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DER KONSTRUKTEUR ASB 2017

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INTERVIEW<br />

Wie wird Ihre Antriebslösung in<br />

den Automatisierungsverbund<br />

integriert? Was verlangt sie<br />

dem Maschinenbauer ab?<br />

Kann in den Anwendungen mit<br />

IMC grundsätzlich auf Geber<br />

verzichtet werden?<br />

Können Sie uns exemplarisch<br />

ein typisches Kundenprojekt mit<br />

IMC beschreiben?<br />

Was war das Resultat des neuen<br />

Aufbaus?<br />

Für den Maschinenbauer oder Integrator stellt sich die Aufgabe recht einfach dar. Was ja auch<br />

exakt das Ziel von IMC ist. Er kann alle bekannten bisherigen Möglichkeiten nutzen, angefangen<br />

von reinem Handbetrieb über klassische Steuerung mittels analoger und digitaler Signale<br />

bis zur Bussteuerung. Der einzige Unterschied gegenüber dem bisherigen Handling, bei dem<br />

er den VLT Automation Drive als Drehzahlregler genutzt hat: Der Anwender gibt statt eines<br />

Sollwerts für die Drehzahl bzw. Frequenz, nun diesen Sollwert für die Position vor. Und es<br />

sind einige zusätzliche Signale vorhanden, die für weitere Features genutzt werden.<br />

Ganz klares Jein, wie man so schön sagt: Es kommt auf die Anwendung an. Eigentlich ist dies<br />

auch die einzige Herausforderung, die der Einsatz mit IMC mit sich bringt: eine realistische<br />

Abschätzung, ob ein Rückführungssystem im gegebenen Anwendungsfall gebraucht wird<br />

oder eben nicht.<br />

Eine Anwendung ist ein Portionierungssystem an einem Extruder. Hier wird mit Hilfe eines<br />

Sensors das ausgestoßene Endlosmaterial auf die gewünschte Länge geschnitten. Die bisherige<br />

Lösung dafür bestand aus einem Synchron-Servomotor mit eingebautem Resolver,<br />

der als Rotorlageerfassung zur Feldregelung sowie auch als Lageerfassung diente. Dazu der<br />

eigentliche Servoantriebsregler und ein Sensor zur Erfassung der Ruheposition des Messers.<br />

Dazu natürlich noch die für alle Komponenten notwendigen Verkabelungen.<br />

Die Lösung mittels IMC stellt sich prinzipiell sehr ähnlich dar. Bei den ersten Versuchen<br />

nutzten wir die zur Verfügung stehenden Komponenten und haben einfach den ohnehin<br />

vorhandenen Servomotor ohne dessen Resolver betrieben. Dabei zeigte sich sehr schnell,<br />

dass wir mittels IMC das System 1:1 substituieren können und zwar ohne Nutzung des Gebersystems.<br />

Aber es zeigte sich während der Versuche mit der Anlage des Kunden auch, dass<br />

der vorhandene Motor nicht optimal geeignet war. Er verfügte zwar über das geforderte<br />

Drehmoment, verschenkte aber einen Großteil der möglichen Drehzahl, sprich der Dynamik.<br />

Wir wählten einen Motor eines anderen Herstellers, der der geforderten Charakteristik<br />

mehr entsprach und konnten dadurch eine Verdopplung des Ausstoßes erreichen.<br />

In Summe ergaben sich Einsparungen von 365 € pro Antriebsachse, bei einem Antrieb der<br />

eine Leistung von ca. 0,75 kW besitzt. Die reinen Kosten sind ein Aspekt für die Anwendung,<br />

viel wichtiger war dem Kunden aber, einen Standardantrieb anstelle eines kompletten Servosystems<br />

nutzen zu können. Dazu entfällt die anfällige Geberverkabelung. Natürlich ist die<br />

mit den Versuchen gefundene bessere Lösung seiner Antriebsaufgabe mehr als erfreulich,<br />

ebenso wie auch die verringerte Komplexität auf allen Ebenen.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Liegt es dann nicht auf der Hand,<br />

dass für einfachere Positionierund<br />

Synchronisier-<br />

Anwendungen klassische<br />

Servokonfigurationen in<br />

Zukunft zugunsten von solchen<br />

integrierten Lösungen wie<br />

Ihrem Frequenzumrichter mit<br />

IMC immer mehr verschwinden<br />

werden?<br />

Ein deutliches Ja und Nein. Wir sehen die Möglichkeiten, die wir mit IMC bieten als ein weiteres<br />

Tool im Werkzeugkasten der Engineering-Welt – sozusagen das Bindeglied zwischen<br />

ein fachen Motorsteuerungen und Servosystemen: Sicherlich bieten wir mit IMC eine deutliche<br />

Erweiterung dieser Möglichkeiten. In einigen Fällen wird eine Substitution mit Sicherheit<br />

zu beobachten sein, aber der weiteste Bereich sind zunächst erst mal die vielen<br />

Anwendungen, bei denen der Entwickler bisher den Aufwand scheute, ein Servosystem<br />

einzusetzen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Das Interview führte Dr. Michael Döppert<br />

www.danfoss.de<br />

FÜR EINFACHE POSITIONIER-<br />

UND SYNCHRONISIERUNGS-<br />

AUFGABEN BRAUCHT MAN<br />

NICHT UNBEDINGT EIN<br />

SERVOSYSTEM

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