150 Jahre MHD (Buch)
Geschichte des Marien Hospital
Geschichte des Marien Hospital
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<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong><br />
Marien Hospital Düsseldorf<br />
Marienhospital, Haupteingang<br />
und Vestibül, um 1930<br />
Sodalitätsbuch der Marianischen<br />
Bürgersodalität Düsseldorf, 1796<br />
Jesuitenkolleg, Mühlenstraße 27/31,<br />
um 1910<br />
Spenden und milde Stiftungen<br />
Von Anbeginn an lässt sich ein ständiges Ringen um Einnahmen,<br />
Ausgaben, Kostendeckung, Modernisierungen,<br />
Erweiterungen beobachten. Defizite und „Finanznotstand“<br />
begleiten den Alltag des Hauses, wie die überlieferten<br />
Kassenunterlagen belegen. Der Unterhalt und der Ausbau<br />
der Gebäude des Marienhospitals waren teuer, zumal es zu<br />
Beginn der Tätigkeit noch keine staatlichen oder kommunalen<br />
Zuschüsse gab. So war die Anstalt neben den laufenden<br />
Einnahmen aus der Krankenpflege auf Finanzierungsmodelle<br />
anderer Art angewiesen: Spenden, Legate, milde Stiftungen,<br />
Vermächtnisse, Kollekten.<br />
Dass das Marienhospital Wirklichkeit wurde und die<br />
Aufbaujahre überstand, war zu nicht geringen Teilen dem<br />
finanziellen Engagement der Marianischen Kongregation<br />
in Düsseldorf zu verdanken. Als der Gottesmutter geweihte<br />
Vereinigung lag den Angehörigen der Kongregation die<br />
Gründung eines Krankenhauses unter dem Patronat Mariens<br />
besonders am Herzen.<br />
Kongregationen als Zusammenschluss gläubiger<br />
Christen hat es in Düsseldorf seit der<br />
Niederlassung von Jesuiten in der Hauptstadt<br />
des Herzogtums Berg im März 1616<br />
gegeben. Bald nach ihrer Ankunft hatten<br />
die Jesuiten in Düsseldorf am 26. Mai 1619<br />
eine „Kongregation von der Verkündigung<br />
der seligsten Jungfrau“ errichtet, die in<br />
späterer Zeit die „lateinische Sodalität“ oder<br />
das „Pactum Marianum“ genannt wurde.<br />
Ziel des Zusammenschlusses von „Herren<br />
und Gelehrten“ war es, „unter dem Schutze<br />
der großen Himmelskönigin Maria, mit<br />
gemeinschaftlichem Eifer die Tugend und<br />
wahre Religion zu handhaben“.<br />
Um möglichst allen Bewohnern der<br />
Stadt Düsseldorf den Beitritt zu einer Sodalität<br />
zu eröffnen, ließ Herzog Wolfgang<br />
im <strong>Jahre</strong> 1621 eine Vereinigung für den<br />
Bürgerstand errichten, „worinn alle Klassen<br />
und Zünfte desselben, Verheirathete und<br />
Unverheirathete, Kaufleute und Handwerker,<br />
unter der Leitung eines Priesters der<br />
Gesellschaft Jesu auf den Sonntagen und<br />
Festen der seligsten Jungfrau versammelt,<br />
und durch eifrige Ermahnung und einhellige<br />
Zusammenstimmung der Gemüther alle<br />
irrige Glaubensmeynungen ausgerottet, die<br />
christliche Liebe, die wahre Andacht und<br />
Gottseligkeit in alle Stände wieder eingeführet<br />
würde“. Im Mittelpunkt der Kongregationsregeln<br />
standen die Verehrung der<br />
Gottesmutter und die Aufforderung, ihrem<br />
tugendhaften Lebenswandel nachzueifern.<br />
Wie bereits berichtet, verdankte das 1798<br />
eröffnete Max-Joseph-Krankenhaus in der<br />
Neustadt seine Entstehung einer Initiative<br />
der Marianischen Bürgersodalität. Neben<br />
der Abstellung von ehrenamtlichen Pflegern<br />
hielt die Kongregation durch regelmäßige<br />
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