Gsungen&Gspielt 02/2017
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MÅNNSBILD<br />
ragende Musikant leider, seine Stücke<br />
leben allerdings weiter – so stammt der<br />
bekannte Hansi Landler von diesem<br />
Musikanten.<br />
„Wia ma gsunga hot,<br />
so hot ma blost!“<br />
Mit der Zeit wurde auch die Trompete<br />
immer mehr in die Hausmusik integriert<br />
und so entstand eine Tanzlmusig aus der<br />
ursprünglichen Saitenmusikbesetzung.<br />
Auch die aktuelle Besetzung ist eine<br />
typische für Tanzlmusig, nämlich mit<br />
Trompete, Klarinette, Hackbrett, Tuba<br />
und Harfe. Den Stil von Andreas Feller<br />
prägt vor allem sein Trompetenton. Sein<br />
Lehrer bezeichnete ihn als „Flügelhornist<br />
auf der Trompete“. Mit der Mitterhögler<br />
Hausmusik kam er auch zum<br />
Stanglwirt, wo Sepp Landmann auf die<br />
besondere Besetzung aufmerksam wurde.<br />
Mit der Zeit entstanden auch einige<br />
Rundfunkaufnahmen.<br />
Auch beim Weisenblasen ist ihm ein auswendiger<br />
und lebendiger Vortrag wichtig.<br />
„Wia ma gsunga hot, so hot ma blost!“,<br />
meint Andreas ganz selbstverständlich.<br />
Insgesamt musiziert er mit seinen zwei<br />
Mitmusikanten schon seit 40 Jahren.<br />
Heimatort Kitzbühel<br />
In seinem Geburts- und Heimatort Kitzbühel<br />
gab es immer viele Möglichkeiten,<br />
zu musizieren. In jungen Jahren gründete<br />
Andreas Feller eine Oberkrainer<br />
Tanzmusik, mit der er 15 Jahre lang<br />
„alles spielte, was Gott verboten hatte“,<br />
lacht er beim Zurückdenken an<br />
die Zeit mit der Tanzmusik.<br />
Weiters prägte Andreas Feller viele<br />
Veranstaltungen in Kitzbühel wesentlich.<br />
1971 rief er das Muttertagskonzert<br />
ins Leben, ebenso das Weisenbläsertreffen,<br />
das bereits seit über 30<br />
Jahren am ersten Wochenende nach<br />
dem hohen Frauentag stattfindet. Ein<br />
besonderes Highlight ist das Weisenblasen<br />
am Kitzbüheler Horn, das<br />
seit einigen Jahren im Sommer jeden<br />
Sonntag stattfindet. „Kein Sonnenaufgang<br />
ist gleich wie ein anderer“,<br />
schwärmt Andreas Feller. Bereits um<br />
halb fünf geht es für den Vollblutmusikanten<br />
und seine Weisenbläser<br />
mit der Gondel auf den Gipfel. „Mit<br />
einem reichhaltigen Frühstück wird<br />
man dann für das frühe Aufstehen entschädigt<br />
…“.<br />
Dem Kirchenchor ist er seit seiner<br />
Kindheit treu geblieben. Seit 52 Jahren<br />
ist Andreas Feller auch Chorleiter<br />
und stolz, mit seinen ca. 25 Chormitgliedern<br />
auf große Konzerte zurückschauen<br />
zu können. Heuer proben sie<br />
die große Orgelmesse von Haydn, die<br />
Andreas Feller wie immer selbst dirigieren<br />
wird. Er freut sich, dass immer<br />
wieder neue Mitglieder den Chor erweitern.<br />
Anderl Feller: eine große Persönlichkeit in der Tiroler Volksmusik (Foto: Christina Holaus)<br />
Aber damit nicht genug: Seit über 60<br />
Jahren ist Andreas Feller auch Mitglied<br />
der Blasmusik. „Da gehöre ich natürlich<br />
zu den Ältesten!“, erklärt er, aber es<br />
freut ihn, immer noch mit seinem Flügelhorn<br />
mitwirken zu können. Außerdem<br />
gefällt es ihm, dass sich kleinere<br />
Gruppierungen aus der Musikkapelle zu<br />
60<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 42. JAHRGANG | HEFT <strong>02</strong> | JUNI <strong>2017</strong>