150 Jahre MHD (Buch)
Geschichte des Marien Hospital
Geschichte des Marien Hospital
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Vom Generalbebauungsplan<br />
zum Neubauentwurf<br />
619 Betten zur Aufnahme von Patienten<br />
zur Verfügung, so war die Zahl seit der<br />
Wiederbelegung auf 116 Betten der dritten<br />
Klasse und 48 Betten der Privatstationen<br />
sowie 25 Betten der Kinderstation vermindert<br />
worden. Eine Belegung über diese Zahl<br />
hinaus war „wegen der Kapazität der Küche“<br />
nicht möglich. Der leitende Arzt war<br />
vom Vorstand ermächtigt worden, „das<br />
überflüssige Personal am 31. Dezember<br />
1960 zum nächst zulässigen Termin zu<br />
kündigen und jede Härte zu vermeiden“.<br />
Von den 462 Beschäftigten im Marienhospital<br />
verloren fast zwei Drittel ihren<br />
Arbeitsplatz, da die Zahl der Mitarbeiter<br />
auf 160 heruntergefahren werden musste.<br />
Vom<br />
Generalbebauungsplan<br />
zum Neubauentwurf<br />
Die Endemien gaben dem Neubaugedanken<br />
starken Auftrieb. Schon Ende der<br />
1950er <strong>Jahre</strong> war der Vorstand am 27.<br />
Oktober 1959 zu der Einsicht gelangt:<br />
„Vordringlich ist die Anfertigung eines<br />
Generalbebauungsplanes“. Den Kerngedanken<br />
aus dem „Generalaufbauplan“ von<br />
Baurat Peter Dierichsweiler aus dem <strong>Jahre</strong><br />
1953 aufgreifend, dem Marienhospital<br />
ein Bettenhochhaus anzugliedern, das an<br />
die Stelle veralteter und abzubrechender<br />
Gebäudeteile erbaut werden sollte, legte<br />
der Düsseldorfer Architekt Paul Steinebach<br />
im Januar 1960 einen neuen „Generalbebauungsplan“<br />
vor.<br />
Der Generalbebauungsplan sah vor,<br />
zuerst das Krankenhausgelände zu bereinigen.<br />
Die auf dem südlichen und westlichen<br />
Grundstück aufstehenden Nebengebäude und Anlagen<br />
sollten zusammen mit den südlichen Anbauten des Hauptgebäudes,<br />
in denen u.a. die Klausurräume der Ordensschwestern<br />
untergebracht waren, niedergelegt werden. Die gesamte<br />
Fläche, die durch den Abriss der An- und Nebenbauten<br />
entstand, sollte später als einheitliche Gartenfläche genutzt<br />
werden. Der Generalbebauungsplan war in folgende Bauabschnitte<br />
unterteilt:<br />
I. Bauabschnitt: Neubau der Kinderabteilung<br />
II. Bauabschnitt: Neubau des Küchenhauses<br />
III. Bauabschnitt: Neubau der Unfall- und Notfallabteilung<br />
und der Operationsräume<br />
IV. Bauabschnitt: Behelfsmäßige Umgestaltung durch<br />
Ausführung des I., II. und III. Bauabschnittes<br />
der freiwerdenden Räume<br />
zu Krankenzimmern<br />
V. Bauabschnitt: Niederlegung der zwei alten südlichen<br />
Gebäudeflügel<br />
VI. Bauabschnitt: Neubau des zehngeschossigen<br />
Bettenhauses<br />
Der von Paul Steinebach vorgelegte Generalbebauungsplan<br />
kam über das Stadium der Vorplanung nicht hinaus, da dem<br />
Entwurf sowohl vom Bauaufsichtsamt der Stadt wie auch vom<br />
Düsseldorfer Regierungspräsidenten wegen Nichteinhaltung<br />
der „Richtlinien über die bauaufsichtliche Behandlung von<br />
Hochhäusern“ die Genehmigung verweigert wurde. Die<br />
„Hochhaus-Richtlinien“ sahen vor, dass der Abstand eines<br />
Hochhauses von der Nachbarbebauung das Doppelte der<br />
Höhe des Hochhauses betragen muss, was bei dem über<br />
40 Meter hohen Bettenhochhaus vor allen Dingen zu den<br />
Häusern der Ehrenstraße nicht eingehalten werden konnte.<br />
Marienhospital,<br />
Neubauentwurf, 1960<br />
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