26.04.2018 Aufrufe

150 Jahre MHD (Buch)

Geschichte des Marien Hospital

Geschichte des Marien Hospital

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mariensäule und Marienhospital<br />

das Marienhospital trotz fortschreitender<br />

Geschäftsentwicklung in seiner Organisationsform,<br />

seiner Arbeitsablaufgestaltung<br />

und seiner innerbetrieblichen Organisation<br />

auf dem Stand eines Kleinunternehmens<br />

geblieben war. Um die Anstalt im Alltagsgeschäft<br />

handlungsfähig zu halten, war<br />

eine Reform der Verwaltung unumgänglich<br />

geworden. Durch Beschluss des Vorstandes<br />

und Verwaltungsrates vom 23. November<br />

1888 wurden die Paragraphen 5, 8 und 11<br />

des Statuts abgeändert und in der neuen<br />

Fassung vom Erzbischöflichen Kommissar<br />

unter dem 16. Dezember 1888 und dem<br />

Oberpräsidenten unter dem 4. März 1889<br />

genehmigt.<br />

Mit der Revision der Satzung wurde<br />

dem Vorstand, der nach wie vor jedes Jahr<br />

aus seiner Mitte den Vorsitzenden, dessen<br />

Stellvertreter, den Rendanten und den<br />

Sekretär wählte, die gesamte Verwaltung<br />

der Anstalt übertragen. Die Kontrolle über<br />

die Geschäftsführung des Vorstandes führte<br />

der Verwaltungsrat.<br />

Mariensäule und<br />

Marienhospital<br />

Am 8. Dezember 1854 verkündete Papst<br />

Pius IX. in Rom in der Bulle „Ineffabilis<br />

Deus” das Dogma der „unbefleckten Empfängnis”<br />

der Gottesmutter Maria. Nach<br />

der Verkündigung des Dogmas setzte im<br />

Erzbistum Köln, das Kardinal Johannes von<br />

Geissel 1855 unter den besonderen Schutz<br />

der Gottesmutter Maria gestellt hatte, eine<br />

lebhafte Verehrung der Immaculata ein.<br />

Angeregt durch die „Entschließung wegen<br />

der unbefleckten Empfängniß“ wurden im<br />

Bistum vielerorts Kirchen, Kapellen und<br />

Hospitäler der Immaculata gewidmet wie auch Mariensäulen<br />

errichtet.<br />

In Düsseldorf konstituierte sich am 23. Januar 1859 ein<br />

Verein, dessen alleiniger Zweck es war, „zum Andenken an<br />

die Verkündigung des Dogmas der unbefleckten Empfängniß<br />

Mariä auf einem der öffentlichen Plätze der Stadt Düsseldorf<br />

eine Marien-Säule zu errichten”. Als der Verein zur Errichtung<br />

einer Mariensäule mit der Sammlung von Beiträgen begann,<br />

ahnte niemand, dass der noch zu bestimmende Ort zur Aufstellung<br />

des Denkmals in der Bürgerschaft eine jahrelange<br />

und hitzige Debatte auslöste. Der Antrag des Marienvereins,<br />

die Mariensäule auf einem repräsentativen Platz der Stadt<br />

wie zum Beispiel dem heutigen Grabbeplatz aufstellen zu<br />

dürfen, wurde von der liberalen Mehrheit der Düsseldorfer<br />

Stadtverordnetenversammlung mehrfach abgelehnt. Erst<br />

nach 14 <strong>Jahre</strong>n leidenschaftlicher Auseinandersetzungen<br />

beugte sich der Verein dem Votum des Stadtrates und stellte<br />

die Mariensäule 1873 auf dem damals wenig beachteten<br />

Maxplatz in der Karlstadt auf, wo sie noch heute katholisches<br />

Selbstverständnis demonstriert. Die bereits 1865 vollendete<br />

Hauptfigur der Madonna war aus den Händen des Düsseldorfer<br />

Bildhauers Joseph Reiß hervorgegangen.<br />

Bereits wenige Wochen nach Gründung des Marienhospitalvereins<br />

war der Vorschlag aufgekommen, das<br />

Mariendenkmal „auf dem Vorhofe” des zu errichtenden<br />

Krankenhauses aufzustellen. „Das Bild – die Helferin der<br />

Bedrängten, die Zuflucht der Notleidenden – dürfte wohl”,<br />

so eine Zuschrift im Düsseldorfer Anzeiger vom 23. März<br />

1865, „nirgendwo passender angebracht werden können<br />

In Düsseldorf wurde im <strong>Jahre</strong> 1891<br />

mit Errichtung der Pfarrgemeinde<br />

Maria Empfängnis im südlichen<br />

Pempelfort eine Kirche der<br />

unbefleckten Empfängnis geweiht.<br />

Papst Piux IX. (1792-1878), um 1860<br />

Kardinal Johannes von Geissel<br />

(1796-1864), um 1850<br />

Maria Empfängnis, Oststraße 40,<br />

um 1915<br />

Programmblatt, 22. September 1872<br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!