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Alpsommer&Viehscheid 2014

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Ganz oben: Typisch für die schwä -<br />

bi sche Tracht – die Seidentücher<br />

haben keine Fransen, sondern<br />

eine Muschel spitze aus Filament -<br />

garn. Ganz oben rechts: Monika<br />

Hoede und Richard Hartmann<br />

begut achten die ge klöppelte<br />

Hohlspitze der Hauben. Das Bild<br />

oben zeigt Hartmann in der<br />

aktuellen Allgäuer Gebirgstracht<br />

der »Neu schwanstoaner«. Oben<br />

rechts eine der insgesamt sieben<br />

wertvollen Kopfbedeckungen<br />

Sammlung griff die Stadt Füssen dem Trachtenverein<br />

unter die Arme. Bürgermeister Paul Iacob steht voll<br />

und ganz hinter dem Projekt: »Wir haben einen Teil<br />

unserer Geschichte zurückgeholt. Mit den Hauben ist<br />

etwas nach Füssen zurückgekommen, was nach Füssen<br />

gehört.«<br />

Rund 100 Arbeitsstunden stecken in den einzelnen<br />

Hauben mit goldener Hohlspitze. »So etwas konnten<br />

sich nur wohlhabende Frauen leisten.<br />

Sie wurden zum ersten Mal auf<br />

der Hochzeit getragen und später<br />

dann zum Kirchgang und an Festtagen«,<br />

erklärt Monika Hoede. Die<br />

Radhauben sollen nun die Basis für die Rekonstruktion<br />

der alten Tracht bilden. Und die soll in Zusammenarbeit<br />

mit interessierten Füssener Bürgern entstehen.<br />

Trachtenschneiderin Claudia Krämer, die viel Erfahrung<br />

im Schneidern historischer Trachten mitbringt,<br />

»Die historische<br />

Tracht muss trotzdem<br />

tragbar bleiben«<br />

wird dazu in ihrem Atelier in den Füssener Hanfwerken<br />

Nähkurse anbieten.<br />

Pünktlich zum Gaufest des Oberen Lechgau-Verbands<br />

2017 möchte der Verein sein historisches Gewand<br />

vorstellen. Als Vorlage für die Schnittmuster dient in<br />

erster Linie die Biedermeier-Tracht der Holztafeln.<br />

Dabei ist Hartmann ganz wichtig, dass das wiederbelebte<br />

Gewand keine Uniform darstellt: »Die Silhouetten<br />

sollen sich ähneln, allerdings<br />

sind, was den Stoff, die Farben oder<br />

den Schmuck angeht, alle Variationen<br />

denkbar. Die Tracht hat einen<br />

historischen Bezug, sie muss aber<br />

tragbar bleiben.« Um das neue »alte«Gewand zum Leben<br />

zu erwecken, ist also noch die eine oder andere<br />

zeitgemäße Anpassung nötig, bis die Füssener Bürger<br />

mit ihrer Tracht Farbe zu ihrer Stadt und damit auch<br />

zu ihrer Heimat bekennen können. • Cosima Holl<br />

24 Alpsommer<br />

&<strong>Viehscheid</strong> <strong>2014</strong>

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