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Gsungen&Gspielt 02/2017

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MÅNNSBILD<br />

„FLÜGELHORNIST AUF<br />

DER TROMPETE“<br />

Der Name Andreas Feller ist ein Begriff. Der langjährige Gebietsreferent<br />

von Kitzbühel wurde bereits zum Ehrenmitglied<br />

ernannt und prägt seinen Heimatort durch sein musikalisches<br />

Wirken nachhaltig.<br />

Text: Sabrina Haas<br />

Die Mitterhögler Sänger, v. l. n. r.: Helmut Dienz, Sepp Mitterer, Andreas Feller, Josef Feller.<br />

Vorne: Hans Hechenberger. (Foto: privat)<br />

Andreas Feller wurde 1938 in Kitzbühel<br />

geboren. Aufgewachsen mit<br />

seinen drei Geschwistern am Höglhof<br />

kam er schon früh mit der Volksmusik<br />

in Berührung. In den 30er Jahren gründete<br />

sein Vater gemeinsam mit einigen<br />

Nachbarn die Mitterhögler Hausmusik<br />

in der Besetzung Hackbrett, Harfe,<br />

Drehleier und Bassgeige – eine fast<br />

historische Besetzung also. In der Familie<br />

wurde von Beginn an aus Selbstverständlichkeit<br />

musiziert. Jeden Abend<br />

nahm der Vater die Gitarre zur Hand, um<br />

gemeinsam mit seinen Kindern einige<br />

Lieder zu singen. „Da wurden wir nicht<br />

gefragt, ob wir wollen oder nicht!“, erklärt<br />

der mittlerweile 79-Jährige mit einem<br />

verschmitzten Lächeln.<br />

In Kitzbühel besuchte er die Volksund<br />

Hauptschule. Es verstand sich von<br />

selbst, am elterlichen Hof fest mitzuhelfen,<br />

doch da der Vater so musikbegeistert<br />

war, schickte er den kleinen<br />

Andreas in den Geigen-Privatunterricht.<br />

So konnte er bereits mit 12 Jahren beim<br />

Kirchenchor mitmusizieren. Sein Bruder<br />

erlernte das Spiel auf dem Hackbrett,<br />

ein diatonisches Instrument, das bereits<br />

im 18. Jahrhundert gebaut worden und<br />

in Familienbesitz war. Andreas Feller<br />

wechselte dann später im Orchester des<br />

Kirchenchors auf die Trompete und kam<br />

so zur Musikkapelle. Der Kapellmeister<br />

zu dieser Zeit – Josef Gasteiger – hatte<br />

sich in den Kopf gesetzt, eine Musikschule<br />

in Kitzbühel zu gründen. Da er<br />

für diese Aufgabe einige Musiklehrer an<br />

seiner Seite wollte, kam Andreas Feller<br />

in das Konservatorium nach Innsbruck,<br />

wo er die Staatsprüfung auf der Trompete<br />

ablegte. Seit dieser Zeit war Andreas<br />

Feller Musiklehrer.<br />

Das Hobby zum Beruf machen – Ein<br />

Leben lang Musiklehrer …<br />

Andreas Feller hat immer gerne unterrichtet.<br />

Unzähligen Schülerinnen und<br />

Schülern lehrte er das Spiel auf den verschiedensten<br />

Instrumenten: Trompete,<br />

Akkordeon und diatonisches Hackbrett,<br />

das er aus seiner Hausmusik kannte. Um<br />

das Spiel auf dem beliebten Akkordeon<br />

(es gab Zeiten, in denen Andreas Feller<br />

zwei Akkordeonorchester leitete) weitergeben<br />

zu können, besuchte er neben<br />

seiner Musikschultätigkeit die Nogler<br />

Akkordeonschule in Innsbruck. Später<br />

wurde er dann auch Musikschulleiter.<br />

Seine Frau Ingrid zeigt uns stolz die<br />

Studiennachweise, die ihr Andreas Feller<br />

ausgestellt hat – sie selbst war eine<br />

begeisterte Akkordeonschülerin von<br />

ihm.<br />

Mitterhögler Hausmusik<br />

Die Mitterhögler Hausmusik wurde<br />

mit der Zeit durch Andreas und seinen<br />

Bruder erweitert. So bestand die neue<br />

Besetzung aus Geige, Hackbrett, Gitarre,<br />

Harfe und Drehleier. Mit dieser<br />

Besetzung fuhren sie auch 1950 nach<br />

Innsbruck zum ersten Alpenländischen<br />

Volksmusikwettbewerb. Zum ersten<br />

Mal durfte der 12-jährige Andreas mit<br />

dem Zug nach Innsbruck fahren. Das<br />

war natürlich ein sehr großes Erlebnis.<br />

Im Landhaussaal in Innsbruck wurde<br />

aufgespielt und Andreas Feller kann<br />

sich noch gut an einige Musikanten wie<br />

zum Beispiel Hansi Grissmann aus Osttirol<br />

erinnern, dessen Flügelhornspiel<br />

Andreas sehr beeindruckt hat. Einige<br />

Zeit später verunglückte der heraus-<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 42. JAHRGANG | HEFT <strong>02</strong> | JUNI <strong>2017</strong> 59

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