Abrufen - Goldman Sachs
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Benny A. Müller<br />
US Equity Sales<br />
<strong>Goldman</strong> <strong>Sachs</strong> International<br />
Frankfurt<br />
Wenn es um Investments jenseits des<br />
Atlantiks geht, werden sogleich die bei -<br />
den offensichtlichen Schwachpunk te<br />
der US-Volkswirtschaft angeführt: die<br />
Immobilienkrise und das sich abschwä -<br />
chende Wirtschaftswachstum. Zwar<br />
sind das korrekte Beobachtungen, sie<br />
werden in ihrer Tragweite jedoch oft<br />
überschätzt. Denn die globale Abkopplung<br />
der Wachstumsraten vom ehemaligen<br />
Taktgeber USA sorgt dafür, dass<br />
es international agierenden amerikanischen<br />
Unternehmen recht gut geht –<br />
trotz der Schwächen im Heimatmarkt.<br />
Bill Miller, Manager mit Kultstatus des 21<br />
Milliarden US-Dollar grossen Legg Mason<br />
Value Trust, hat den Standard & Poor’s 500<br />
Index 15 Jahre lang in Folge deutlich geschlagen.<br />
Von einer Reise nach England in<br />
sein heimisches Baltimore zurückgekehrt,<br />
bemerkte Miller ironisch, dass britische<br />
Investoren in ihrer Einschätzung des US-Aktienmarktes<br />
immer zwischen den Polen skeptisch<br />
bis ausgesprochen negativ oszillierten.<br />
Offenbar vermisst Miller eine positive<br />
Grundhaltung zu seinem heimischen Markt.<br />
Diese Stimmung ist nicht nur auf das Vereinigte<br />
Königreich beschränkt; auch hierzulande<br />
hält sich hartnäckig die Vorstellung,<br />
dass an vielen Orten mehr Geld zu verdienen<br />
sei als in den USA. Dabei gibt es gerade<br />
im Zeitalter der Globalisierung, des Aufblühens<br />
der BRIC-Volkswirtschaften und<br />
der Rohstoff-Hausse zahlreiche Möglich-<br />
KnowHow 06/2007<br />
BENNY A. MÜLLER EXPORTSTARKE US-UNTERNEHMEN ERZIELEN HOHE GEWINNE<br />
Amerikanische Aktien<br />
– besser als ihr Ruf<br />
US-Multis profitieren von globalem<br />
Wirtschaftswachstum<br />
keiten, mit amerikanischen Investments von<br />
diesen Trends zu profitieren.<br />
Kriselnder Immobilienmarkt, ...<br />
Bedenkenträger werden sofort auf die beiden<br />
offensichtlichen Schwachpunkte der US-<br />
Volkswirtschaft hinweisen: die Immobilienkrise<br />
und das sich abschwächende Wirtschaftswachstum.<br />
Das sind durchaus korrekte<br />
Beobachtungen, die in ihrer Tragweite<br />
jedoch vielfach überschätzt werden. Nach<br />
einem Immobilienboom, der bis 2006 anhielt,<br />
steckt die Bauwirtschaft jetzt in einer<br />
tiefen Krise, Hauspreise fallen weiter, und<br />
Banken, die leichtfertig Hypotheken vergeben<br />
haben (die sogenannten „Subprime<br />
Mortgages“), sehen sich mit hohen Abschreibungen<br />
konfrontiert; kleinere Spieler<br />
in diesem Markt mussten sogar Konkurs anmelden.<br />
Dennoch haben sich die damit verbundenen<br />
Befürchtungen eines sprunghaf-<br />
MARKT<br />
ten Anstiegs der Arbeitslosigkeit und eines<br />
massiven Einbruchs beim privaten Konsum<br />
nicht bestätigt. Ferner wird immer wieder<br />
auf das schwächelnde Wirtschaftswachstum<br />
hingewiesen. Richtig ist, dass im ersten<br />
Quartal das US-BIP weniger als 1% wachsen<br />
wird; für den Rest des Jahres werden ca.<br />
2% erwartet.<br />
... aber steigender Aktienmarkt<br />
Dennoch hat sich der amerikanische Aktienmarkt<br />
bislang sehr respektabel geschlagen.<br />
Bis Mitte Mai konnte der S&P 500 etwa<br />
7% und der Dow Jones Industrial Index sogar<br />
mehr als 8% zulegen (in US-Dollar) –<br />
deutlich mehr als z.B. der Euro Stoxx 50.<br />
Hintergrund ist, dass die boomende Weltwirtschaft<br />
den Unternehmen im S&P 500 einen<br />
deutlichen Wachstumsschub gibt. Das<br />
BIP misst in den USA produzierte Güter, inklusive<br />
Exporte, erfasst aber nicht die Um-<br />
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