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Kapitel 42<br />
Fritz Schaper<br />
Fritz Schaper in seinem Atelier, 1909 (Foto von Marta Wolff)<br />
Fritz Schaper (* 31. Juli 1841 in Alsleben (Saale); †<br />
29. November 1919 in Berlin; vollständiger Name: Hugo<br />
Wilhelm Fritz (Friedrich) Schaper) war ein <strong>Bildhauer</strong><br />
und Medailleur [1][2][3] des ausgehenden 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
und ein Vertreter <strong>der</strong> Berliner <strong>Bildhauer</strong>schule. Ab 1875<br />
lehrte er als Leiter des Aktsaales für <strong>Bildhauer</strong>ei und von<br />
1880 bis 1890 als Professor an <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Künste.<br />
42.1 Leben<br />
Er war <strong>der</strong> vierte Sohn des Pastors Friedrich Gottfried<br />
Peter Schaper und dessen Frau Antonie, geb. Heiligenstädt.<br />
Am 6. Januar 1848 starb sein Vater und seine Mutter<br />
zog mit ihren sieben Kin<strong>der</strong>n nach Halle (Saale). Bereits<br />
im darauffolgenden Jahr am 14. Juli verstarb auch<br />
sie und die Kin<strong>der</strong> wurden bei verschiedenen Familien<br />
untergebracht. Fritz Schaper wuchs bei dem Grafen<br />
Kielmannsegg auf, zuerst auf dem Land, dann wie<strong>der</strong> in<br />
Goethe-Denkmal im Berliner Tiergarten, 1880<br />
Halle. Dort besuchte er die Realschule <strong>der</strong> Franckeschen<br />
Stiftung. Mit 15 Jahren ging er ab und absolvierte eine<br />
Steinmetzlehre bei C.A. Merckel. Dabei zeigte sich sein<br />
Talent und <strong>der</strong> Wunsch entstand, <strong>Bildhauer</strong> zu werden. [4]<br />
Zur weiteren Ausbildung ging Schaper 1859 nach Berlin<br />
und besuchte dort zwei Jahre die Königliche Akademie<br />
<strong>der</strong> Künste. Dort übte er sich unter an<strong>der</strong>em im anatomischen<br />
Zeichnen und Zeichnen nach <strong>der</strong> Antike. Gleichzeitig<br />
wurde er 1860 ein Schüler des <strong>Bildhauer</strong>s Albert<br />
Wolff. Ebenso wie Wolff, <strong>der</strong> ein Freund und Schüler<br />
des kurz zuvor verstorbenen Christian Daniel Rauch gewesen<br />
war, nahm Schaper sich Rauch zum Vorbild für<br />
sein weiteres künstlerisches Schaffen. Zu seinem 23. Geburtstag<br />
bekam Schaper sein elterliches Erbteil ausgezahlt,<br />
was ihm mehr finanzielle Unabhängigkeit einbrachte.<br />
1865/66 schuf er sein erstes eigenständiges Werk,<br />
die Gipsgruppe Bacchus und Ariadne. 1867 reiste er zur<br />
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