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150 Jahre MHD (Buch)

Geschichte des Marien Hospital

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<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Marien Hospital Düsseldorf<br />

Mariensäule,<br />

Orangerie straße/<br />

Poststraße, um 1910<br />

Wilhelm Herchenbach<br />

(1818-1889), um 1885<br />

Marienhospital,<br />

Eingangsportal, 1900<br />

und kein Platz würde sich zur Verehrung der Gottesmutter<br />

mehr empfehlen, als der Eingang zu dem Krankenhause,<br />

das ihren Namen trägt”. Der Gedanke einer Aufstellung der<br />

Säule außerhalb des eigentlichen Stadtgebietes erregte unter<br />

der Bürgerschaft großes Aufsehen. „Die Bürger Düsseldorf’s<br />

nämlich”, so ein Leser im Düsseldorfer Anzeiger vom 30. März<br />

1865, „durch deren Scherflein hauptsächlich doch das großartige<br />

Kunstwerk nahezu vollendet wurde, haben nur in dem<br />

festen Glauben dazu beigesteuert, daß dasselbe auf einem<br />

öffentlichen Platze der Stadt errichtet werden sollte ... . Auch<br />

würde kein Fremder da hinausgehen, um<br />

das Werk zu betrachten, dessen Gleichen<br />

wohl schwerlich ringsum zu finden ist; selbst<br />

der hiesige Bürger würde nur auf einem<br />

gelegentlichen Spaziergange sich an der<br />

Schönheit desselben ergötzen; somit wäre<br />

diese erhabene Kunstzierde fast ganz für<br />

die Stadt verloren“. Trotz der vorgetragenen<br />

Bedenken der Düsseldorfer Katholiken hielt<br />

die Mehrheit des Stadtrates daran fest, „die<br />

Säule aus der Stadt, draußen in’s Feld vor<br />

das Marienhospital” zu verweisen. Gegen<br />

die unnachgiebige Haltung der liberalen<br />

Stadtverordneten erhob sich Ende der<br />

sechziger <strong>Jahre</strong> unter den Katholiken der<br />

Stadt ein Sturm der Entrüstung, der in eine<br />

Petition mit 11000 Unterschriften mündete.<br />

Zu den Wortführern der Petenten gehörte<br />

Wilhelm Herchenbach, der am 26. Januar<br />

1870 in der Stadtverordnetenversammlung<br />

erklärte: „Meine Herren, hören Sie auf die<br />

Stimmen der 11000, welche das Denkmal<br />

nicht im Winkelsfelde, sondern in der Stadt<br />

haben möchten”. Der rührige Katholik gab<br />

zu bedenken, dass die räumliche Verbindung<br />

von Marienhospital und Mariensäule<br />

schon aus künstlerischen Erwägungen<br />

heraus untunlich sei. Das Marienhospital<br />

werde im gotischen Stil errichtet, während<br />

die Mariensäule romanische Züge aufweise.<br />

Nach der Flammenrede von Wilhelm Herchenbach<br />

war von einer Aufstellung der<br />

Mariensäule vor dem Marienhospital keine<br />

Rede mehr. Dessen ungeachtet fand 1870<br />

gleichwohl das Modell, nach dem Joseph<br />

Reiß die Hauptfigur für die noch aufzustellende<br />

Mariensäule angefertigt hatte, wider<br />

aller „Sünden gegen den ästhetischen Geschmack”<br />

im Vestibül des neu eröffneten<br />

Marienhospitals einen dauerhaften Platz,<br />

„wo sie als Patronin des Hauses jeden<br />

Eintretenden begrüßte”.<br />

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