Gsungen&Gspielt 02/2017
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MÅNNSBILD<br />
Tanzlmusikbesetzung der Mitterhögler<br />
werden ausschließlich seine Stücke<br />
gespielt. Da er sich mit dem Computer<br />
und anderen technischen Geräten nicht<br />
besonders gut auskennt, schreibt er seine<br />
Stücke nach wie vor mit der Hand<br />
nieder. Beim Komponieren ist es für ihn<br />
nicht notwendig, ein Instrument griffbereit<br />
zu haben – „das geht aus dem Kopf<br />
heraus“.<br />
Wenn er nicht komponiert oder musiziert,<br />
ist Andreas Feller in der Natur zu<br />
finden. Über 20 Schitage zählte er im<br />
vergangenen Winter, erzählt er stolz.<br />
Früher war er auch oft mit Tourenschiern<br />
anzutreffen. So konnte er die<br />
gesamte Gegend um Kitzbühel erkunden.<br />
Im Sommer machte er zahlreiche<br />
Bergtouren und die Rettensteiner<br />
Bergmesse wurde viele Jahre von ihm<br />
und seinen Weisenbläsern umrahmt.<br />
Der junge Andreas Feller im Jahre 1950. (Foto: privat)<br />
Tanzmusikgruppen und Weisenbläserpartien<br />
verbinden.<br />
Die Volksmusik nimmt in Andreas‘ Augen<br />
eine positive Entwicklung in der<br />
Region Kitzbühel. Stefan Brandstätter,<br />
der seit Kurzem auch Mitglied der Mitterhögler<br />
ist, engagiert sich als Musiklehrer,<br />
aber auch als Gebietsreferent des<br />
Tiroler Volksmusikvereins im Bezirk<br />
Kitzbühel sehr für den volksmusikalischen<br />
Nachwuchs in und um Kitzbühel,<br />
was Andreas Feller sehr freut.<br />
Unermüdlicher Stücklschreiber<br />
Besonders für Schüler auf dem Hackbrett<br />
und auf dem Akkordeon gab es zu<br />
der Zeit, als Andreas Feller als Musiklehrer<br />
tätig war, wenig bis keine Literatur.<br />
So entwickelte sich das Komponieren<br />
„eigentlich aus einer Notwendigkeit<br />
heraus“, erklärt er. Mit der Zeit entstand<br />
daraus fast eine Schule für das Hackbrett.<br />
Vor jeder Hackbrettstunde wurde<br />
komponiert, erinnert sich Andreas. Vor<br />
Kurzem schrieb er die „Kitzbüheler<br />
Weisenbläsermesse“, die er mit seinen<br />
drei Mitmusikanten aufführte. Dabei<br />
kam ihm die Idee, dass es auch möglich<br />
wäre, die Messe mit einem Text zu versehen,<br />
wodurch er sie mit dem Kirchenchor<br />
singen konnte.<br />
Insgesamt komponierte Andreas Feller<br />
über 570 Stücke und es kommen jährlich<br />
noch immer einige hinzu. Mit der<br />
Andreas Feller, Ehrenringträger der<br />
Stadt Kitzbühel und Ehrenringträger<br />
der Stadtmusik Kitzbühel, blickt auf<br />
ein erfülltes Leben zurück und kann<br />
nur schwer die ein oder andere Aufgabe<br />
niederlegen. Es freut ihn, dass die traditionelle<br />
Volksmusik bei vielen Menschen<br />
einen so hohen Stellenwert hat.<br />
Im Kreis seiner Familie – seine Frau,<br />
seine Kinder und die beiden Enkel –<br />
genießt er seine Pension und gestaltet<br />
das musikalische Leben in Kitzbühel<br />
nach wie vor wesentlich mit. Seine<br />
langjährige Tätigkeit bei den verschiedensten<br />
Vereinen zeugt davon, wie tief<br />
er in seinem Heimatort verwurzelt ist<br />
und wie viel Wert er auf ein geselliges<br />
Beisammensein legt. Die Volksmusik<br />
begleitet ihn durch sein ganzes Leben<br />
und so prägend sie für ihn war, so hinterlässt<br />
auch er Spuren in der Volksmusik,<br />
sei es bei den Mitterhöglern, den<br />
Weisenbläsern, im Kirchenchor oder<br />
bei der Musikkapelle!<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 42. JAHRGANG | HEFT <strong>02</strong> | JUNI <strong>2017</strong> 61