftakt machte Thomas Bode und demonstrierte<br />

eindrucksvoll und mit innovativer grafischer<br />

Unterstützung auf der Großleinwand die<br />

mannigfaltigen Gefahren, die für jeden Inter-<br />

net-Nutzer von Kriminalität im World Wide<br />

Web ausgehen können.<br />

<strong>Viadrina</strong>-Juristin Prof. Dr. Eva Kocher ließ die<br />

Geschichte einer bei der von ihr mit herausgegebenen<br />

Zeitschrift „Kritische Justiz“ eingereichten<br />

Buchbesprechung Revue passieren.<br />

Wie sich schnell anhand ihrer Zitate aus dem<br />

Briefwechsel zwischen Autor und Verlag herausstellte,<br />

nicht irgendeiner Rezension, sondern<br />

einer überaus kritischen Besprechung des<br />

als Doktorarbeit eingereichten Guttenberg`schen<br />

Plagiats.<br />

Aus seiner langjährigen Erfahrung als Diplomat<br />

schöpfte Dr. Gunter Pleuger und erläuterte<br />

nicht ohne Augenzwinkern Tipps und Tricks der<br />

Diplomatie. Kurz: Wie man bei multilateralen<br />

Gesprächen trotz schlechter Entscheidungslage<br />

für die eigene Position doch noch das eigene<br />

Anliegen durchsetzen kann: „Sie müssen<br />

schlechte Stimmung verbreiten, um Abstimmungen<br />

hinauszuzögern. Den anderen falsch<br />

zitieren, andere Delegationen beleidigen und<br />

die Situation eskalieren lassen.“<br />

Nach der Pause hatte auch Petra Paschinger die<br />

Aufmerksamkeit der Zuhörer schnell auf ihrer<br />

Seite: Zum Thema „Freikörperkultur – Nackt-<br />

heit auf der Bühne“ gab es zwar keine Bilder zu<br />

sehen; dafür aber zitierte Paschinger zur Freude<br />

des Publikums aus Internet-Foren, in denen<br />

die Attraktivität einzelner entblößter Schauspieler<br />

ausgiebig diskutiert wird, und schaffte<br />

einen galanten Übergang zur Funktion von<br />

Nacktheit und Körper in der Theatertheorie.<br />

Körper standen auch im Zentrum des letzten<br />

Beitrags des Abends: Jura-Student Max Koziolek<br />

widmete sich der Unsportlichkeit von Erstklässlern<br />

heute im Vergleich zu 1970 und demonstrierte<br />

anschaulich einige einfache Sportübungen,<br />

die viele Schulanfänger heute zum<br />

Erstaunen der Besucher nicht mehr hinbekommen.<br />

Zum Schluss waren die Zuschauer aufgerufen,<br />

per Akklamation den Sieger des Rede-Wettstreits<br />

zu bestimmen. Und das nicht einfach<br />

nur gefühlt; der Professionalität aller teilnehmenden<br />

Redner entsprach auch die Professionalität<br />

der Siegerermittlung: Mit einem Messgerät<br />

wurden bei allen Teilnehmern über hundert<br />

Dezibel gemessen. Und erst bei einem Stechen<br />

setzte sich Dr. Gunter Pleuger gegen den<br />

Studenten Max Koziolek mit stolzen 106 Dezibel<br />

durch.<br />

MICHAELA GRÜN

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