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UNIon - Europa-Universität Viadrina Frankfurt

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48<br />

[Verabschiedet]<br />

[<strong>UNIon</strong>]<br />

Personalien<br />

„Ich war immer eine Pendlerin in der Welt”<br />

Ein Filmabend zur Verabschiedung von Barbara Keifenheim von der <strong>Viadrina</strong> und von <strong>Frankfurt</strong> (Oder)<br />

„Es waren tolle Jahre an der <strong>Viadrina</strong> mit meinem<br />

spannenden Schwerpunkt „Film”. Ein bisschen<br />

bin ich traurig, auch weil der Studienschwerpunkt<br />

für die Studenten nun hier leider<br />

wegfällt, aber ich freue mich auf die nächsten<br />

Aufgaben. Ich kann mich gar nicht zur Ruhe<br />

setzen, war immer eine Pendlerin in der Welt,<br />

vom peruanischen Amazonasgebiet über China<br />

bis nach <strong>Frankfurt</strong> (Oder)”, sagt Barbara Keifenheim<br />

am Abend der Verabschiedung von der<br />

<strong>Viadrina</strong> Mitte Mai 2011. Die Professorin mit<br />

den Schwerpunkten Ethnologie, Visuelle Anthropologie,<br />

Anthropologie der Sinne und Dokumentarfilm,<br />

wurde im März 65 Jahre alt und<br />

verließ nun die <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong>.<br />

„Verabschiebung” hatte in ihrer Einladungsmail<br />

gestanden, nicht absichtlich, aber treffend,<br />

denn eigentlich verlagert Barbara Keifenheim<br />

mal wieder ihren Schaffensmittelpunkt, wie so<br />

oft im Leben. „Ich war immer eine Nomadin<br />

und bleibe das auch”, sagt sie. Sie habe keine<br />

Lust auf den „wohlverdienten Ruhestand” und<br />

wolle an diesem Abend lieber Gastgeberin sein<br />

[Zu Gast]<br />

Kurz vor seiner Verabschiedung kamen Gäste zu Prof. Dr. Knut Richter<br />

(l.) von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät: Prof. Nadezda<br />

Pakhomova von der St. Petersburg State University, Prof. Dr. Rustem<br />

Nureev von der Moscow Higher School of Economics und Prof. Dr. Natalia<br />

Nureeva von der Moscow Peoples Friendship University (v.l.n.r.).<br />

Ehrengäste des Abends waren der 87-jährige ehemalige <strong>Frankfurt</strong>er Oberbürgermeister Fritz Krause<br />

(sitzend) und Dieter Finger – persönliche Freunde, die ihr die Stadt zeigten und näher brachten.<br />

FOTOS: HEIDE FEST<br />

– für alle, die sie begleiteten,<br />

die sie unterstützten,<br />

die von<br />

ihr lernten, wie man<br />

Filme macht, und die<br />

Interesse an ihren Filmen<br />

haben.<br />

Ein großes Dankeschön<br />

ging an alle<br />

Mitarbeiter der Professur<br />

für Vergleichende<br />

Kultur- und<br />

Sozialanthropologie<br />

von Prof. Werner<br />

Schiffauer, der sie an<br />

die <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong><br />

holte und dem filmischen<br />

Schwer -<br />

punkt Raum gab. 100<br />

Studierende gingen<br />

seit dem Jahr 2002<br />

durch ihre Seminare<br />

und 75 Prozent von<br />

ihnen, sagt sie stolz,<br />

haben eine Arbeit im<br />

filmischen Bereich gefunden.<br />

Ein besonderer Gast<br />

an dem Abend war<br />

der 87-jährige Fritz<br />

Krause, <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Urgestein und einst<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Oberbürgermeister.<br />

Barbara<br />

Keifenheim verdankt<br />

ihm ihre Ortskenntnis<br />

und viele interessante<br />

Episoden aus Frank -<br />

furts Geschichte. Sie<br />

hatte ihre kleine<br />

Wohnung in <strong>Frankfurt</strong><br />

direkt neben den<br />

Krauses und kam so in Kontakt mit dem Mann,<br />

der <strong>Frankfurt</strong> kennt wie seine Westentasche. Er<br />

zeigte ihr die Stadt, öffnete ihren Blick für Unscheinbares,<br />

verwies auf Wesentliches und<br />

machte sie zur <strong>Frankfurt</strong>-Kennerin.<br />

„Ich finde die Stadt spannend und kenne nach<br />

den neun Jahren hier jeden Stein”, sagt sie. Berater<br />

in dieser Zeit war auch Dieter Finger, geboren<br />

in der damaligen Dammvorstand, dem<br />

heutigen Słubice, der selbst viele Amateurfilme<br />

über <strong>Frankfurt</strong> (Oder) gedreht hatte und vieles<br />

über die beiden Grenzstädte erzählen und zeigen<br />

konnte.<br />

Themen für ihre Filme hatte sie gesucht, die<br />

auch die <strong>Frankfurt</strong>er Bürger interessieren, und<br />

drei davon konnten sich die Gäste an dem<br />

Abend dann anschauen, mal einen anderen<br />

Blickwinkel erleben und dann darüber ins Gespräch<br />

kommen. Mit „Dunkelschicht an der<br />

Oder”, so der Titel eines Films über eine Taxifahrerin<br />

in <strong>Frankfurt</strong> (Oder), startete der filmische<br />

Teil der Verabschiedung von Barbara Keifenheim.<br />

Für sie beginnt jetzt eine neue Schicht –<br />

in Berlin, wo sie sich eine Wohnung gemietet<br />

hat und nun neue Projekte beginnen und neue<br />

Horizonte erkunden will. ANNETTE BAUER

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