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134 KAPITEL 37. ERNST RIETSCHEL<br />

Mitglied <strong>der</strong> Berliner Akademie <strong>der</strong> Künste ernannt, nur<br />

Wochen später zum Ehrenmitglied <strong>der</strong> Kunstakademie in<br />

Wien.<br />

In den folgenden Jahren erhielt er viele bedeutende Aufträge,<br />

an denen er zum Teil jahrelang arbeitete.<br />

Durch die Gestaltung von Werken wie dem Lessing-<br />

Denkmal in Braunschweig (1854) (und vielen weiteren)<br />

wurde Rietschel über die Grenzen des deutschen Bundes<br />

hinaus als bedeutendster Denkmal-Künstler seiner Zeit<br />

bekannt.<br />

Im November 1836 heiratete er seine zweite Frau Charlotte<br />

Carus, eine Tochter von Carl Gustav Carus, die am<br />

28. August 1837 Sohn Wolfgang gebar. Bereits im Mai<br />

1838 musste er einen weiteren Schicksalsschlag hinnehmen:<br />

Auch seine zweite Frau starb. Wie auch nach dem<br />

Tod seiner ersten Frau modellierte er ihre Bildnisbüste.<br />

Am 2. Mai 1841 heiratete er Marie Hand. Am 10. Mai<br />

des darauf folgenden Jahres wurde sein zweiter Sohn<br />

Christian Georg geboren, dem 1845 die Tochter Margarethe<br />

Charlotte folgte. Margarethe sollte kein Jahr alt<br />

werden. Im Jahr 1847 wurde <strong>der</strong> Sohn Hermann Immanuel<br />

geboren. Maria Hand starb nach sechsjähriger Ehe<br />

wenige Monate nach <strong>der</strong> Geburt ihres Sohnes Hermann<br />

am 18. Juli 1847. Am 30. April 1851 heiratete Ernst Rietschel<br />

ein letztes Mal. Seine vierte Frau, Fre<strong>der</strong>ike Oppermann,<br />

hat ihn um knapp 40 Jahre überlebt. In den<br />

Wintermonaten 1851/52 reiste Rietschel nach Italien und<br />

Sizilien, um sein Lungenleiden zu kurieren. Am 4. Juli<br />

1853 brachte seine vierte Frau Frie<strong>der</strong>ike noch einmal<br />

eine Tochter zur Welt, die Gertrud Charlotte Marie genannt<br />

wurde.<br />

Im Jahr 1855 beteiligte er sich an <strong>der</strong> Pariser Kunstausstellung<br />

mit einer Lessing-Statue. Im gleichen Jahr wurde<br />

er mit <strong>der</strong> Großen Ehrenmedaille ausgezeichnet und<br />

zum Ritter <strong>der</strong> Französischen Ehrenlegion ernannt. Im<br />

Jahr 1856 ernannte ihn die Stockholmer Akademie zum<br />

Ehrenmitglied.<br />

Im Jahr 1857 besuchte er noch einmal seinen Meister<br />

Christian Daniel Rauch in Berlin. Im gleichen Jahr, am<br />

4. September, wurde sein Goethe- und Schiller-Denkmal<br />

in Weimar enthüllt.<br />

Im Jahr 1858/1859 erhielt Rietschel den Auftrag für das<br />

Reformations-Denkmal in Worms. Eines seiner bedeutendsten<br />

Schöpfungen ist das Lutherdenkmal ebendort.<br />

Er wurde Ehrenmitglied in weiteren Akademien und Instituten<br />

(Paris, Brüssel, Kopenhagen, Rom, Antwerpen).<br />

Außerdem wurde er am 31. Mai 1858 in den preußischen<br />

Orden Pour le Merite für Wissenschaft und Künste<br />

aufgenommen. [1] Seinem langjährigen Lungenleiden erlag<br />

er schließlich am 21. Februar 1861. Drei Tage später<br />

wurde er auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden beigesetzt.<br />

• Ernst Rietschel. Grafik von Adolf Neumann.<br />

• Rietschels Geburtshaus in Pulsnitz<br />

• Goethe- und Schiller-Denkmal in Weimar, enthüllt<br />

am 4. September 1857<br />

• Grab Rietschels auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden<br />

37.1.1 Nachlass<br />

Ein Großteil des umfangreichen Nachlasses Rietschels<br />

wurde zwischen 1869 und 1889 im Palais im Großen<br />

Garten im damaligen Rietschel-Museum präsentiert. Seit<br />

1889 befindet er sich im Besitz <strong>der</strong> Dresdner Skulpturensammlung<br />

im Albertinum an <strong>der</strong> Brühlschen Terrasse<br />

und wird dort zum Teil auch ausgestellt. Teile des persönlichen<br />

Nachlasses befinden sich bei den Nachkommen<br />

(Zeichnungen, Skizzen, Tagebücher und Briefe im<br />

Rietschel-Archiv, Remscheid).<br />

Seine Erinnerungen aus meinem Leben gab sein Urenkel,<br />

<strong>der</strong> Schriftsteller und Grafiker Christian Rietschel,<br />

im Jahr 1963 neu heraus.<br />

37.1.2 Nachkommen<br />

Die Nachkommen Ernst Rietschels sind heute sehr zahlreich.<br />

Vor allem die zwei Söhne aus <strong>der</strong> 3. Ehe Ernst Rietschels<br />

mit Maria Hand, Georg Rietschel und Hermann<br />

Rietschel, zeugten zahlreiche Nachkommen (dazu zählen<br />

u. a. Christian Rietschel, Hans Rietschel und Wigand<br />

von Salmuth). Heute treffen sich die Nachfahren Ernst<br />

Rietschels in unregelmäßigen Abständen zur Jährung von<br />

Geburts- und Sterbetagen des Künstlers und erinnern so<br />

an das Leben und Werk des Urahnen.<br />

37.2 Werke (Auswahl)<br />

• Neptun-Figur für eine Brunnenanlage in<br />

Nordhausen (1828) (Ein Nachguss von 1838<br />

steht vor <strong>der</strong> Remise des Schlosses Klein-Glienicke,<br />

Berlin.)<br />

• König-Friedrich-August-Denkmal in Dresden<br />

(1828–1835; seit 2008 auf dem Schlossplatz)<br />

• Büsten und Reliefs für die Aula des Augusteums in<br />

Leipzig (1833–1836)<br />

• Giebelreliefs für das Königliche Hoftheater Dresden<br />

(um 1841; 1869 durch Brand zerstört; aus <strong>der</strong> Ruine<br />

geretteter Rietschelgiebel 1905 als Spolie in Bautzen<br />

wie<strong>der</strong>verwendet)<br />

• Giebelrelief am Opernhaus Unter den Linden in<br />

Berlin (1844)<br />

• Pietà in Marmor für die Friedenskirche in Potsdam<br />

(1847–1854)

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