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Altavista: Ausgabe Sommer 2017

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Northwestern Universität in Evanston<br />

(USA) vor Jahren, dass sich bei fast allen<br />

Männern signifikante Veränderungen des<br />

Hormonspiegels einstellten, sobald sie Väter<br />

wurden. Je mehr sich ein Mann um seinen<br />

Nachwuchs kümmerte, je stärker sank<br />

auch das Testosteron. Medizinisch gesichert<br />

ist: Ausgewogene Ernährung, Bewegung<br />

und Verzicht auf Alkohol und Nikotin<br />

können den Testosteronspiegel zwar nicht<br />

direkt erhöhen, aber einem schweren<br />

Testosteronmangel und damit in Zusammenhang<br />

stehenden Beschwerden vorbeugen.<br />

In jedem Fall aber empfiehlt sich:<br />

«Fragen Sie Ihren Arzt – und nicht den Internet-Apotheker!»<br />

Denn gerade Männer<br />

konsultieren lieber das Internet, denn auch<br />

der Mann «spürt» seine «Symptome». Diese<br />

sind: Haarausfall, Umverteilung des<br />

Köperfettes mit Zunahme des viszeralen<br />

Fettes (im Bauchraum, um die Hüften), Osteoporose,<br />

Abnahme der Muskelmasse und<br />

Muskelkraft, Abnahme der Libido und Erektion.<br />

«Die Zunahme des viszeralen Fettes<br />

ist aus folgendem Grund problematisch:<br />

Dieses Fett ist ein wichtiges, Hormon produzierendes<br />

Organ und spielt eine wichtige<br />

Rolle bei der Entstehung des metabolischen<br />

Syndroms (erhöhter Blutdruck, Veränderung<br />

des Fettstoffwechsels, Veränderung<br />

im Zuckerstoffwechsel bis zur Entwicklung<br />

von Diabetes). Folge sind u.a. ein erhöhtes<br />

Infarktrisiko und auch weiter die<br />

Zunahme der erektilen Dysfunktion», erklärt<br />

Dr. Michael Kluschke. Er ist Arzt in<br />

Diese Symptome mögen<br />

eher harmlos klingen,<br />

für die Männer kann<br />

es aber eine enorme<br />

Belastung darstellen.<br />

einer «Walk-In»-Praxis in Zürich. «Ein<br />

weiterer wesentlicher Punkt ist die Abnahme<br />

der geistigen und auch körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit und insbesondere Störungen<br />

im Antrieb. Man hat häufig das Gefühl,<br />

seine Arbeit nicht mehr zu schaffen.»<br />

Diese Symptome mögen eher harmlos klingen,<br />

für die Männer kann es aber eine enorme<br />

Belastung darstellen. Das schulmedizinische<br />

Mittel der Wahl ist ein simples<br />

Testosteronpflaster. Allerdings: «Ein Problem<br />

ist teilweise die Kostengutsprache der<br />

Kassen. Bei Patienten, die erfolglos auf<br />

Depression behandelt wurden, aber eigentlich<br />

einen Testosteronmangel hatten,<br />

schlägt die Behandlung gut an», erklärt Michael<br />

Kluschke weiter.<br />

Zum Thema Sinnkrise sprach kürzlich<br />

der Philosoph Wilhelm Schmid offen<br />

über sich selbst in der Sendung «Aeschbacher».<br />

Schmid wurde von der Krise spät,<br />

nämlich an seinem 60. Geburtstag, getroffen.<br />

Doch selbst als Philosoph brauchte er<br />

Wochen, bis er aus seiner Krise herausfand<br />

und Monate, bis er das Rezept fand: «Gelassenheit».<br />

Darüber hat er schliesslich ein<br />

Buch geschrieben: «Gelassenheit – Was<br />

wir gewinnen, wenn wir älter werden». Für<br />

ihn ist dabei zentral, Gewohnheiten nicht<br />

aufzugeben, alte Freundschaften zu pflegen<br />

und auch noch Lüste zu geniessen. Sei es<br />

die Lust der Erinnerung, die Lust des Gesprächs<br />

oder die sexuelle Lust. Mit einem<br />

Augenzwinkern fügt Schmid an: «Beim<br />

Älterwerden ist eines sicher, es gibt kein<br />

One-Night-Stand-Burnout mehr.»<br />

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XXX XXX <strong>Sommer</strong> <strong>2017</strong> ALTA VISTA 29

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