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Alpsommer&Viehscheid 2014

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Die Sense muss während<br />

des Mähens immer wieder<br />

nachgeschärft und die<br />

Schneide geprüft werden<br />

Drei Dinge braucht der Hoiber (Mäher), um<br />

aus Gras Heu zu machen, das dem Vieh im<br />

Winter als Futter dient. Das erste ist der<br />

richtige Zeitpunkt: Trockenes Wetter soll angesagt<br />

sein. Allerdings schneidet sich das Gras am besten am<br />

frühen Morgen, wenn es noch vom Tau benetzt ist.<br />

Dann benötigt der Hoiber als Werkzeuge eine frisch<br />

gedengelte Sense und einen Rechen – der früher vollständig<br />

aus Holz bestand – und drittens sogenannte<br />

Huinzen (auch: Heinzen) für das Trocknen des Grases.<br />

Diese Gestelle aus Holz, auf die das Heu geschichtet<br />

wird, prägten noch vor rund 50 Jahren in weiten Teilen<br />

des Allgäus im Sommer das Landschaftsbild.<br />

Oben: Die Sense wird mit Schwung im Bogen durchs Gras gezogen. So wird ein großer<br />

Radius abgedeckt – wie bei der Vorführung der Heuernte-Methode in Bad Hindelang.<br />

Unten: Eine Ansammlung von leeren und bereits »beladenen« Huinzen zur Grastrocknung<br />

Mähtechnik im Bogen<br />

Damit die Sense das Gras gut schneidet, muss sie zuvor<br />

gedengelt werden. Mit »Dengeln« bezeichnet man ein<br />

Kaltschmiedeverfahren, bei dem mit Hammer und<br />

(Dengel-)Amboss bei einer Sense oder Sichel durch<br />

Hämmern eine dünne, scharfe Schneide ausgetrieben<br />

wird. Während des Mähens wird die Sense wiederholt<br />

mit einem Wezschtui (Wetzstein) nachgeschärft. Sie ist<br />

zwischen 75 und 85 Zentimeter lang, für die Ränder<br />

der Grasfläche wird eine etwas kürzere benutzt.<br />

Da der Mäher die Sense im Bogen durch das Gras<br />

zieht, erreicht er eine Schnittbahn von gut zwei Metern.<br />

Das Gras wird nach der Mahd zum Antrocknen<br />

mit dem Rechen ausgebreitet. Eine leichtere Arbeit,<br />

die meist von geschickter Frauenhand erledigt wurde.<br />

Danach wird häufig eine Pause mit einer kräftigen<br />

Brotzeit eingelegt.<br />

Alpsommer<br />

&<strong>Viehscheid</strong> <strong>2014</strong>

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