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Alpsommer&Viehscheid 2014

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Da das Bergschaf sowohl<br />

schwindelfrei als auch<br />

äußerst trittsicher im<br />

Gebirge ist, lässt es sich<br />

bis in hohe Alpregionen<br />

zum Erhalt der Kultur -<br />

landschaft einsetzen<br />

Im Alpenraum sind das Weiße sowie das Braune<br />

Bergschaf unter den wolligen Nutztieren mit am<br />

weitesten verbreitet. Wie Franz Greber, der Altvorsitzende<br />

des Vereins Allgäuer Schafhalter, der den<br />

Zusammenschluss bis März dieses Jahres 16 Jahre lang<br />

leitete, weiß, sind diese Tiere überaus widerstandsfähig<br />

und in der Region gut einsetzbar. Sie seien trittsicher,<br />

schwindelfrei und für ein<br />

Klima mit vielen Niederschlägen<br />

geeignet, da sie eine lange Wolle<br />

besitzen. Diese diene hauptsächlich<br />

als Grundstoff für Teppiche,<br />

für Filzhausschuhe, aber auch für Strickwolle. Die<br />

Tiere, deren Nachwuchs meist aus Zwillingen bestehe,<br />

seien aber auch in der Lage, pro Jahr vier Junge zur<br />

Welt zu bringen.<br />

Franz Greber verarbeitet mit seiner Frau Karolina auf<br />

seinem Hof in Mallaichen bei Gestratz im Westallgäu<br />

die Wolle von etwa 20 Mutterschafen sowie rund<br />

40 Lämmern selbst. Die kuscheligen Wiesenpfleger<br />

Alpsommer<br />

&<strong>Viehscheid</strong> <strong>2014</strong><br />

»Die Züchter kümmern<br />

sich darum, bedrohte<br />

Rassen zu erhalten«<br />

werden ihm zufolge von zahlreichen Schafhaltern der<br />

Region von Frühjahr bis Herbst im Freien gehalten.<br />

Auch das Fleisch der Tiere sei sehr gefragt, da sie auf<br />

den Bergwiesen mit besonders gesundem Futter versorgt<br />

würden.<br />

Der Allgäuer Schäfer hebt hervor, dass die Schafhalter<br />

ihrer Tätigkeit mit viel Liebe nachgehen. Die Existenz<br />

davon zu bestreiten, sei jedoch ein<br />

ganz anderes Kapitel: »Die wenigs -<br />

ten machen das im Haupterwerb,<br />

von den Schafen zu leben, ist eine<br />

schwierige Angelegenheit«, erläutert<br />

Greber. Es gebe im Allgäu nur vereinzelt Züchter<br />

und Wollverarbeiter, die sich mit den Tieren eine wirtschaftlich<br />

lohnende Existenz aufbauen können. Für<br />

viele sei Schafhaltung eine reine Leidenschaft.<br />

»Einige Züchter kümmern sich darum, bedrohte Rassen<br />

zu erhalten, darunter vor allem das Weiße und das<br />

Braune Bergschaf«, sagt er. Diese seien in Deutschland<br />

stark gefährdet und beinahe ausgestorben. Doch w<br />

Oben links: Neben dem Weißen<br />

Bergschaf findet man in Allgäuer<br />

Ställen vor allem das Braune<br />

Bergschaf. Beide Rassen waren<br />

in Deutschland schon fast aus -<br />

gestorben und verdanken ihr<br />

Fort bestehen vor allem den An -<br />

strengungen von engagierten<br />

Züchtern. Oben: ein Mutterschaf<br />

mit seinem Nachwuchs. Die Tiere<br />

bringen ihre Jungen überwiegend<br />

als Zwillingspaare zur Welt<br />

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