150 Jahre MHD (Buch)
Geschichte des Marien Hospital
Geschichte des Marien Hospital
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Der Neubau<br />
Tag: „Mehrere hundert Gäste aus Politik,<br />
Kirche, Diplomatie, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft<br />
und anderen Bereichen hatten<br />
sich vor der alten Mutter-Gottes-Statue in<br />
der langen Eingangshalle des modernen<br />
Hauses versammelt, unter ihnen Kardinal<br />
Frings, Ministerpräsident Kühn, Landtags-<br />
Vizepräsident Dr. Fehlinghaus, Bauminister<br />
Dr. Kohlhase, die Bürgermeister Kürten und<br />
Deimel, Medizin-Professoren aus Düsseldorf,<br />
Köln und München und die früheren<br />
Marien-Hospital-Chefärzte Prof. Hünermann,<br />
Dr. Etten und Dr. Pfeffer. Seinen<br />
Dank an Kirche, Land und Stadt für ihre<br />
kräftige finanzielle Hilfe verband Matthias<br />
Junk, der Vorsitzende des Vorstandes und<br />
des Verwaltungsrates, mit einem Hinweis<br />
auf die sparsame Wirtschaftsführung beim<br />
Bau seines Hospitals: Die 3,5 prozentige<br />
Kostensteigerung in dreieinhalb <strong>Jahre</strong>n<br />
steht in der Tat in wohltuendem Gegensatz<br />
zu den enormen Mehrkosten bei vielen öffentlichen<br />
Bauten. Daß von den 462 Betten<br />
vorerst nur 298 belegt werden können,<br />
liegt an der Personalfrage und wird sich<br />
ändern, wenn zum <strong>Jahre</strong>swechsel ein weiteres<br />
Schwesternwohnheim bezugsfertig<br />
ist. Pläne für ... die Einführung von Ein- und<br />
Zweit-Bett-Zimmern auch in der Gemeinschaftsklasse<br />
und die tägliche Besuchszeit<br />
zeigen, daß das Hospital, dessen Neubau<br />
einschließlich beweglicher Einrichtung und<br />
des bevorstehenden zweiten Abschnittes<br />
voraussichtlich 42,5 Millionen DM kosten<br />
wird, mit der Zeit zu gehen versucht. Josef<br />
Kardinal Frings war von Köln herübergekommen,<br />
um ... das Marien-Hospital ...<br />
‚in das zweite Jahrhundert zu führen’. ...<br />
Ministerpräsident Heinz Kühn ... umriß die<br />
Ziele der Krankenhauspolitik des Landes:<br />
Förderung des Zusammenschlusses kleinerer<br />
Häuser zu Krankenhausgemeinschaften,<br />
Realisierung der Pläne um<br />
das klassenlose Krankenhaus,<br />
in dem alle Patienten<br />
in jeder Beziehung<br />
gleichgestellt sind, die Intensivierung<br />
der Krankenhausforschung,<br />
Bau von<br />
Spezialkrankenhäusern,<br />
Hilfe für die Herzchirurgie<br />
und vermehrte Prophylaxe<br />
– der nächste Schritt<br />
sei hier die Krebs-Vorsorge-Untersuchung bei Männern. ...<br />
Chefchirurg Dr. Bross erläuterte die neuartige medizinische<br />
Struktur des Hauses, in dem der Funktionsbereich sehr viel<br />
Platz einnimmt. Erstmals sei es gelungen, ein Hospital zu<br />
schaffen, dessen Diagnose- und Behandlungsräume weit<br />
über die Hälfte des Baues umfaßten“.<br />
Nach der Einweihung konnte das neue Marienhospital<br />
im Rahmen einer „Woche der offenen Tür“ von den Bürgern<br />
besichtigt werden. Erst danach wurden die Patienten aus<br />
dem Übergangskrankenhaus in die neuen Bettenhäuser<br />
verlegt. Der Neubau, dessen Haupteingang nicht mehr an der<br />
Stern- sondern an der Rochusstraße lag und der „nur noch<br />
hauptamtliche Abteilungen und keine Belegbetten mehr“<br />
kannte, zählte 462 Betten:<br />
Chirurgie und Unfall 142;<br />
Innere Medizin 116; Geburtshilfe<br />
und Gynäkologie<br />
78; Augenabteilung 44;<br />
Neurologie 36; Röntgen,<br />
Anästhesie, Urologie 36;<br />
Aufnahmeabteilung 10.<br />
Die medizinischen Funktionsbereiche<br />
des neuen<br />
Hospitals waren in drei<br />
separate Versorgungsbereiche<br />
gegliedert, standen<br />
aber in enger Verbindung<br />
untereinander und ermöglichten<br />
so ein direktes Zusammenwirken<br />
aller Abteilungen.<br />
Marienhospital,<br />
Einweihung Neubau, 1970<br />
Erste Reihe von rechts:<br />
Bauminister Dr. Kohlhase,<br />
Ministerpräsident Kühn,<br />
Vorsitzender Junk, Kardinal Frings,<br />
Landtags-Vizepräsident Dr. Flehinghaus<br />
und Bürgermeister Kürten<br />
Marienhospital,<br />
Neubau Lageplan, 1970<br />
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