19.03.2018 Aufrufe

Bahnsport 04/2018

Liebe BSA-Leser, ich begrüße Sie herzlich zu unserer aktuellen Ausgabe. Und was diese betrifft, so muss ich sagen, dass es zum Zeitpunkt der Produktion alljährlich wirklich zugeht wie im Taubenschlag. Volle Action in jeder Hinsicht. Zum einen die Eissaison, die sich so langsam auf die Zielgerade zubewegt und auf der anderen Seite steht die Sommersaison in den Startlöchern mit all den Vorbereitungen und Planungen. Die Saisons überschneiden sich also, von Langeweile keine Spur...

Liebe BSA-Leser,
ich begrüße Sie herzlich zu unserer aktuellen
Ausgabe. Und was diese betrifft, so muss ich
sagen, dass es zum Zeitpunkt der Produktion
alljährlich wirklich zugeht wie im Taubenschlag.
Volle Action in jeder Hinsicht. Zum einen
die Eissaison, die sich so langsam auf die
Zielgerade zubewegt und auf der anderen Seite
steht die Sommersaison in den Startlöchern
mit all den Vorbereitungen und Planungen. Die
Saisons überschneiden sich also, von Langeweile
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erzielte „Klabo“ 12 Punkte und erreichte das<br />

A-Finale. Nach einem schwachen Start zog der<br />

Tscheche in der Startkurve an Bogdanow innen<br />

vorbei und lag an 3. Stelle. Der junge Russe<br />

versuchte immer wieder, einen Weg vorbeizufinden,<br />

aber der Tscheche wehrte sich gekonnt.<br />

In der Zielkurve startete Bogdanow eine<br />

verzweifelte Attacke innen und fing Klatovsky<br />

kurz vor dem Zielstrich doch ab. Am Sonntag<br />

trafen beide Fahrer schon im Auftaktlauf aufeinander<br />

und der Tscheche konnte sich an dem<br />

jungen Gegner revanchieren. Der 35-Jährige erkämpfte<br />

wieder 12 Zähler und kam unter die<br />

Topvier. Bogdanow war nach 20 Heats mit Divis<br />

punktgleich (jeweils 11), verbuchte jedoch einen<br />

Sieg mehr und gesellte sich zu den Teilnehmern<br />

des Endlaufes. Den Start gewann Kononow<br />

und er triumphierte dann souverän,<br />

während ein erbitterter Kampf hinter ihm entbrannte.<br />

Klatovsky wusste, dass ihm nur Platz<br />

2 eine Medaille sichern konnte, darum lieferte<br />

er sich ein spannendes Duell mit Krysow. Drei<br />

Runden lang fuhren beide Piloten Rad an Rad,<br />

während Bogdanow ihnen dicht im Nacken saß<br />

und auf seine Chance wartete. In der Endphase<br />

konnte Krysow sich etwas durchsetzen, dann<br />

griff „Klabo“ eingangs der Zielkurve innen an.<br />

Er touchierte den Russen, der die Kontrolle<br />

über seine Maschine verlor und stürzte. Bogdanow<br />

konnte dem Hindernis nicht ausweichen<br />

und erwischte seinen Landsmann. Beide<br />

Russen knallten mit voller Wucht in die Bahnbegrenzung.<br />

Referee Wojciech Grodzki disqualifizierte<br />

den Tschechen und wertete den Lauf,<br />

ohne einen Re-run anzuordnen. Krysow wurde<br />

Zweiter und Bogdanow wurde der 3. Rang zugesprochen.<br />

Drei deutsche Fahrer gingen in Wjatskije Poljany<br />

an den Start, wobei Luca Bauer mit italienischer<br />

Lizenz fuhr. Für Max Niedermaier war es<br />

die fünfte EM-Teilnahme. Am Sonnabend verbuchte<br />

der Bayer zwei Siege und erreichte mit<br />

11 Zählern das B-Finale. Niedermaier kam am<br />

besten aus den Bändern und ließ seinen Gegnern<br />

nicht den Hauch einer Chance. Am zweiten<br />

Renntag holte der 29-Jährige einen Sieg<br />

und schloss mit 8 Punkten die Qualifikation<br />

ab. Das reichte gerade noch, um wieder ins<br />

B-Finale einzuziehen. Auch diesmal triumphierte<br />

der Deutsche souverän, obwohl Andrej<br />

Divis einen besseren Start hinlegte. Niedermaier<br />

wurde schließlich Gesamtfünfter und<br />

wiederholte damit sein Ergebnis von Kamensk-<br />

Uralskij vier Jahre zuvor.<br />

Im vergangenen Jahr gab Tobias Busch sein<br />

EM-Debüt und der Speedwaystar war auch in<br />

Wjatskije Poljany dabei. Am Sonnabend verzeichnete<br />

der Stralsunder einen Sieg und kam<br />

auf respektable 9 Zähler. Im B-Finale erreichte<br />

„Buscher“ jedoch das Ziel nicht und wurde Tagesachter.<br />

Am nächsten Tag holte der Norddeutsche<br />

7 Zähler, was nur für das C-Finale<br />

reichte. Den Lauf konnte der 29-Jährige mit<br />

sehr großem Abstand für sich entscheiden.<br />

„Das Ergebnis zeigt zwar keine Steigerung in<br />

der Wertung, dennoch bin ich damit mehr zufrieden<br />

als am Samstag. In meinem ersten Lauf<br />

bin ich leider beim Angriff auf Platz 1 zu Boden<br />

gegangen und habe dadurch wichtige Punkte<br />

verloren. Was aber viel wichtiger für mich ist,<br />

ich habe mich zusammengerissen und kam viel<br />

besser mit dem russischen Eis zurecht als am<br />

Samstag. Am Ende war es leider nur Platz 9,<br />

aber ich habe viel gelernt und das ist mir wichtig“,<br />

sagte „Buscher“. Auch im Vorjahr belegte<br />

der Pilot in Ufa Gesamtrang 9. Luca Bauer holte<br />

am ersten Tag 5 Punkte und kam im C-Finale als<br />

Zweiter ins Ziel. Am Sonntag schloss der junge<br />

Bayer das Rennen mit 6 Zählern ab. Er qualifizierte<br />

sich erneut für das C-Finale, in dem der<br />

19-Jährige diesmal Dritter wurde. Im Endeffekt<br />

reichte es für Gesamtplatz 11.<br />

Zum ersten Mal nahm Jasper Iwema an einem<br />

EM-Wettbewerb teil und zeigte in Russland eine<br />

gute Leistung. Der Niederländer wurde an<br />

beiden Tagen in den B-Finals Dritter und belegte<br />

letztendlich Gesamtrang 6. Zufrieden mit ihren<br />

Leistungen konnten auch Andrej Divis und<br />

Lukas Hutla sein. Letzterer wurde am Sonnabend<br />

Tagessechster, aber viel interessanter<br />

war die Tatsache, dass der Tscheche im direkten<br />

Duell Bogdanow bezwingen konnte. Der<br />

Unparteiische übersah allerdings dabei, dass<br />

Hutla in der Kurve eine kleine „Abkürzung“ genommen<br />

hatte. Am Sonntag konnte der 29-Jährige<br />

unter anderem Niedermaier schlagen, fiel<br />

aber im B-Finale mit technischen Problemen<br />

aus. Er landete am Ende auf Gesamtplatz 7. Divis<br />

wurde im Elektron-Stadion EM-Achter.<br />

Josef Kreuzberger, einziger Österreicher im<br />

Feld, bestritt zweimal das C-Finale und belegte<br />

Rang 10. • Texte u. Fotos: Georg Dobes<br />

Max Niedermaier, EM-Fünfter, vor Tobias Busch und Nikita Bogdanow<br />

EM-Vize Eduard Krysow<br />

vor dem EM-Dritten<br />

Nikita Bogdanow<br />

AM RANDE<br />

Wjatskije Poljany ist eine Stadt in Oblast Kirow.<br />

Sie liegt an der Wjatka, einem Fluss, der in die<br />

Kama mündet. Wjatskije Poljany liegt 170 Kilometer<br />

östlich der Hauptstadt von Tatarstan, Kasan<br />

entfernt. 2016 hatte sie zirka 33.000 Einwohner.<br />

Die Tendenz ist seit über 20 Jahren<br />

ständig sinkend. 1942 erhielt die Ortschaft<br />

Stadtrecht. Als Deutschland 1941 die Sowjetunion<br />

überfiel, wurde eine Rüstungsfabrik aus<br />

Sagorsk nach Wjatskije Poljany evakuiert. Seitdem<br />

ist die Kleinstadt ein großes Rüstungszentrum<br />

des Landes.<br />

Eisspeedway-EM - Finale - Wjatskije Poljany/RUS<br />

25./26.2.<strong>2018</strong><br />

Endstand: 1. Igor Kononow, RUS, 16+16=32 Punkte; 2. Eduard<br />

Krysow, RUS, 15+15=30; 3. Nikita Bogdanow, RUS, 14+14=28;<br />

4. Jan Klatovsky, CZ, 13+13=26; 5. Max Niedermaier, D,<br />

12+12=24; 6. Jasper Iwema, NL, 10+10=20; 7. Lukas Hutla, CZ,<br />

11+9=20; 8. Andrej Divis, CZ, 8+11=19; 9. Tobias Busch, D,<br />

9+8=17; 10. Josef Kreuzberger, A, 6+7=13; 11. Luca Bauer, D/I,<br />

7+6=13; 12. Jo Saetre, N, 3+5=8; 13. Jimmy Tuinstra, NL,<br />

5+3=8; 14. Vladimir Visvader, CZ, 4+1=5; 15. Wassili Nesytych,<br />

RUS, 0+4=4; 16. Tomi Kirilov, FIN, 2+2=4; 17. Radek Hutla, CZ,<br />

1+0=1.<br />

A-Finale 1. Renntag: Kononow, Krysow, Bogdanow, Klatovsky.<br />

A-Finale 2. Renntag: Kononow, Krysow, Bogdanow, Klatovsky D.<br />

April '18 BAHNSPORT AKTUELL 21

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