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150 Jahre MHD (Buch)

Geschichte des Marien Hospital

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Das Marienhospital<br />

in den <strong>Jahre</strong>n 1939/1942<br />

bis heute 4261 Soldaten, Offiziere und<br />

Unteroffiziere in stationärer, und 13713<br />

in ambulanter Behandlung gewesen. ...<br />

Von den Schwestern sind 19 für das Reservelazarett<br />

einberufen, weitere 6 werden<br />

demnächst folgen. Außerdem arbeitet<br />

natürlich unsere gesamte sonstige Gefolgschaft<br />

für das Reservelazarett, da das Haus<br />

ja vertragsgemäß die Pflege, Verpflegung<br />

und die sonstige Versorgung des Lazaretts<br />

zu tragen hat. Außerdem sind 3 Rote Kreuz<br />

Schwestern als freiwillige Helferinnen in<br />

unserem Lazarett tätig“.<br />

Das mit der Wehrmacht ausgehandelte<br />

Übereinkommen fand 1942 eine<br />

Änderung, als auf allgemeine Anordnung<br />

der Sanitätsbehörden innerstädtische Reservelazarette<br />

wegen der zunehmenden<br />

Luftangriffe in weniger gefährdete Gebiete<br />

verlegt werden sollten. Anstelle des Reservelazarettes<br />

wurde im Marienhospital<br />

ein Standortlazarett für die in Düsseldorf<br />

und Umgebung liegenden militärischen<br />

Abteilungen eingerichtet und ab dem 4.<br />

Juli 1942 die Bettenzahl von 400 auf 120<br />

herabgesetzt. Hierdurch war es möglich,<br />

die bisher überaus dichte Belegung zu<br />

vermindern. Betrug die Zahl der zu versorgenden<br />

Betten vor der Umstellung 605,<br />

so waren am <strong>Jahre</strong>sende 1942 noch 540<br />

aufgestellt, von denen 120 dem Standortlazarett<br />

und 420 der Zivilbevölkerung zur<br />

Verfügung standen. Trotz der Verkleinerung<br />

des Militärlazaretts blieb die Versorgung<br />

der eingelieferten Patienten schwierig.<br />

Im Rechenschaftsbericht 1942 gibt der<br />

Vorstand zu Protokoll: „Die kriegsbedingte<br />

Verknappung der Lebensmittel, Medikamente<br />

und aller Gegenstände des großen<br />

und vielseitigen Bedarfes eines modernen<br />

Krankenhauses, verbunden mit der ständig<br />

sich steigernden Schwierigkeit in der<br />

Beschaffung von Bezugsscheinen und Kontingenten wirkten<br />

sich auf die Betriebsführung des Hauses erschwerend aus<br />

und stellten erhöhte Anforderungen an die Verwaltung, die<br />

Krankenpflege, die Versorgung des Hauses mit den notwendigen<br />

Betriebsmitteln sowie an die laufende Instandhaltung<br />

der Gebäude, Krankenräume, sanitären und technischen<br />

Einrichtungen. Dank der einsatzfreudigen und vorbildlichen<br />

Haltung der Ärzte, Schwestern und der ganzen Gefolgschaft<br />

ist es jedoch allen Schwierigkeiten zum Trotz gelungen, im<br />

vergangenen <strong>Jahre</strong> das Niveau des Hauses auf einer fast<br />

gleichwertigen Höhe zu erhalten und sowohl den erkrankten<br />

und verwundeten Soldaten als auch der Zivilbevölkerung, wie<br />

in den bisherigen Kriegsjahren, Pflege und Hilfe angedeihen<br />

zu lassen. ... Das Verhältnis zwischen dem militärischen<br />

und zivilen Sektor des Hauses war, wie in den vergangenen<br />

Kriegsjahren, bei dem beiderseitigen guten Willen, einander<br />

zu helfen und Schwierigkeiten auszuräumen, einwandfrei“.<br />

Das Marienhospital<br />

in den <strong>Jahre</strong>n 1939/1942<br />

Als am 1. September 1939 deutsche Truppen in das weit<br />

entfernte Polen einmarschierten, glaubte das Marienhospital<br />

in Pempelfort nach damaligen Vorstellungen, alle erforderlichen<br />

Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben. So ist im<br />

<strong>Jahre</strong>srückblick 1939 ausdrücklich vermerkt:<br />

„Unter dem Isolierhaus wurde im<br />

Laufe des <strong>Jahre</strong>s ein neuer Luftschutzraum<br />

erbaut, der den gestellten Anforderungen<br />

entspricht. Die Verdunkelung ist, wenn<br />

sie richtig gehandhabt wird, im ganzen<br />

Hause, besonders auch in den Operationsräumen,<br />

durchgeführt. Das notwendige<br />

Luftschutzgerät, soweit es zu kaufen ist,<br />

wurde beschafft. Auch der Luftschutzbetriebsplan<br />

wurde aufgestellt. Die aktive<br />

Luftschutzgefolgschaft ist in einem, hier<br />

im Hause abgehaltenen Luftschutzkursus,<br />

an dem sich auch viele Schwestern beteiligten,<br />

ausgebildet“.<br />

Dr. Gustav Pfeffer, Chefarzt der Inneren<br />

Abteilung (1934-1964), um 1960<br />

Marienhospital,<br />

Luftschutzkeller, 1936<br />

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