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Altavista: Ausgabe Sommer 2017

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Neuer Mechanismus hinter Typ-2-Diabetes entdeckt<br />

Forscher der Uni Freiburg haben bei Mäusen herausgefunden,<br />

warum die Insulin-produzierenden Betazellen der<br />

Bauchspeicheldrüse mit dem Alter zunehmend geschädigt<br />

werden. Damit sind sie einem Mechanismus auf der Spur,<br />

wie es zu Typ-2-Diabetes kommen könnte.<br />

Bei Typ-2-Diabetes spielt neben einer steigenden Resistenz<br />

des Körpers gegen die Wirkung das den Blutzucker<br />

regulierende Hormon Insulin auch die zunehmende Schädigung<br />

der Insulin produzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse<br />

eine Rolle. Sie können dadurch in späteren<br />

Stadien der Erkrankung nur noch wenig Insulin herstellen,<br />

das nicht mehr ausreicht, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.<br />

Die Wissenschaftler um Yuyan Xiong und Zhihong Yang<br />

haben bei Mäusen entdeckt, was den Betazellen mit zunehmendem<br />

Alter zusetzt, wie die Hochschule in einer Pressemitteilung<br />

schrieb. Demnach produziert die Bauchspeicheldrüse<br />

im Alter oft zu viel des Enzyms Arginase II. Dieses<br />

Enzym wird in der Bauchspeicheldrüse produziert, seine<br />

Rolle für die Funktion der Betazellen war bisher jedoch unbekannt.<br />

Der nun veröffentlichten Studie zufolge bewirkt die<br />

altersbedingte Überproduktion von Arginase II einen Überschuss<br />

an Entzündungsbotenstoffen. Dadurch schädigt sich<br />

die Bauchspeicheldrüse mit der Zeit selbst.<br />

Die Forscher haben entdeckt, dass Mäuse ohne dieses<br />

Enzym im Alter keine Zucker-Intoleranz entwickeln, in Reaktion<br />

auf einen erhöhten Blutzuckerspiegel mehr Insulin<br />

ausschütten, eine grössere Zahl an Betazellen besitzen, die<br />

sich zudem mehr teilen und weniger absterben. Damit könnte<br />

Arginase II ein vielversprechender Ansatz sein, um die<br />

Schädigung von Betazellen und damit eine der Ursachen der<br />

Typ-2-Diabetes zu bekämpfen, hoffen die Studienautoren.<br />

Wie gesundes Gewebe Krebszellen<br />

zum Streuen anstachelt<br />

Forschende der Universität Genf haben eine Genvariante<br />

entdeckt, die gesunde Bindegewebszellen dazu bringt,<br />

Brustkrebs zum Streuen anzuregen. Daraus könnten sich<br />

neue Therapieansätze ergeben, hoffen die Wissenschaftler.<br />

Das Hormon Östrogen spielt bei einem Grossteil der Brustkrebstypen<br />

eine wichtige Rolle und trägt zum Überleben<br />

und der Vermehrung der Tumorzellen bei. Forschende der<br />

Uni Genf um Didier Picard berichten, wie Östrogen auch auf<br />

gesunde Bindegewebszellen in der Tumorumgebung wirken<br />

kann. Dadurch stacheln diese die Krebszellen zum Wandern<br />

an, wie die Hochschule mitteilte.<br />

Gemeinsam mit Kollegen der University of Calabria hat<br />

Picards Team entdeckt, dass Bindegewebszellen in der<br />

Tumorumgebung mitunter eine bisher unbekannte Variante<br />

einer Östrogen-Andockstelle (Rezeptor) enthalten. Anstatt<br />

in der Zellmembran kommt diese Rezeptor-Variante im<br />

Zellkern vor und besitzt einige neue Eigenschaften, wie die<br />

Forschenden im Fachblatt «Oncotarget» berichten.<br />

Anders als die bisher bekannten Versionen kann die neue<br />

Variante unter anderem Gene aktivieren, die mit malignem<br />

Zellwachstum in Verbindung stehen. Ausserdem<br />

schütten die Bindegewebszellen mit dieser Rezeptor-<br />

Version Moleküle aus, die benachbarte Brustkrebszellen<br />

zum Wandern anregen. Das begünstigt die Bildung von<br />

Tochtergeschwüren.<br />

News gesehen & Gehört <strong>Sommer</strong> <strong>2017</strong> ALTA VISTA 17

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